Faurs Erfindung der Feuerung mit Gichtgasen grosses Aufsehen in Ungarn. Nicht nur die königlichen Eisenwerke, sondern auch die herzoglich Sachsen-Koburgschen, die gräflich Andrassyschen und die Aktiengesellschaft Qualition waren die ersten Käufer des Geheim- nisses, und führten den Gastrieb ein.
Siebenbürgens Produktion (um 1839?) giebt Karsten zu 70000 Ctr. an. Die grössten Eisenwerke waren zu Vajda-Hunjad. Galizien hatte 1843 18 Hochöfen, welche 38200 Ctr. Roheisen und 7500 Ctr. Gusswaren lieferten, davon das grösste Hüttenwerk Jacobenia 15458 Ctr. Roheisen und 3066 Ctr. Gusswaren 1). Man zählte ferner 23 Frischfeuer mit 14 Hämmern, welche 1846 aus 54814 Ctr. Roheisen 37577 Ctr. verschiedene Schmiedeeisensorten herstellten.
Im ganzen österreichischen Kaiserstaate arbeiteten 1841 226 Hoch- öfen, 32 Kupolöfen, 835 Eisen- und Stahlhämmer mit 1955 Feuer und 1538 Schlägen, 15 Puddelwerke mit 54 Puddelöfen, 32 Schweissöfen und 38 Walzenpaare, 40 Walzwerke mit 112 Walzenpaaren und 94 Glüh- öfen, 9 Gussstahlöfen und 31 mit Eisenhütten verbundene mechanische Werkstätten. Die Produktion betrug 2192640 Ctr. Roheisen, 364130 Ctr. Gusseisen, 1375659 Ctr. Stabeisen, 11056 Ctr. Weissblech, 111646 Ctr Schwarzblech, 208379 Ctr. Stahl 2).
Nach einer Zusammenstellung für 1843 waren in der ganzen österreichischen Monarchie an verarbeitetem Eisen erzeugt worden:
Weissblech 12585 Ctr.
Schwarzblech 78564 "
Gewalztes Eisen 220622 "
Feineisen 4265 "
Streckeisen 351180 "
Grobeisen 475483 "
Gusseisen 62196 "
Summa 1204895 Ctr.
Die einzelnen Länder hatten Roheisen verarbeitet:
Steiermark 577855 Ctr.
Kärnten 413662 "
Krain 71433 "
Böhmen 335916 "
Mähren und Schlesien 294073 "
Galizien 54814 "
1747753 Ctr.
1) Siehe Czörnig, Tafeln zur Statistik.
2) v. Reden, Denkschrift über die österreichische Gewerbeausstellung in Wien 1845. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1846, S. 745.
Österreich 1831 bis 1850.
Faurs Erfindung der Feuerung mit Gichtgasen groſses Aufsehen in Ungarn. Nicht nur die königlichen Eisenwerke, sondern auch die herzoglich Sachsen-Koburgschen, die gräflich Andrassyschen und die Aktiengesellschaft Qualition waren die ersten Käufer des Geheim- nisses, und führten den Gastrieb ein.
Siebenbürgens Produktion (um 1839?) giebt Karsten zu 70000 Ctr. an. Die gröſsten Eisenwerke waren zu Vajda-Hunjad. Galizien hatte 1843 18 Hochöfen, welche 38200 Ctr. Roheisen und 7500 Ctr. Guſswaren lieferten, davon das gröſste Hüttenwerk Jacobenia 15458 Ctr. Roheisen und 3066 Ctr. Guſswaren 1). Man zählte ferner 23 Frischfeuer mit 14 Hämmern, welche 1846 aus 54814 Ctr. Roheisen 37577 Ctr. verschiedene Schmiedeeisensorten herstellten.
Im ganzen österreichischen Kaiserstaate arbeiteten 1841 226 Hoch- öfen, 32 Kupolöfen, 835 Eisen- und Stahlhämmer mit 1955 Feuer und 1538 Schlägen, 15 Puddelwerke mit 54 Puddelöfen, 32 Schweiſsöfen und 38 Walzenpaare, 40 Walzwerke mit 112 Walzenpaaren und 94 Glüh- öfen, 9 Guſsstahlöfen und 31 mit Eisenhütten verbundene mechanische Werkstätten. Die Produktion betrug 2192640 Ctr. Roheisen, 364130 Ctr. Guſseisen, 1375659 Ctr. Stabeisen, 11056 Ctr. Weiſsblech, 111646 Ctr Schwarzblech, 208379 Ctr. Stahl 2).
