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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Österreich 1831 bis 1850.

Die Metternichsche Eisengiesserei zu Pless, die 1837 umgebaut
worden war, lieferte besonders schönen Kunst-, Ornamenten- und
Galanterieguss. Komorau bewährte seinen Ruhm im Kunstguss und
erzeugte auch das damals beliebte Trauergeschmeide. Wir nennen ferner
Rosahütte im Königgrätzer Kreise, Frauenthal im Pilsener Kreise, Kallich,
Gabrielahütte und Schmiedeberg im Saatzer Kreise. Auch die Eleo-
noreneisenhütte zu Schlackenwerth im Elbogner Kreise hatte viele Ver-
suche über Verwendung von Torf und Torfkohle im Hochofen gemacht.

Das 1841 neuerbaute Werk Adolfsthal bei Kruman im Budweiser
und Eugenthal bei Neuhaus im Taborer Kreise war mit den neuesten
Verbesserungen versehen und produzierte 14000 Ctr. Roheisen und
7300 Ctr. Gusswaren.

Die meisten Hochöfen befanden sich im Berauner (9) und im
Pilsener Kreise (11). Koks hatte man nur versuchsweise als Zusatz
im Hochofen, namentlich im Rakonitzer Kreise, angewendet. Dagegen
hatte man gegen Ende der 40 er Jahre angefangen, Schwarzkohle zu
Flammfeuer in Puddel- und Schweissöfen in Antonsthal, Althütten u. s. w.
und im Glühofen auf dem Drahtwalzwerke zu Prommenhof zu ver-
wenden. Zu Sedletz verwendete man Koks im Kupolofen.

Zur Verarbeitung des Roheisens dienten 1844 278 Frisch- und
Streckfeuer, 252 Hammerschlagwerke, 4 Puddlingswerke mit 14 Puddel-
öfen, 8 Walzenpaare und 24 Walzensätze, 22 Schweiss- und Glühöfen,
sowie 17 mechanische Werkstätten. 1843 wurden in Böhmen erzeugt:

Weissblech     9114 Ctr.
Schwarzblech     5408 "
Gewalztes Eisen     2084 "
Feineisen     3018 "
Streckeisen     56484 "
Grobeisen     172228 "
248336 Ctr.

1846 betrug die Erzeugung von Schmiedeeisen 256666 Ctr., von
Roheisen 314463 Ctr., von Gusswerk aus dem Hochofen 78096 Ctr.
Die Einführung des heissen Windes bei den böhmischen Anlauf-
schmieden hatte eine Kohlenersparnis von 1/6 zur Folge.

Die grössten Puddelwerke waren Josefshütte und Althütten.
Ersteres hatte eine grosse Menge Schienen für die Prag-Dresdener
Bahn geliefert 1).


1) Sehr ausführliche Nachrichten über die Produktion der böhmischen Eisen-
hütten im Jahre 1848 finden sich in einem Aufsatze von Balling in Berg- u.
hüttenm. Ztg. 1849.
Österreich 1831 bis 1850.

Die Metternichsche Eisengieſserei zu Pleſs, die 1837 umgebaut
worden war, lieferte besonders schönen Kunst-, Ornamenten- und
Galanterieguſs. Komorau bewährte seinen Ruhm im Kunstguſs und
erzeugte auch das damals beliebte Trauergeschmeide. Wir nennen ferner
Rosahütte im Königgrätzer Kreise, Frauenthal im Pilsener Kreise, Kallich,
Gabrielahütte und Schmiedeberg im Saatzer Kreise. Auch die Eleo-
noreneisenhütte zu Schlackenwerth im Elbogner Kreise hatte viele Ver-
suche über Verwendung von Torf und Torfkohle im Hochofen gemacht.

Das 1841 neuerbaute Werk Adolfsthal bei Kruman im Budweiser
und Eugenthal bei Neuhaus im Taborer Kreise war mit den neuesten
Verbesserungen versehen und produzierte 14000 Ctr. Roheisen und
7300 Ctr. Guſswaren.

Die meisten Hochöfen befanden sich im Berauner (9) und im
Pilsener Kreise (11). Koks hatte man nur versuchsweise als Zusatz
im Hochofen, namentlich im Rakonitzer Kreise, angewendet. Dagegen
hatte man gegen Ende der 40 er Jahre angefangen, Schwarzkohle zu
Flammfeuer in Puddel- und Schweiſsöfen in Antonsthal, Althütten u. s. w.
und im Glühofen auf dem Drahtwalzwerke zu Prommenhof zu ver-
wenden. Zu Sedletz verwendete man Koks im Kupolofen.

Zur Verarbeitung des Roheisens dienten 1844 278 Frisch- und
Streckfeuer, 252 Hammerschlagwerke, 4 Puddlingswerke mit 14 Puddel-
öfen, 8 Walzenpaare und 24 Walzensätze, 22 Schweiſs- und Glühöfen,
sowie 17 mechanische Werkstätten. 1843 wurden in Böhmen erzeugt:

Weiſsblech     9114 Ctr.
Schwarzblech     5408 „
Gewalztes Eisen     2084 „
Feineisen     3018 „
Streckeisen     56484 „
Grobeisen     172228 „
248336 Ctr.

1846 betrug die Erzeugung von Schmiedeeisen 256666 Ctr., von
Roheisen 314463 Ctr., von Guſswerk aus dem Hochofen 78096 Ctr.
Die Einführung des heiſsen Windes bei den böhmischen Anlauf-
schmieden hatte eine Kohlenersparnis von ⅙ zur Folge.

Die gröſsten Puddelwerke waren Josefshütte und Althütten.
Ersteres hatte eine groſse Menge Schienen für die Prag-Dresdener
Bahn geliefert 1).


1) Sehr ausführliche Nachrichten über die Produktion der böhmischen Eisen-
hütten im Jahre 1848 finden sich in einem Aufsatze von Balling in Berg- u.
hüttenm. Ztg. 1849.
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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 742. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/758>, abgerufen am 23.11.2024.