Die Vereinigten Staaten von Nordamerika 1831 bis 1850.
Einführung des Anthracitbetriebes wurden im Lehighthale noch zwei Luppenschmieden friedlich weiter betrieben. Der 1837 bei Penn- Forge von Balliet erbaute Hochofen war bis 1886 im Betriebe als der letzte Holzkohlenhochofen im Lehighthale. 1840 führte James M. Hopkins auf dem Conowingo-Hochofen zuerst den Betrieb des Gebläses durch eine Dampfmaschine ein. Die Dampfkessel lagen auf der Gicht und wurden durch die Gichtflamme geheizt. Der Cornwall- Hochofen folgte alsbald diesem Beispiele. Lancaster war damals der wichtigste Mittelpunkt der Eisenindustrie Pennsylvaniens. 1838 gab es in einem Umkreise von 39 Meilen um die Stadt 102 Hochöfen, Hämmer und Walzwerke. 1840 zählte man in Franklin-County 8 Hoch- öfen und 11 Hammer- und Walzwerke und in der Grafschaft Cumber- land 6 Hochöfen und 5 Hammer- und Schmiedewerke. Der erste Hochofen zu Middletown wurde 1833, der Manada-Hochofen bei West- Hannover 1837 von den Grubbs erbaut. Das erste Walzwerk bei Harrisburg entstand 1836. Die grossartige Eisenindustrie von Lacka- wanna-County verdankt ihre Entstehung den Scrantons, die 1840 die Lackawanna-Eisen- und Kohlengesellschaft gründeten.
1832 wurde bei dem Paradise-Hochofen der Paradise-Hammer er- baut, der erste nach englischer Weise, d. h. mit Stirnhammer ein- gerichtete. Der Elisabeth-Ofen bei Antestown in der Grafschaft Blair soll der erste Hochofen mit Gasabführung gewesen sein, die dem Besitzer Martin Bell 1840 patentiert wurde. Im Juniatathale in den Grafschaften Huntingdon, Centre, Mifflin und Blair zählte man 1850 48 Hochöfen, 42 Hammer- und 42 Walzwerke. Die meisten derselben sind verschwunden. Auch in den übrigen Grafschaften wurden viele neue Hütten gegründet und Holzkohlenöfen erbaut, die nicht mehr bestehen; so wurden in Westmoreland-County von 1844 bis 1855 7 Holz- kohlenöfen, in Cambria-County 1841 bis 1847 6 Holzkohlenöfen erbaut, die jetzt alle verlassen sind. In Indiana-County entstand der erste Eisenhammer 1837, der erste Hochofen 1840. In Lawrence-County wurde das erste Walzwerk 1839 gegründet. Besonders gross war die Zahl der neuerbauten Holzkohlenhochöfen in den Grafschaften Arm- strong (11), Butler (6), Clarion (28) und Venango (18), zusammen 63. Die grosse Kokshochofenanlage in West-Pennsylvanien, die Great Western Iron Works bei Bradys Bend mit 4 Hochöfen und einem Walzwerke wurden 1840 von Philander Raymond und Anderen gegründet. Das Walzwerk wurde 1843 als Stabeisenwalzwerk erbaut und später in ein Schienenwalzwerk umgewandelt. Die Hochöfen wurden bis 1873 betrieben.
Beck, Geschichte des Eisens. 49
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika 1831 bis 1850.
Einführung des Anthracitbetriebes wurden im Lehighthale noch zwei Luppenschmieden friedlich weiter betrieben. Der 1837 bei Penn- Forge von Balliet erbaute Hochofen war bis 1886 im Betriebe als der letzte Holzkohlenhochofen im Lehighthale. 1840 führte James M. Hopkins auf dem Conowingo-Hochofen zuerst den Betrieb des Gebläses durch eine Dampfmaschine ein. Die Dampfkessel lagen auf der Gicht und wurden durch die Gichtflamme geheizt. Der Cornwall- Hochofen folgte alsbald diesem Beispiele. Lancaster war damals der wichtigste Mittelpunkt der Eisenindustrie Pennsylvaniens. 1838 gab es in einem Umkreise von 39 Meilen um die Stadt 102 Hochöfen, Hämmer und Walzwerke. 1840 zählte man in Franklin-County 8 Hoch- öfen und 11 Hammer- und Walzwerke und in der Grafschaft Cumber- land 6 Hochöfen und 5 Hammer- und Schmiedewerke. Der erste Hochofen zu Middletown wurde 1833, der Manada-Hochofen bei West- Hannover 1837 von den Grubbs erbaut. Das erste Walzwerk bei Harrisburg entstand 1836. Die groſsartige Eisenindustrie von Lacka- wanna-County verdankt ihre Entstehung den Scrantons, die 1840 die Lackawanna-Eisen- und Kohlengesellschaft gründeten.