Nach einer Zusammenstellung für 1843 waren in der ganzen österreichischen Monarchie an verarbeitetem Eisen erzeugt worden:
Weiſsblech 12585 Ctr.
Schwarzblech 78564 „
Gewalztes Eisen 220622 „
Feineisen 4265 „
Streckeisen 351180 „
Grobeisen 475483 „
Guſseisen 62196 „
Summa 1204895 Ctr.
Die einzelnen Länder hatten Roheisen verarbeitet:
Steiermark 577855 Ctr.
Kärnten 413662 „
Krain 71433 „
Böhmen 335916 „
Mähren und Schlesien 294073 „
Galizien 54814 „
1747753 Ctr.
1) Siehe Czörnig, Tafeln zur Statistik.
2) v. Reden, Denkschrift über die österreichische Gewerbeausstellung in Wien 1845. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1846, S. 745.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0761"n="745"/><fwplace="top"type="header">Österreich 1831 bis 1850.</fw><lb/><hirendition="#g">Faurs</hi> Erfindung der Feuerung mit Gichtgasen groſses Aufsehen in<lb/>
Ungarn. Nicht nur die königlichen Eisenwerke, sondern auch die<lb/>
herzoglich Sachsen-Koburgschen, die gräflich <hirendition="#g">Andrassys</hi>chen und<lb/>
die Aktiengesellschaft Qualition waren die ersten Käufer des Geheim-<lb/>
nisses, und führten den Gastrieb ein.</p><lb/><p><hirendition="#g">Siebenbürgens</hi> Produktion (um 1839?) giebt <hirendition="#g">Karsten</hi> zu<lb/>
70000 Ctr. an. Die gröſsten Eisenwerke waren zu Vajda-Hunjad.<lb/><hirendition="#g">Galizien</hi> hatte 1843 18 Hochöfen, welche 38200 Ctr. Roheisen und<lb/>
7500 Ctr. Guſswaren lieferten, davon das gröſste Hüttenwerk Jacobenia<lb/>
15458 Ctr. Roheisen und 3066 Ctr. Guſswaren <noteplace="foot"n="1)">Siehe <hirendition="#g">Czörnig,</hi> Tafeln zur Statistik.</note>. Man zählte ferner<lb/>
23 Frischfeuer mit 14 Hämmern, welche 1846 aus 54814 Ctr. Roheisen<lb/>
37577 Ctr. verschiedene Schmiedeeisensorten herstellten.</p><lb/><p>Im ganzen österreichischen Kaiserstaate arbeiteten 1841 226 Hoch-<lb/>
öfen, 32 Kupolöfen, 835 Eisen- und Stahlhämmer mit 1955 Feuer und<lb/>
1538 Schlägen, 15 Puddelwerke mit 54 Puddelöfen, 32 Schweiſsöfen<lb/>
und 38 Walzenpaare, 40 Walzwerke mit 112 Walzenpaaren und 94 Glüh-<lb/>
öfen, 9 Guſsstahlöfen und 31 mit Eisenhütten verbundene mechanische<lb/>
Werkstätten. Die Produktion betrug 2192640 Ctr. Roheisen, 364130 Ctr.<lb/>
Guſseisen, 1375659 Ctr. Stabeisen, 11056 Ctr. Weiſsblech, 111646 Ctr<lb/>
Schwarzblech, 208379 Ctr. Stahl <noteplace="foot"n="2)">v. <hirendition="#g">Reden</hi>, Denkschrift über die österreichische Gewerbeausstellung in<lb/>
Wien 1845. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1846, S. 745.</note>.</p><lb/><p>Nach einer Zusammenstellung für 1843 waren in der ganzen<lb/>
