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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860.
schwindigkeit geben, wodurch bei langsamerer Streckung eine bessere
Schweissung erzielt und dadurch die Qualität des Drahtes verbessert
wurde. Ein Feinwalzwerk erforderte 50 bis 60 Pferdekräfte.

Über die bei der Stabeisenfabrikation erforderlichen Triebkräfte
hat Truran beachtenswerte Mitteilungen gemacht 1).

Henvaux bediente sich in Belgien mit Erfolg gusseiserner Räder
mit eingesetzten schmiedeeisernen Zähnen zum Betriebe der Walzen-
trains (siehe Berggeist 1860, S. 77).

Auch bei der Blechfabrikation und den Blechwalzen wurden
viele Neuerungen eingeführt, wozu schon der Umstand, dass man
immer schwerere Platten anfertigte, Veranlassung gab.

Kesselbleche und Schiffsbleche wurden immer grösser und
schwerer gewalzt, dazu kam die Einführung eisengepanzerter Kriegs-
schiffe, eine Neuerung, welche für den Eisenbedarf und die Eisen-
fabrikation von grosser Wichtigkeit war. Die praktische Ausführung
stammt aus Amerika. Robert Livingstone Stevens (geb. 1788 zu
Hoboken, + 1856) war der Erfinder einer Methode, Schiffe mit eisernen
Platten zu bedecken, um sie vor feindlichen Geschossen zu schützen.
Schon 1811 hatte er diesen Gedanken gefasst. 1842 begann er seine
Versuche, eine schwimmende, eiserne Batterie zu errichten, die kugel-
fest war. 1842 begann man in Nordamerika mit Schiessversuchen gegen
Eisenplatten. 1849 erhielt Livingstone Stevens bereits von der ame-
rikanischen Regierung den Auftrag, eine schwimmende Batterie für sie
zu bauen. Es sollte ein grosses Fahrzeug ganz aus Eisen werden.
Erst 1856 begann er den Bau, der, durch seinen Tod unterbrochen,
unvollendet blieb.

Inzwischen hatten auch England und Frankreich der Frage ihre
Aufmerksamkeit zugewendet. 1843 begann man mit Schiessversuchen
gegen Eisenplatten zu Woolwich und zu Gavres. 1845 entwarf der
französische Ingenieur Dupuy de Lome den Plan für ein Panzerschiff.

Der erfindungsreiche Schwede John Ericson, der in Amerika
seine zweite Heimat gefunden hatte, griff denselben Gedanken auf
und führte ihn zum ruhmvollen Ende. Bereits 1854 machte er sein
erstes Modell zu einem eisernen Thurme auf einem eisernen Schiffe.
Napoleon III. hatte nach dem Ausbruche des Orientalischen Krieges
die Wichtigkeit dieser neuen Erfindung gewürdigt und beauftragte
1853 den Ingenieur Guieysse mit dem Bau schwimmender Batterien.
Fünf Stück wurden hergestellt. Die Panzerung bestand aus 110 mm

1) Siehe Hartmann, Fortschritte des Eisenhüttenwesens 1858, S. 411.

Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860.
schwindigkeit geben, wodurch bei langsamerer Streckung eine bessere
Schweiſsung erzielt und dadurch die Qualität des Drahtes verbessert
wurde. Ein Feinwalzwerk erforderte 50 bis 60 Pferdekräfte.

Über die bei der Stabeisenfabrikation erforderlichen Triebkräfte
hat Truran beachtenswerte Mitteilungen gemacht 1).

Henvaux bediente sich in Belgien mit Erfolg guſseiserner Räder
mit eingesetzten schmiedeeisernen Zähnen zum Betriebe der Walzen-
trains (siehe Berggeist 1860, S. 77).

Auch bei der Blechfabrikation und den Blechwalzen wurden
viele Neuerungen eingeführt, wozu schon der Umstand, daſs man
immer schwerere Platten anfertigte, Veranlassung gab.

Kesselbleche und Schiffsbleche wurden immer gröſser und
schwerer gewalzt, dazu kam die Einführung eisengepanzerter Kriegs-
schiffe, eine Neuerung, welche für den Eisenbedarf und die Eisen-
fabrikation von groſser Wichtigkeit war. Die praktische Ausführung
stammt aus Amerika. Robert Livingstone Stevens (geb. 1788 zu
Hoboken, † 1856) war der Erfinder einer Methode, Schiffe mit eisernen
Platten zu bedecken, um sie vor feindlichen Geschossen zu schützen.
Schon 1811 hatte er diesen Gedanken gefaſst. 1842 begann er seine
Versuche, eine schwimmende, eiserne Batterie zu errichten, die kugel-
fest war. 1842 begann man in Nordamerika mit Schieſsversuchen gegen
Eisenplatten. 1849 erhielt Livingstone Stevens bereits von der ame-
rikanischen Regierung den Auftrag, eine schwimmende Batterie für sie
zu bauen. Es sollte ein groſses Fahrzeug ganz aus Eisen werden.
Erst 1856 begann er den Bau, der, durch seinen Tod unterbrochen,
unvollendet blieb.

