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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Frankreich 1851 bis 1860.
Die grösste Fabrik für Äxte und Pflugscharen war die von Collins
& Komp
. am Farringtonfluss zu Collinsville, Connecticut. Für Messer-
waren waren die Werke der Russel Manufacturing Company in Greenfield,
Massachusetts, welche John Russel 1834 gegründet hatte, die ersten.
Sie führten zuerst Maschinenhämmer bei ihrer Fabrikation ein. Wood,
Light & Komp
. zu Worcester, Mass., hatten die berühmteste Fabrik von
Werkzeugmaschinen für Eisenbearbeitung. Im Maschinen- und Schiffs-
bau waren die Leistungen der Amerikaner zum Teil grossartig. In der
Reading-Dampfschmiede (Pa.) wurden 1856 zwei grosse Wellen für die
Achsen des Dampfschiffs Adriatic von 351/2 Fuss Länge, 271/2 Zoll Durch-
messer und 35 Grosstonnen Gewicht geschmiedet und bearbeitet. Die
Kurbeln (cranks) gaben 12 Fuss Ausschlag und wog jede 8,39 Tonnen.

In diese Zeit fällt auch die Gründung der Columbia Bergakademie
und anderer technischer Lehranstalten. Nicht minder wichtig war die
Gründung der American Iron and Steel Association zu Philadelphia
am 6. März 1855, welche die Eisenstatistik zu einer ihrer Haupt-
aufgaben machte. Durch sie und seitdem besitzt die Union eine vor-
treffliche Statistik ihrer Eisenindustrie.

Frankreich 1851 bis 1860.

Die dritte Stelle unter den eisenerzeugenden Staaten nahm
Frankreich ein. Das Kaiserreich unter Napoleon III. förderte die
einheimische Industrie in jeder Weise. Welchen Aufschwung die
Eisenindustrie nahm, lässt sich daran ermessen, dass die Ausfuhr von
Eisen, Eisenwaren und Maschinen von 1851 bis 1859 von 1 Million
auf 45 Millionen Franken stieg.

Auf der grossen Weltausstellung zu Paris im Jahre 1855
zeigte sich die französische Eisenindustrie im glänzendsten Lichte.
Eine sehr schöne und vollständige Ausstellung, welche durch ihre
planmässige Anordnung sehr instruktiv war, hatten Schneider & Komp.
zu Creusot vorgeführt. Unter den ausgestellten sieben Sorten Frisch-
eisen befand sich auch Puddelstahl. Den Aufschwung des Werkes
bezeugt die Thatsache, dass der Wert der Hüttenprodukte von Creusot
1847 700000 Franken und im Jahre 1855 13500000 Franken be-
tragen hatte.

Die brillanteste Ausstellung im Jahre 1855 hatten aber die
Gebrüder Jackson, Petin, Gaudet & Komp. zustande gebracht.
Diese Firma besass damals acht Eisen- und Stahlwerke, von denen die
wichtigsten bei St. Etienne lagen. Auf diesen Werken beschäftigten

Frankreich 1851 bis 1860.
Die gröſste Fabrik für Äxte und Pflugscharen war die von Collins
& Komp
. am Farringtonfluſs zu Collinsville, Connecticut. Für Messer-
waren waren die Werke der Russel Manufacturing Company in Greenfield,
Massachusetts, welche John Russel 1834 gegründet hatte, die ersten.
Sie führten zuerst Maschinenhämmer bei ihrer Fabrikation ein. Wood,
Light & Komp
. zu Worcester, Mass., hatten die berühmteste Fabrik von
Werkzeugmaschinen für Eisenbearbeitung. Im Maschinen- und Schiffs-
bau waren die Leistungen der Amerikaner zum Teil groſsartig. In der
Reading-Dampfschmiede (Pa.) wurden 1856 zwei groſse Wellen für die
Achsen des Dampfschiffs Adriatic von 35½ Fuſs Länge, 27½ Zoll Durch-
messer und 35 Groſstonnen Gewicht geschmiedet und bearbeitet. Die
Kurbeln (cranks) gaben 12 Fuſs Ausschlag und wog jede 8,39 Tonnen.

In diese Zeit fällt auch die Gründung der Columbia Bergakademie
und anderer technischer Lehranstalten. Nicht minder wichtig war die
Gründung der American Iron and Steel Association zu Philadelphia
am 6. März 1855, welche die Eisenstatistik zu einer ihrer Haupt-
aufgaben machte. Durch sie und seitdem besitzt die Union eine vor-
treffliche Statistik ihrer Eisenindustrie.

