1887 wurde die für die Erschliessung der nordischen Eisenlager so wichtige Eisenbahn von Lulea nach Gellivara von einer englischen Gesellschaft vollendet. -- Odelstjerna führte den Betrieb mit Chromerzfutter beim Herdbetrieb in Trollshätta ein. Knut Styffe empfahl Magnesiaböden. In demselben Jahre stellte man in ver- schiedenen schwedischen Werken Chromstahl in Flammöfen, in einem bei Christiania in Tiegeln dar; 1888 gelang auch die Darstellung im Hochofen. Chromstahl sollte den Dannemora-Gussstahl ersetzen. In Avesta erbaute man zwei moderne Hochöfen mit zwei Westman-Gas- röstöfen und eisernen Winderhitzern. In diesem Jahre begann man im Norbergbezirk alte Erzhalden durch magnetische Aufbereitung aufzuarbeiten.
1889 erlangte die schwedische Erzausfuhr grössere Bedeutung. Oberschlesien hatte schon seit 1870, wenn auch in kleineren Mengen, schwedische Erze bezogen. Dieser Bezug steigerte sich jetzt bedeutend. 1889 bezog Friedrich Krupp in Essen die erste Dampferladung schwedischer Magneterze aus Grängesberg über Rotterdam für die Johannishütte bei Duisburg. Damals wurde bereits die Fortführung der Gellivara-Eisenbahn bis nach Ofoten an der norwegischen Küste zum Aufschluss der noch mehr landeinwärts liegenden Erzlager von Luossavaara und Kirunavaara geplant.
Der Martinofenbetrieb erlangte eine immer grössere Wichtigkeit. Nach einem Bericht Odelstjernas war die
[Tabelle]
Die Werke waren zu Ankarsrum, Avesta, Bofors, Domnarfvet, Elfsbacka, Fagersta, Hagfors, Hammarby, Hellefors, Jäder, Kallinge, Koliva, Losjöfors, Liljedal, Lotorp, Motala, Munkfors, Strömnäs, Sura- hammer, Söderfors, Trollhättan.
Es gab bereits Siemens-Martin-Öfen von 15 Tonnen Einsatz. Die Produkte waren Werkzeugstahl, Stahlguss und Eisenguss. Im all- gemeinen arbeitete man mehr auf ein hartes Produkt hin. Der basische Betrieb war zuerst zu Jäder von E. G. Oldenstjerna eingeführt worden. L. Sebenius verwendete die Schleuderkraft zur Herstellung dichter Güsse (D. R. P. Nr. 52332).
Schweden.
1887 wurde die für die Erschlieſsung der nordischen Eisenlager so wichtige Eisenbahn von Luleå nach Gellivara von einer englischen Gesellschaft vollendet. — Odelstjerna führte den Betrieb mit Chromerzfutter beim Herdbetrieb in Trollshätta ein. Knut Styffe empfahl Magnesiaböden. In demselben Jahre stellte man in ver- schiedenen schwedischen Werken Chromstahl in Flammöfen, in einem bei Christiania in Tiegeln dar; 1888 gelang auch die Darstellung im Hochofen. Chromstahl sollte den Dannemora-Guſsstahl ersetzen. In Avesta erbaute man zwei moderne Hochöfen mit zwei Westman-Gas- röstöfen und eisernen Winderhitzern. In diesem Jahre begann man im Norbergbezirk alte Erzhalden durch magnetische Aufbereitung aufzuarbeiten.
1889 erlangte die schwedische Erzausfuhr gröſsere Bedeutung. Oberschlesien hatte schon seit 1870, wenn auch in kleineren Mengen, schwedische Erze bezogen. Dieser Bezug steigerte sich jetzt bedeutend. 1889 bezog Friedrich Krupp in Essen die erste Dampferladung schwedischer Magneterze aus Grängesberg über Rotterdam für die Johannishütte bei Duisburg. Damals wurde bereits die Fortführung der Gellivara-Eisenbahn bis nach Ofoten an der norwegischen Küste zum Aufschluſs der noch mehr landeinwärts liegenden Erzlager von Luossavaara und Kirunavaara geplant.
Der Martinofenbetrieb erlangte eine immer gröſsere Wichtigkeit. Nach einem Bericht Odelstjernas war die
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Die Werke waren zu Ankarsrum, Avesta, Bofors, Domnarfvet, Elfsbacka, Fagersta, Hagfors, Hammarby, Hellefors, Jäder, Kallinge, Koliva, Losjöfors, Liljedal, Lotorp, Motala, Munkfors, Strömnäs, Sura- hammer, Söderfors, Trollhättan.
Es gab bereits Siemens-Martin-Öfen von 15 Tonnen Einsatz. Die Produkte waren Werkzeugstahl, Stahlguſs und Eisenguſs. Im all- gemeinen arbeitete man mehr auf ein hartes Produkt hin. Der basische Betrieb war zuerst zu Jäder von E. G. Oldenstjerna eingeführt worden. L. Sebenius verwendete die Schleuderkraft zur Herstellung dichter Güsse (D. R. P. Nr. 52332).
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Schweden.
1887 wurde die für die Erschlieſsung der nordischen Eisenlager
so wichtige Eisenbahn von Luleå nach Gellivara von einer englischen
Gesellschaft vollendet. — Odelstjerna führte den Betrieb mit
Chromerzfutter beim Herdbetrieb in Trollshätta ein. Knut Styffe
empfahl Magnesiaböden. In demselben Jahre stellte man in ver-
schiedenen schwedischen Werken Chromstahl in Flammöfen, in einem
bei Christiania in Tiegeln dar; 1888 gelang auch die Darstellung im
Hochofen. Chromstahl sollte den Dannemora-Guſsstahl ersetzen. In
Avesta erbaute man zwei moderne Hochöfen mit zwei Westman-Gas-
röstöfen und eisernen Winderhitzern. In diesem Jahre begann man
im Norbergbezirk alte Erzhalden durch magnetische Aufbereitung
aufzuarbeiten.
1889 erlangte die schwedische Erzausfuhr gröſsere Bedeutung.
Oberschlesien hatte schon seit 1870, wenn auch in kleineren Mengen,
schwedische Erze bezogen. Dieser Bezug steigerte sich jetzt bedeutend.
1889 bezog Friedrich Krupp in Essen die erste Dampferladung
schwedischer Magneterze aus Grängesberg über Rotterdam für die
Johannishütte bei Duisburg. Damals wurde bereits die Fortführung
der Gellivara-Eisenbahn bis nach Ofoten an der norwegischen Küste
zum Aufschluſs der noch mehr landeinwärts liegenden Erzlager von
Luossavaara und Kirunavaara geplant.
Der Martinofenbetrieb erlangte eine immer gröſsere Wichtigkeit.
Nach einem Bericht Odelstjernas war die
Die Werke waren zu Ankarsrum, Avesta, Bofors, Domnarfvet,
Elfsbacka, Fagersta, Hagfors, Hammarby, Hellefors, Jäder, Kallinge,
Koliva, Losjöfors, Liljedal, Lotorp, Motala, Munkfors, Strömnäs, Sura-
hammer, Söderfors, Trollhättan.
Es gab bereits Siemens-Martin-Öfen von 15 Tonnen Einsatz. Die
Produkte waren Werkzeugstahl, Stahlguſs und Eisenguſs. Im all-
gemeinen arbeitete man mehr auf ein hartes Produkt hin. Der basische
Betrieb war zuerst zu Jäder von E. G. Oldenstjerna eingeführt
worden. L. Sebenius verwendete die Schleuderkraft zur Herstellung
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1207>, abgerufen am 23.11.2024.
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