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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Deutschland (mit Luxemburg).

Erzeugung von Thomasflusseisen in Kilotonnen.

[Tabelle]

Die technischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fort-
schritte der neunziger Jahre knüpfen an die vorhergegangenen an
und sind als deren konsequente Fortsetzung zu betrachten.

Bei dem Hochofenbetriebe kam dies durch stärkere Wind-
erhitzung infolge der allgemeinen Einführung und der Verbesserung
der Winderhitzer und durch höhere Windpressung infolge der Ein-
führung stärkerer Gebläsemaschinen zum Ausdruck. Seit 1892 erlangte
die Einfuhr schwedischer Erze besonders von Grängesberg und Gellivara
grössere Bedeutung und hat seitdem von Jahr zu Jahr zugenommen.
Der Bezug eisenreicher Erze aus dem Auslande und die Anreicherung
des Möllers mit denselben erhöhte das Ausbringen und die Tages-
erzeugung.

Von Wichtigkeit waren auch die Fortschritte der Koksfabrikation,
besonders die Erfindung der Koksöfen mit Gewinnung der Neben-
produkte von Dr. Otto (Otto & Co.) zu Dahlhausen 1892. Die Fort-
schritte im Transport der Materialien durch die Drahtseilbahnen von
Otto, Pohlig und Bleichert & Co. seit Anfang der neunziger Jahre
förderten die Massenerzeugung.

Auf theoretischem Gebiete wirkten die von dem Verein für
Eisenhüttenleute unterstützten Bestrebungen der Einführung einheit-
licher Untersuchungsmethoden förderlich. Dieser Verein war es
auch, der auf Einladung amerikanischer Fachgenossen 1891 eine
Festfahrt deutscher Eisenhüttenleute nach den Vereinigten Staaten
veranstaltete, die zur Erweiterung der Kenntnisse und zur Anknüpfung
internationaler Beziehungen beitrug. Der um die Eisenhüttenkunde
hochverdiente Professor Dr. H. Wedding veröffentlichte 1892 eine
wichtige Arbeit über Wärmeverluste bei Hochöfen 1).

Die technischen Hochschulen und die Fachschulen wurden immer
stärker besucht. Die rheinisch-westfälische Eisenhüttenschule wurde

1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 1029.
Deutschland (mit Luxemburg).

Erzeugung von Thomasfluſseisen in Kilotonnen.

[Tabelle]

Die technischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fort-
schritte der neunziger Jahre knüpfen an die vorhergegangenen an
und sind als deren konsequente Fortsetzung zu betrachten.

Bei dem Hochofenbetriebe kam dies durch stärkere Wind-
erhitzung infolge der allgemeinen Einführung und der Verbesserung
der Winderhitzer und durch höhere Windpressung infolge der Ein-
führung stärkerer Gebläsemaschinen zum Ausdruck. Seit 1892 erlangte
die Einfuhr schwedischer Erze besonders von Grängesberg und Gellivara
gröſsere Bedeutung und hat seitdem von Jahr zu Jahr zugenommen.
Der Bezug eisenreicher Erze aus dem Auslande und die Anreicherung
des Möllers mit denselben erhöhte das Ausbringen und die Tages-
erzeugung.

Von Wichtigkeit waren auch die Fortschritte der Koksfabrikation,
besonders die Erfindung der Koksöfen mit Gewinnung der Neben-
produkte von Dr. Otto (Otto & Co.) zu Dahlhausen 1892. Die Fort-
schritte im Transport der Materialien durch die Drahtseilbahnen von
Otto, Pohlig und Bleichert & Co. seit Anfang der neunziger Jahre
förderten die Massenerzeugung.

Auf theoretischem Gebiete wirkten die von dem Verein für
Eisenhüttenleute unterstützten Bestrebungen der Einführung einheit-
licher Untersuchungsmethoden förderlich. Dieser Verein war es
auch, der auf Einladung amerikanischer Fachgenossen 1891 eine
Festfahrt deutscher Eisenhüttenleute nach den Vereinigten Staaten
veranstaltete, die zur Erweiterung der Kenntnisse und zur Anknüpfung
internationaler Beziehungen beitrug. Der um die Eisenhüttenkunde
hochverdiente Professor Dr. H. Wedding veröffentlichte 1892 eine
wichtige Arbeit über Wärmeverluste bei Hochöfen 1).

Die technischen Hochschulen und die Fachschulen wurden immer
stärker besucht. Die rheinisch-westfälische Eisenhüttenschule wurde

1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 1029.
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[1014/1030] Deutschland (mit Luxemburg). Erzeugung von Thomasfluſseisen in Kilotonnen. Die technischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fort- schritte der neunziger Jahre knüpfen an die vorhergegangenen an und sind als deren konsequente Fortsetzung zu betrachten. Bei dem Hochofenbetriebe kam dies durch stärkere Wind- erhitzung infolge der allgemeinen Einführung und der Verbesserung der Winderhitzer und durch höhere Windpressung infolge der Ein- führung stärkerer Gebläsemaschinen zum Ausdruck. Seit 1892 erlangte die Einfuhr schwedischer Erze besonders von Grängesberg und Gellivara gröſsere Bedeutung und hat seitdem von Jahr zu Jahr zugenommen. Der Bezug eisenreicher Erze aus dem Auslande und die Anreicherung des Möllers mit denselben erhöhte das Ausbringen und die Tages- erzeugung. Von Wichtigkeit waren auch die Fortschritte der Koksfabrikation, besonders die Erfindung der Koksöfen mit Gewinnung der Neben- produkte von Dr. Otto (Otto & Co.) zu Dahlhausen 1892. Die Fort- schritte im Transport der Materialien durch die Drahtseilbahnen von Otto, Pohlig und Bleichert & Co. seit Anfang der neunziger Jahre förderten die Massenerzeugung. Auf theoretischem Gebiete wirkten die von dem Verein für Eisenhüttenleute unterstützten Bestrebungen der Einführung einheit- licher Untersuchungsmethoden förderlich. Dieser Verein war es auch, der auf Einladung amerikanischer Fachgenossen 1891 eine Festfahrt deutscher Eisenhüttenleute nach den Vereinigten Staaten veranstaltete, die zur Erweiterung der Kenntnisse und zur Anknüpfung internationaler Beziehungen beitrug. Der um die Eisenhüttenkunde hochverdiente Professor Dr. H. Wedding veröffentlichte 1892 eine wichtige Arbeit über Wärmeverluste bei Hochöfen 1). Die technischen Hochschulen und die Fachschulen wurden immer stärker besucht. Die rheinisch-westfälische Eisenhüttenschule wurde 1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 1029.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1014. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1030>, abgerufen am 23.11.2024.