Frankreich 1851 bis 1860.

Die dritte Stelle unter den eisenerzeugenden Staaten nahm
Frankreich ein. Das Kaiserreich unter Napoleon III. förderte die
einheimische Industrie in jeder Weise. Welchen Aufschwung die
Eisenindustrie nahm, läſst sich daran ermessen, daſs die Ausfuhr von
Eisen, Eisenwaren und Maschinen von 1851 bis 1859 von 1 Million
auf 45 Millionen Franken stieg.

Auf der groſsen Weltausstellung zu Paris im Jahre 1855
zeigte sich die französische Eisenindustrie im glänzendsten Lichte.
Eine sehr schöne und vollständige Ausstellung, welche durch ihre
planmäſsige Anordnung sehr instruktiv war, hatten Schneider & Komp.
zu Creusot vorgeführt. Unter den ausgestellten sieben Sorten Frisch-
eisen befand sich auch Puddelstahl. Den Aufschwung des Werkes
bezeugt die Thatsache, daſs der Wert der Hüttenprodukte von Creusot
1847 700000 Franken und im Jahre 1855 13500000 Franken be-
tragen hatte.

Die brillanteste Ausstellung im Jahre 1855 hatten aber die
Gebrüder Jackson, Petin, Gaudet & Komp. zustande gebracht.
Diese Firma besaſs damals acht Eisen- und Stahlwerke, von denen die
wichtigsten bei St. Etienne lagen. Auf diesen Werken beschäftigten

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[970/0986] Frankreich 1851 bis 1860. Die gröſste Fabrik für Äxte und Pflugscharen war die von Collins & Komp. am Farringtonfluſs zu Collinsville, Connecticut. Für Messer- waren waren die Werke der Russel Manufacturing Company in Greenfield, Massachusetts, welche John Russel 1834 gegründet hatte, die ersten. Sie führten zuerst Maschinenhämmer bei ihrer Fabrikation ein. Wood, Light & Komp. zu Worcester, Mass., hatten die berühmteste Fabrik von Werkzeugmaschinen für Eisenbearbeitung. Im Maschinen- und Schiffs- bau waren die Leistungen der Amerikaner zum Teil groſsartig. In der Reading-Dampfschmiede (Pa.) wurden 1856 zwei groſse Wellen für die Achsen des Dampfschiffs Adriatic von 35½ Fuſs Länge, 27½ Zoll Durch- messer und 35 Groſstonnen Gewicht geschmiedet und bearbeitet. Die Kurbeln (cranks) gaben 12 Fuſs Ausschlag und wog jede 8,39 Tonnen. In diese Zeit fällt auch die Gründung der Columbia Bergakademie und anderer technischer Lehranstalten. Nicht minder wichtig war die Gründung der American Iron and Steel Association zu Philadelphia am 6. März 1855, welche die Eisenstatistik zu einer ihrer Haupt- aufgaben machte. Durch sie und seitdem besitzt die Union eine vor- treffliche Statistik ihrer Eisenindustrie. Frankreich 1851 bis 1860. Die dritte Stelle unter den eisenerzeugenden Staaten nahm Frankreich ein. Das Kaiserreich unter Napoleon III. förderte die einheimische Industrie in jeder Weise. Welchen Aufschwung die Eisenindustrie nahm, läſst sich daran ermessen, daſs die Ausfuhr von Eisen, Eisenwaren und Maschinen von 1851 bis 1859 von 1 Million auf 45 Millionen Franken stieg. Auf der groſsen Weltausstellung zu Paris im Jahre 1855 zeigte sich die französische Eisenindustrie im glänzendsten Lichte. Eine sehr schöne und vollständige Ausstellung, welche durch ihre planmäſsige Anordnung sehr instruktiv war, hatten Schneider & Komp. zu Creusot vorgeführt. Unter den ausgestellten sieben Sorten Frisch- eisen befand sich auch Puddelstahl. Den Aufschwung des Werkes bezeugt die Thatsache, daſs der Wert der Hüttenprodukte von Creusot 1847 700000 Franken und im Jahre 1855 13500000 Franken be- tragen hatte. Die brillanteste Ausstellung im Jahre 1855 hatten aber die Gebrüder Jackson, Petin, Gaudet & Komp. zustande gebracht. Diese Firma besaſs damals acht Eisen- und Stahlwerke, von denen die wichtigsten bei St. Etienne lagen. Auf diesen Werken beschäftigten

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 970. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/986>, abgerufen am 23.11.2024.