Inzwischen hatten auch England und Frankreich der Frage ihre
Aufmerksamkeit zugewendet. 1843 begann man mit Schieſsversuchen
gegen Eisenplatten zu Woolwich und zu Gavres. 1845 entwarf der
französische Ingenieur Dupuy de Lôme den Plan für ein Panzerschiff.

Der erfindungsreiche Schwede John Ericson, der in Amerika
seine zweite Heimat gefunden hatte, griff denselben Gedanken auf
und führte ihn zum ruhmvollen Ende. Bereits 1854 machte er sein
erstes Modell zu einem eisernen Thurme auf einem eisernen Schiffe.
Napoleon III. hatte nach dem Ausbruche des Orientalischen Krieges
die Wichtigkeit dieser neuen Erfindung gewürdigt und beauftragte
1853 den Ingenieur Guieysse mit dem Bau schwimmender Batterien.
Fünf Stück wurden hergestellt. Die Panzerung bestand aus 110 mm

1) Siehe Hartmann, Fortschritte des Eisenhüttenwesens 1858, S. 411.
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[877/0893] Mechanische Bearbeitung 1851 bis 1860. schwindigkeit geben, wodurch bei langsamerer Streckung eine bessere Schweiſsung erzielt und dadurch die Qualität des Drahtes verbessert wurde. Ein Feinwalzwerk erforderte 50 bis 60 Pferdekräfte. Über die bei der Stabeisenfabrikation erforderlichen Triebkräfte hat Truran beachtenswerte Mitteilungen gemacht 1). Henvaux bediente sich in Belgien mit Erfolg guſseiserner Räder mit eingesetzten schmiedeeisernen Zähnen zum Betriebe der Walzen- trains (siehe Berggeist 1860, S. 77). Auch bei der Blechfabrikation und den Blechwalzen wurden viele Neuerungen eingeführt, wozu schon der Umstand, daſs man immer schwerere Platten anfertigte, Veranlassung gab. Kesselbleche und Schiffsbleche wurden immer gröſser und schwerer gewalzt, dazu kam die Einführung eisengepanzerter Kriegs- schiffe, eine Neuerung, welche für den Eisenbedarf und die Eisen- fabrikation von groſser Wichtigkeit war. Die praktische Ausführung stammt aus Amerika. Robert Livingstone Stevens (geb. 1788 zu Hoboken, † 1856) war der Erfinder einer Methode, Schiffe mit eisernen Platten zu bedecken, um sie vor feindlichen Geschossen zu schützen. Schon 1811 hatte er diesen Gedanken gefaſst. 1842 begann er seine Versuche, eine schwimmende, eiserne Batterie zu errichten, die kugel- fest war. 1842 begann man in Nordamerika mit Schieſsversuchen gegen Eisenplatten. 1849 erhielt Livingstone Stevens bereits von der ame- rikanischen Regierung den Auftrag, eine schwimmende Batterie für sie zu bauen. Es sollte ein groſses Fahrzeug ganz aus Eisen werden. Erst 1856 begann er den Bau, der, durch seinen Tod unterbrochen, unvollendet blieb. Inzwischen hatten auch England und Frankreich der Frage ihre Aufmerksamkeit zugewendet. 1843 begann man mit Schieſsversuchen gegen Eisenplatten zu Woolwich und zu Gavres. 1845 entwarf der französische Ingenieur Dupuy de Lôme den Plan für ein Panzerschiff. Der erfindungsreiche Schwede John Ericson, der in Amerika seine zweite Heimat gefunden hatte, griff denselben Gedanken auf und führte ihn zum ruhmvollen Ende. Bereits 1854 machte er sein erstes Modell zu einem eisernen Thurme auf einem eisernen Schiffe. Napoleon III. hatte nach dem Ausbruche des Orientalischen Krieges die Wichtigkeit dieser neuen Erfindung gewürdigt und beauftragte 1853 den Ingenieur Guieysse mit dem Bau schwimmender Batterien. Fünf Stück wurden hergestellt. Die Panzerung bestand aus 110 mm 1) Siehe Hartmann, Fortschritte des Eisenhüttenwesens 1858, S. 411.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/893>, abgerufen am 23.11.2024.