Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Deutschland (mit Luxemburg).
[Tabelle]

Das Flusseisen hatte sich die Herrschaft erobert und die
Erzeugung desselben einen grossen Aufschwung genommen. Die
deutsche Flusseisenproduktion in Blöcken betrug (nach Rentzsch)
1890 2232099 Tonnen, 1899 6290434 Tonnen, war also um 282 Pro-
zent gewachsen. Der Zuwachs entfällt ganz auf das basische Material,
das 1896 88,9 Prozent ausmachte. Es wurden nämlich erzeugt
351500 Tonnen = 7,3 Prozent saures und 3004600 = 62,2 Prozent
basisches Konvertereisen, 184100 Tonnen = 3,8 Prozent saures und
1293709 Tonnen = 26,7 Prozent basisches Herdflusseisen.

Die technischen Fortschritte beruhten zum Teil auf verbesserten
Betriebseinrichtungen, zumeist aber auf Verbesserungen der Bearbei-
tungsmaschinen. Die Kleinbessemerei hatte in Deutschland wenig Ver-
breitung gefunden. Die zwei Clapp-Griffith-Konverter auf dem
Blechwalzwerk Rasselstein bei Neuwied sind neuerdings auch durch
Siemens-Martin-Öfen verdrängt worden. Vielmehr ging das Streben
dahin, die Konverter zu vergrössern, namentlich für den Thomas-
prozess
.

1893 hatten die nachfolgend angeführten Werke 1) den Thomas-
prozess eingeführt:

[Tabelle]
1) Nach G. Hilgenstock, Stahl und Eisen 1893, S. 453.
Deutschland (mit Luxemburg).
[Tabelle]

Das Fluſseisen hatte sich die Herrschaft erobert und die
Erzeugung desselben einen groſsen Aufschwung genommen. Die
deutsche Fluſseisenproduktion in Blöcken betrug (nach Rentzsch)
1890 2232099 Tonnen, 1899 6290434 Tonnen, war also um 282 Pro-
zent gewachsen. Der Zuwachs entfällt ganz auf das basische Material,
das 1896 88,9 Prozent ausmachte. Es wurden nämlich erzeugt
351500 Tonnen = 7,3 Prozent saures und 3004600 = 62,2 Prozent
basisches Konvertereisen, 184100 Tonnen = 3,8 Prozent saures und
1293709 Tonnen = 26,7 Prozent basisches Herdfluſseisen.

Die technischen Fortschritte beruhten zum Teil auf verbesserten
Betriebseinrichtungen, zumeist aber auf Verbesserungen der Bearbei-
tungsmaschinen. Die Kleinbessemerei hatte in Deutschland wenig Ver-
breitung gefunden. Die zwei Clapp-Griffith-Konverter auf dem
Blechwalzwerk Rasselstein bei Neuwied sind neuerdings auch durch
Siemens-Martin-Öfen verdrängt worden. Vielmehr ging das Streben
dahin, die Konverter zu vergröſsern, namentlich für den Thomas-
prozeſs
.

1893 hatten die nachfolgend angeführten Werke 1) den Thomas-
prozeſs eingeführt:

[Tabelle]
1) Nach G. Hilgenstock, Stahl und Eisen 1893, S. 453.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1039" n="1023"/>
          <fw place="top" type="header">Deutschland (mit Luxemburg).</fw><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Das <hi rendition="#g">Flu&#x017F;seisen</hi> hatte sich die Herrschaft erobert und die<lb/>
Erzeugung desselben einen gro&#x017F;sen Aufschwung genommen. Die<lb/>
deutsche Flu&#x017F;seisenproduktion in Blöcken betrug (nach <hi rendition="#g">Rentzsch</hi>)<lb/>
1890 2232099 Tonnen, 1899 6290434 Tonnen, war also um 282 Pro-<lb/>
zent gewachsen. Der Zuwachs entfällt ganz auf das basische Material,<lb/>
das 1896 88,9 Prozent ausmachte. Es wurden nämlich erzeugt<lb/>
351500 Tonnen = 7,3 Prozent saures und 3004600 = 62,2 Prozent<lb/>
basisches Konvertereisen, 184100 Tonnen = 3,8 Prozent saures und<lb/>
1293709 Tonnen = 26,7 Prozent basisches Herdflu&#x017F;seisen.</p><lb/>
          <p>Die technischen Fortschritte beruhten zum Teil auf verbesserten<lb/>
Betriebseinrichtungen, zumeist aber auf Verbesserungen der Bearbei-<lb/>
tungsmaschinen. Die Kleinbessemerei hatte in Deutschland wenig Ver-<lb/>
breitung gefunden. Die zwei Clapp-Griffith-Konverter auf dem<lb/>
Blechwalzwerk Rasselstein bei Neuwied sind neuerdings auch durch<lb/>
Siemens-Martin-Öfen verdrängt worden. Vielmehr ging das Streben<lb/>
dahin, die Konverter zu vergrö&#x017F;sern, namentlich für den <hi rendition="#g">Thomas-<lb/>
proze&#x017F;s</hi>.</p><lb/>
          <p>1893 hatten die nachfolgend angeführten Werke <note place="foot" n="1)">Nach G. <hi rendition="#g">Hilgenstock</hi>, Stahl und Eisen 1893, S. 453.</note> den Thomas-<lb/>
proze&#x017F;s eingeführt:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1023/1039] Deutschland (mit Luxemburg). Das Fluſseisen hatte sich die Herrschaft erobert und die Erzeugung desselben einen groſsen Aufschwung genommen. Die deutsche Fluſseisenproduktion in Blöcken betrug (nach Rentzsch) 1890 2232099 Tonnen, 1899 6290434 Tonnen, war also um 282 Pro- zent gewachsen. Der Zuwachs entfällt ganz auf das basische Material, das 1896 88,9 Prozent ausmachte. Es wurden nämlich erzeugt 351500 Tonnen = 7,3 Prozent saures und 3004600 = 62,2 Prozent basisches Konvertereisen, 184100 Tonnen = 3,8 Prozent saures und 1293709 Tonnen = 26,7 Prozent basisches Herdfluſseisen. Die technischen Fortschritte beruhten zum Teil auf verbesserten Betriebseinrichtungen, zumeist aber auf Verbesserungen der Bearbei- tungsmaschinen. Die Kleinbessemerei hatte in Deutschland wenig Ver- breitung gefunden. Die zwei Clapp-Griffith-Konverter auf dem Blechwalzwerk Rasselstein bei Neuwied sind neuerdings auch durch Siemens-Martin-Öfen verdrängt worden. Vielmehr ging das Streben dahin, die Konverter zu vergröſsern, namentlich für den Thomas- prozeſs. 1893 hatten die nachfolgend angeführten Werke 1) den Thomas- prozeſs eingeführt: 1) Nach G. Hilgenstock, Stahl und Eisen 1893, S. 453.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1039
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1023. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1039>, abgerufen am 23.11.2024.