sei dem Verfasser, ehe er den letzten Strich unter seine Lebensarbeit setzt, noch gestattet. Es soll ein Wort des Dankes, der Entschuldigung und der Hoffnung sein.
Dank sage ich allen denen, die meiner Arbeit mit Teilnahme gefolgt sind und deren Rat und Beifall mich gefördert haben.
Entschuldigung erbitte ich für die Unzulänglichkeit der Aus- führung. Bei dem weitgesteckten Ziele war es trotz Fleiss und Mühe nicht möglich, alle Fragen erschöpfend zu behandeln. Dies gilt be- sonders für die Darstellung der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Eisens, die gegenüber der der technischen Fortschritte mehr und mehr zurücktritt. Gerade hier setzt aber meine Hoffnung ein, dass der aufmerksame Leser aus den kurzen Andeutungen, sowie aus den Mit- teilungen über die Zunahme der Erzeugung und immer mannig- faltigeren Verwendung des Eisens die kulturgeschichtlichen Ergebnisse sich selbst ergänzen wird.
Möge das Buch nicht nur seinen unmittelbaren Zweck, durch die geschichtliche Darstellung der Entwickelung der Eisenindustrie Fach- genossen und deren jugendlichen Nachwuchs zu belehren und zu fördern, erfüllen, sondern auch einem weiteren Kreise gebildeter Leser Neues und Anregendes bieten.
Ich hoffe den Beweis erbracht zu haben, dass die geschichtliche Behandlung des Eisens, obgleich nur ein lebloser Stoff, nicht unnütz war; mag ihr auch eine gewisse Einseitigkeit anhaften, so bringt sie doch auch wieder manche Thatsachen klarer zur Erscheinung, als es die politische Geschichte vermag. Unter diesen ist es besonders der stetige Fortschritt, die Vervollkommnung durch menschliches Denken und Schaffen, die uns zugleich mit sichtlicher Befriedigung erfüllt, weil sie einem dem menschlichen Geiste innewohnenden Bedürfnisse entspricht. Hierbei darf man freilich nicht vergessen, dass es sich nur um die Vervollkommnung eines Kulturmittels, nicht um die menschliche Kultur selbst handelt. Beides ist ja leider keineswegs identisch. Dass
Ein Schluſswort
sei dem Verfasser, ehe er den letzten Strich unter seine Lebensarbeit setzt, noch gestattet. Es soll ein Wort des Dankes, der Entschuldigung und der Hoffnung sein.
Dank sage ich allen denen, die meiner Arbeit mit Teilnahme gefolgt sind und deren Rat und Beifall mich gefördert haben.
Entschuldigung erbitte ich für die Unzulänglichkeit der Aus- führung. Bei dem weitgesteckten Ziele war es trotz Fleiſs und Mühe nicht möglich, alle Fragen erschöpfend zu behandeln. Dies gilt be- sonders für die Darstellung der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Eisens, die gegenüber der der technischen Fortschritte mehr und mehr zurücktritt. Gerade hier setzt aber meine Hoffnung ein, daſs der aufmerksame Leser aus den kurzen Andeutungen, sowie aus den Mit- teilungen über die Zunahme der Erzeugung und immer mannig- faltigeren Verwendung des Eisens die kulturgeschichtlichen Ergebnisse sich selbst ergänzen wird.
Möge das Buch nicht nur seinen unmittelbaren Zweck, durch die geschichtliche Darstellung der Entwickelung der Eisenindustrie Fach- genossen und deren jugendlichen Nachwuchs zu belehren und zu fördern, erfüllen, sondern auch einem weiteren Kreise gebildeter Leser Neues und Anregendes bieten.
