Siemens, Dresden, und Haardt in Wien erbaut und am 25. August eröffnet. In Witkowitz wurde 1888 die Herstellung von Panzerplatten und die Fabrikation gezogener Röhren eingeführt. Zu diesem Zwecke baute auch die Firma Huldschinsky, die in Preussisch-Schlesien diese Fabrikation schwunghaft betrieb, ein eigenes Werk in Schön- brunn bei Mährisch-Ostrau.
Der weitere Aufschwung im neunten Jahrzehnt und die Zunahme der Roheisenproduktion seit 1890 steht auch in Österreich-Ungarn im engsten Zusammenhange mit der zunehmenden Bedeutung des basischen Prozesses. Die Roheisenerzeugung Österreichs stieg von 1890 bis 1899 von 686273 Tonnen auf 996385 Tonnen, die von Ungarn von 299107 Tonnen auf 471268 Tonnen. Die der Gesamtmonarchie demnach von 985380 Tonnen auf 1467653 Tonnen.
Der Erfolg des basischen Flusseisenprozesses gab die Veranlassung zu der oben erwähnten Verschiebung der Produktionsverhältnisse in Österreich, deren Folge war, dass die Produktion der nördlichen Gruppe, d. h. die Böhmens, Mährens und Schlesiens, die der südlichen Gruppe, der Alpenländer, überflügelte.
Diese Verschiebung wird durch beifolgende Statistik 1) noch ge- nauer erläutert:
[Tabelle]
1) Siehe Stahl und Eisen 1899, S. 675.
Österreich-Ungarn.
Siemens, Dresden, und Haardt in Wien erbaut und am 25. August eröffnet. In Witkowitz wurde 1888 die Herstellung von Panzerplatten und die Fabrikation gezogener Röhren eingeführt. Zu diesem Zwecke baute auch die Firma Huldschinsky, die in Preuſsisch-Schlesien diese Fabrikation schwunghaft betrieb, ein eigenes Werk in Schön- brunn bei Mährisch-Ostrau.
Der weitere Aufschwung im neunten Jahrzehnt und die Zunahme der Roheisenproduktion seit 1890 steht auch in Österreich-Ungarn im engsten Zusammenhange mit der zunehmenden Bedeutung des basischen Prozesses. Die Roheisenerzeugung Österreichs stieg von 1890 bis 1899 von 686273 Tonnen auf 996385 Tonnen, die von Ungarn von 299107 Tonnen auf 471268 Tonnen. Die der Gesamtmonarchie demnach von 985380 Tonnen auf 1467653 Tonnen.
Der Erfolg des basischen Fluſseisenprozesses gab die Veranlassung zu der oben erwähnten Verschiebung der Produktionsverhältnisse in Österreich, deren Folge war, daſs die Produktion der nördlichen Gruppe, d. h. die Böhmens, Mährens und Schlesiens, die der südlichen Gruppe, der Alpenländer, überflügelte.
Diese Verschiebung wird durch beifolgende Statistik 1) noch ge- nauer erläutert:
[Tabelle]
1) Siehe Stahl und Eisen 1899, S. 675.
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Österreich-Ungarn.
Siemens, Dresden, und Haardt in Wien erbaut und am 25. August
eröffnet. In Witkowitz wurde 1888 die Herstellung von Panzerplatten
und die Fabrikation gezogener Röhren eingeführt. Zu diesem Zwecke
baute auch die Firma Huldschinsky, die in Preuſsisch-Schlesien
diese Fabrikation schwunghaft betrieb, ein eigenes Werk in Schön-
brunn bei Mährisch-Ostrau.
Der weitere Aufschwung im neunten Jahrzehnt und die Zunahme
der Roheisenproduktion seit 1890 steht auch in Österreich-Ungarn im
engsten Zusammenhange mit der zunehmenden Bedeutung des basischen
Prozesses. Die Roheisenerzeugung Österreichs stieg von 1890 bis 1899
von 686273 Tonnen auf 996385 Tonnen, die von Ungarn von 299107
Tonnen auf 471268 Tonnen. Die der Gesamtmonarchie demnach von
985380 Tonnen auf 1467653 Tonnen.
Der Erfolg des basischen Fluſseisenprozesses gab die Veranlassung
zu der oben erwähnten Verschiebung der Produktionsverhältnisse in
Österreich, deren Folge war, daſs die Produktion der nördlichen
Gruppe, d. h. die Böhmens, Mährens und Schlesiens, die der südlichen
Gruppe, der Alpenländer, überflügelte.
Diese Verschiebung wird durch beifolgende Statistik 1) noch ge-
nauer erläutert:
1) Siehe Stahl und Eisen 1899, S. 675.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1172>, abgerufen am 23.11.2024.
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