österreichischen Monarchie an verarbeitetem Eisen erzeugt worden:</p><lb/><list><item>Weiſsblech <spacedim="horizontal"/> 12585 Ctr.</item><lb/><item>Schwarzblech <spacedim="horizontal"/> 78564 „</item><lb/><item>Gewalztes Eisen <spacedim="horizontal"/> 220622 „</item><lb/><item>Feineisen <spacedim="horizontal"/> 4265 „</item><lb/><item>Streckeisen <spacedim="horizontal"/> 351180 „</item><lb/><item>Grobeisen <spacedim="horizontal"/> 475483 „</item><lb/><item>Guſseisen <spacedim="horizontal"/><hirendition="#u">62196 „</hi></item><lb/><item><hirendition="#et">Summa 1204895 Ctr.</hi></item></list><lb/><p>Die einzelnen Länder hatten Roheisen verarbeitet:</p><lb/><list><item>Steiermark <spacedim="horizontal"/> 577855 Ctr.</item><lb/><item>Kärnten <spacedim="horizontal"/> 413662 „</item><lb/><item>Krain <spacedim="horizontal"/> 71433 „</item><lb/><item>Böhmen <spacedim="horizontal"/> 335916 „</item><lb/><item>Mähren und Schlesien <spacedim="horizontal"/> 294073 „</item><lb/><item>Galizien <spacedim="horizontal"/><hirendition="#u">54814 „</hi></item><lb/><item><hirendition="#et">1747753 Ctr.</hi></item></list><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[745/0761]
Österreich 1831 bis 1850.
Faurs Erfindung der Feuerung mit Gichtgasen groſses Aufsehen in
Ungarn. Nicht nur die königlichen Eisenwerke, sondern auch die
herzoglich Sachsen-Koburgschen, die gräflich Andrassyschen und
die Aktiengesellschaft Qualition waren die ersten Käufer des Geheim-
nisses, und führten den Gastrieb ein.
Siebenbürgens Produktion (um 1839?) giebt Karsten zu
70000 Ctr. an. Die gröſsten Eisenwerke waren zu Vajda-Hunjad.
Galizien hatte 1843 18 Hochöfen, welche 38200 Ctr. Roheisen und
7500 Ctr. Guſswaren lieferten, davon das gröſste Hüttenwerk Jacobenia
15458 Ctr. Roheisen und 3066 Ctr. Guſswaren 1). Man zählte ferner
23 Frischfeuer mit 14 Hämmern, welche 1846 aus 54814 Ctr. Roheisen
37577 Ctr. verschiedene Schmiedeeisensorten herstellten.
Im ganzen österreichischen Kaiserstaate arbeiteten 1841 226 Hoch-
öfen, 32 Kupolöfen, 835 Eisen- und Stahlhämmer mit 1955 Feuer und
1538 Schlägen, 15 Puddelwerke mit 54 Puddelöfen, 32 Schweiſsöfen
und 38 Walzenpaare, 40 Walzwerke mit 112 Walzenpaaren und 94 Glüh-
öfen, 9 Guſsstahlöfen und 31 mit Eisenhütten verbundene mechanische
Werkstätten. Die Produktion betrug 2192640 Ctr. Roheisen, 364130 Ctr.
Guſseisen, 1375659 Ctr. Stabeisen, 11056 Ctr. Weiſsblech, 111646 Ctr
Schwarzblech, 208379 Ctr. Stahl 2).
Nach einer Zusammenstellung für 1843 waren in der ganzen
österreichischen Monarchie an verarbeitetem Eisen erzeugt worden:
Weiſsblech 12585 Ctr.
Schwarzblech 78564 „
Gewalztes Eisen 220622 „
Feineisen 4265 „
Streckeisen 351180 „
Grobeisen 475483 „
Guſseisen 62196 „
Summa 1204895 Ctr.
Die einzelnen Länder hatten Roheisen verarbeitet:
Steiermark 577855 Ctr.
Kärnten 413662 „
Krain 71433 „
Böhmen 335916 „
Mähren und Schlesien 294073 „
Galizien 54814 „
1747753 Ctr.
1) Siehe Czörnig, Tafeln zur Statistik.
2) v. Reden, Denkschrift über die österreichische Gewerbeausstellung in
Wien 1845. Berg- u. hüttenm. Ztg. 1846, S. 745.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/761>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.