Ich hoffe den Beweis erbracht zu haben, daſs die geschichtliche Behandlung des Eisens, obgleich nur ein lebloser Stoff, nicht unnütz war; mag ihr auch eine gewisse Einseitigkeit anhaften, so bringt sie doch auch wieder manche Thatsachen klarer zur Erscheinung, als es die politische Geschichte vermag. Unter diesen ist es besonders der stetige Fortschritt, die Vervollkommnung durch menschliches Denken und Schaffen, die uns zugleich mit sichtlicher Befriedigung erfüllt, weil sie einem dem menschlichen Geiste innewohnenden Bedürfnisse entspricht. Hierbei darf man freilich nicht vergessen, daſs es sich nur um die Vervollkommnung eines Kulturmittels, nicht um die menschliche Kultur selbst handelt. Beides ist ja leider keineswegs identisch. Daſs
<TEI><text><body><pbfacs="#f1405"n="[1389]"/><divn="1"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Ein Schluſswort</hi></hi></head><lb/><p>sei dem Verfasser, ehe er den letzten Strich unter seine Lebensarbeit<lb/>
setzt, noch gestattet. Es soll ein Wort des Dankes, der Entschuldigung<lb/>
und der Hoffnung sein.</p><lb/><p><hirendition="#g">Dank</hi> sage ich allen denen, die meiner Arbeit mit Teilnahme<lb/>
gefolgt sind und deren Rat und Beifall mich gefördert haben.</p><lb/><p><hirendition="#g">Entschuldigung</hi> erbitte ich für die Unzulänglichkeit der Aus-<lb/>
führung. Bei dem weitgesteckten Ziele war es trotz Fleiſs und Mühe<lb/>
nicht möglich, alle Fragen erschöpfend zu behandeln. Dies gilt be-<lb/>
sonders für die Darstellung der kulturgeschichtlichen Bedeutung des<lb/>
Eisens, die gegenüber der der technischen Fortschritte mehr und mehr<lb/>
zurücktritt. Gerade hier setzt aber meine <hirendition="#g">Hoffnung</hi> ein, daſs der<lb/>
aufmerksame Leser aus den kurzen Andeutungen, sowie aus den Mit-<lb/>
teilungen über die Zunahme der Erzeugung und immer mannig-<lb/>
faltigeren Verwendung des Eisens die kulturgeschichtlichen Ergebnisse<lb/>
sich selbst ergänzen wird.</p><lb/><p>Möge das Buch nicht nur seinen unmittelbaren Zweck, durch die<lb/>
geschichtliche Darstellung der Entwickelung der Eisenindustrie Fach-<lb/>
genossen und deren jugendlichen Nachwuchs zu belehren und zu<lb/>
fördern, erfüllen, sondern auch einem weiteren Kreise gebildeter Leser<lb/>
Neues und Anregendes bieten.</p><lb/><p>Ich hoffe den Beweis erbracht zu haben, daſs die geschichtliche<lb/>
Behandlung des Eisens, obgleich nur ein lebloser Stoff, nicht unnütz<lb/>
war; mag ihr auch eine gewisse Einseitigkeit anhaften, so bringt sie<lb/>
doch auch wieder manche Thatsachen klarer zur Erscheinung, als es die<lb/>
politische Geschichte vermag. Unter diesen ist es besonders der stetige<lb/>
Fortschritt, die Vervollkommnung durch menschliches Denken und<lb/>
Schaffen, die uns zugleich mit sichtlicher Befriedigung erfüllt, weil sie<lb/>
einem dem menschlichen Geiste innewohnenden Bedürfnisse entspricht.<lb/>
Hierbei darf man freilich nicht vergessen, daſs es sich nur um die<lb/>
Vervollkommnung eines Kulturmittels, nicht um die menschliche<lb/>
Kultur selbst handelt. Beides ist ja leider keineswegs identisch. Daſs<lb/></p></div></body></text></TEI>
[[1389]/1405]
Ein Schluſswort
sei dem Verfasser, ehe er den letzten Strich unter seine Lebensarbeit
setzt, noch gestattet. Es soll ein Wort des Dankes, der Entschuldigung
und der Hoffnung sein.
Dank sage ich allen denen, die meiner Arbeit mit Teilnahme
gefolgt sind und deren Rat und Beifall mich gefördert haben.
Entschuldigung erbitte ich für die Unzulänglichkeit der Aus-
führung. Bei dem weitgesteckten Ziele war es trotz Fleiſs und Mühe
nicht möglich, alle Fragen erschöpfend zu behandeln. Dies gilt be-
sonders für die Darstellung der kulturgeschichtlichen Bedeutung des
Eisens, die gegenüber der der technischen Fortschritte mehr und mehr
zurücktritt. Gerade hier setzt aber meine Hoffnung ein, daſs der
aufmerksame Leser aus den kurzen Andeutungen, sowie aus den Mit-
teilungen über die Zunahme der Erzeugung und immer mannig-
faltigeren Verwendung des Eisens die kulturgeschichtlichen Ergebnisse
sich selbst ergänzen wird.
Möge das Buch nicht nur seinen unmittelbaren Zweck, durch die
geschichtliche Darstellung der Entwickelung der Eisenindustrie Fach-
genossen und deren jugendlichen Nachwuchs zu belehren und zu
fördern, erfüllen, sondern auch einem weiteren Kreise gebildeter Leser
Neues und Anregendes bieten.
Ich hoffe den Beweis erbracht zu haben, daſs die geschichtliche
Behandlung des Eisens, obgleich nur ein lebloser Stoff, nicht unnütz
war; mag ihr auch eine gewisse Einseitigkeit anhaften, so bringt sie
doch auch wieder manche Thatsachen klarer zur Erscheinung, als es die
politische Geschichte vermag. Unter diesen ist es besonders der stetige
Fortschritt, die Vervollkommnung durch menschliches Denken und
Schaffen, die uns zugleich mit sichtlicher Befriedigung erfüllt, weil sie
einem dem menschlichen Geiste innewohnenden Bedürfnisse entspricht.
Hierbei darf man freilich nicht vergessen, daſs es sich nur um die
Vervollkommnung eines Kulturmittels, nicht um die menschliche
Kultur selbst handelt. Beides ist ja leider keineswegs identisch. Daſs
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. [1389]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1405>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.