1832 wurde bei dem Paradise-Hochofen der Paradise-Hammer er- baut, der erste nach englischer Weise, d. h. mit Stirnhammer ein- gerichtete. Der Elisabeth-Ofen bei Antestown in der Grafschaft Blair soll der erste Hochofen mit Gasabführung gewesen sein, die dem Besitzer Martin Bell 1840 patentiert wurde. Im Juniatathale in den Grafschaften Huntingdon, Centre, Mifflin und Blair zählte man 1850 48 Hochöfen, 42 Hammer- und 42 Walzwerke. Die meisten derselben sind verschwunden. Auch in den übrigen Grafschaften wurden viele neue Hütten gegründet und Holzkohlenöfen erbaut, die nicht mehr bestehen; so wurden in Westmoreland-County von 1844 bis 1855 7 Holz- kohlenöfen, in Cambria-County 1841 bis 1847 6 Holzkohlenöfen erbaut, die jetzt alle verlassen sind. In Indiana-County entstand der erste Eisenhammer 1837, der erste Hochofen 1840. In Lawrence-County wurde das erste Walzwerk 1839 gegründet. Besonders groſs war die Zahl der neuerbauten Holzkohlenhochöfen in den Grafschaften Arm- strong (11), Butler (6), Clarion (28) und Venango (18), zusammen 63. Die groſse Kokshochofenanlage in West-Pennsylvanien, die Great Western Iron Works bei Bradys Bend mit 4 Hochöfen und einem Walzwerke wurden 1840 von Philander Raymond und Anderen gegründet. Das Walzwerk wurde 1843 als Stabeisenwalzwerk erbaut und später in ein Schienenwalzwerk umgewandelt. Die Hochöfen wurden bis 1873 betrieben.
Beck, Geschichte des Eisens. 49
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Die Vereinigten Staaten von Nordamerika 1831 bis 1850.
Einführung des Anthracitbetriebes wurden im Lehighthale noch zwei
Luppenschmieden friedlich weiter betrieben. Der 1837 bei Penn-
Forge von Balliet erbaute Hochofen war bis 1886 im Betriebe als
der letzte Holzkohlenhochofen im Lehighthale. 1840 führte James
M. Hopkins auf dem Conowingo-Hochofen zuerst den Betrieb des
Gebläses durch eine Dampfmaschine ein. Die Dampfkessel lagen auf
der Gicht und wurden durch die Gichtflamme geheizt. Der Cornwall-
Hochofen folgte alsbald diesem Beispiele. Lancaster war damals der
wichtigste Mittelpunkt der Eisenindustrie Pennsylvaniens. 1838 gab
es in einem Umkreise von 39 Meilen um die Stadt 102 Hochöfen,
Hämmer und Walzwerke. 1840 zählte man in Franklin-County 8 Hoch-
öfen und 11 Hammer- und Walzwerke und in der Grafschaft Cumber-
land 6 Hochöfen und 5 Hammer- und Schmiedewerke. Der erste
Hochofen zu Middletown wurde 1833, der Manada-Hochofen bei West-
Hannover 1837 von den Grubbs erbaut. Das erste Walzwerk bei
Harrisburg entstand 1836. Die groſsartige Eisenindustrie von Lacka-
wanna-County verdankt ihre Entstehung den Scrantons, die 1840
die Lackawanna-Eisen- und Kohlengesellschaft gründeten.
1832 wurde bei dem Paradise-Hochofen der Paradise-Hammer er-
baut, der erste nach englischer Weise, d. h. mit Stirnhammer ein-
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soll der erste Hochofen mit Gasabführung gewesen sein, die dem
Besitzer Martin Bell 1840 patentiert wurde. Im Juniatathale in den
Grafschaften Huntingdon, Centre, Mifflin und Blair zählte man 1850
48 Hochöfen, 42 Hammer- und 42 Walzwerke. Die meisten derselben
sind verschwunden. Auch in den übrigen Grafschaften wurden viele
neue Hütten gegründet und Holzkohlenöfen erbaut, die nicht mehr
bestehen; so wurden in Westmoreland-County von 1844 bis 1855 7 Holz-
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Eisenhammer 1837, der erste Hochofen 1840. In Lawrence-County
wurde das erste Walzwerk 1839 gegründet. Besonders groſs war die
Zahl der neuerbauten Holzkohlenhochöfen in den Grafschaften Arm-
strong (11), Butler (6), Clarion (28) und Venango (18), zusammen 63.
Die groſse Kokshochofenanlage in West-Pennsylvanien, die Great
Western Iron Works bei Bradys Bend mit 4 Hochöfen und einem
Walzwerke wurden 1840 von Philander Raymond und Anderen
gegründet. Das Walzwerk wurde 1843 als Stabeisenwalzwerk erbaut
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wurden bis 1873 betrieben.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/785>, abgerufen am 23.11.2024.
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