150000 Ctr. Die grössten Gewerke waren Andreas Töpper und Joh. Georg Schirhagl, dann die ärarischen Werke von Flachau und Ebenau im Salzburgischen. Flachau war mit allen neuen Verbesserungen aus- gestattet. Andreas Töpper, Inhaber der Eisen-, Stahl-, Walz- blech- und Maschinennägelfabrik zu Neubruck bei Scheibs, der auf 3 Hammerwerken mit 8 Frischfeuern mittels der Schwallarbeit jährlich über 20000 Ctr. Stabeisen darstellte, war einer der ersten, der die Über- hitze geschlossener Frischfeuer benutzte und mit dem besten Erfolge im grossen schon 1839 in Anwendung brachte. Er stellte seine Ein- richtung zu jedermanns Einsicht frei, wodurch er der österreichischen Herdfrischerei sehr nützte. Töpper hatte auch nebst Österleins Erben zu Lilienfeld das grösste Walzwerk in dem Erzherzogtume. Ein vorzügliches Feineisen- und Drahtwalzwerk war das von Anton Fischer zu St. Ägydi. Das Werk besass auch Blechwalzen, Gärb- hämmer, Feilenhauerei und Waffenschmiede. Die grossen Fortschritte dieses trefflichen Werkes fanden 1839 statt. In den feinsten Walz- und Zugdrahtsorten nahm die Eisen-, Walz- und Drahtfabrik von Carl Schedl zu Klein-Zell bei Lilienfeld den ersten Rang ein. Oberöster- reich war der Hauptsitz der Kleineisenwarenfabrikation.
Die Lombardei bildete zwar bis 1859 noch einen Teil der öster- reichischen Monarchie doch wollen wir ihre Eisenindustrie bei Italien aufführen.
Von den Sudetenländern hatte Böhmen 1) die grösste und mannigfaltigste Eisenindustrie. Man zählte 1846 48 Hütten mit 51 Hochöfen, 12 Kupolöfen, 278 Frisch- und Streckfeuern, 252 Hammer- schlagwerken, 4 Puddelwerken mit 14 Puddelöfen, 8 Walzenstrassen und 8 Schweissöfen, 10 Blech- und Streckwalzwerke mit 24 Walzen- strassen und 22 Schweiss- und Glühöfen, sowie 17 mechanische Werk- stätten. Ende der 30 er Jahre hatte man mit Erfolg angefangen, sich eines Zusatzes von unverkohltem Holz zu bedienen.
Auch die böhmische Eisenindustrie nahm in den 40 er Jahren einen grossen Aufschwung, wie folgende Zahlen beweisen. Produktion von
1842 398192 Ctr.
1843 405162 "
1844 506162 "
1845 483469 "
1846 495284 "
1847 506261 "
1) Siehe Geschichte, Statistik und Betrieb der Eisenerzeugung in Böhmen von Prof. Balling. Prag 1850.
Österreich 1831 bis 1850.
150000 Ctr. Die gröſsten Gewerke waren Andreas Töpper und Joh. Georg Schirhagl, dann die ärarischen Werke von Flachau und Ebenau im Salzburgischen. Flachau war mit allen neuen Verbesserungen aus- gestattet. Andreas Töpper, Inhaber der Eisen-, Stahl-, Walz- blech- und Maschinennägelfabrik zu Neubruck bei Scheibs, der auf 3 Hammerwerken mit 8 Frischfeuern mittels der Schwallarbeit jährlich über 20000 Ctr. Stabeisen darstellte, war einer der ersten, der die Über- hitze geschlossener Frischfeuer benutzte und mit dem besten Erfolge im groſsen schon 1839 in Anwendung brachte. Er stellte seine Ein- richtung zu jedermanns Einsicht frei, wodurch er der österreichischen Herdfrischerei sehr nützte. Töpper hatte auch nebst Österleins Erben zu Lilienfeld das gröſste Walzwerk in dem Erzherzogtume. Ein vorzügliches Feineisen- und Drahtwalzwerk war das von Anton Fischer zu St. Ägydi. Das Werk besaſs auch Blechwalzen, Gärb- hämmer, Feilenhauerei und Waffenschmiede. Die groſsen Fortschritte dieses trefflichen Werkes fanden 1839 statt. In den feinsten Walz- und Zugdrahtsorten nahm die Eisen-, Walz- und Drahtfabrik von Carl Schedl zu Klein-Zell bei Lilienfeld den ersten Rang ein. Oberöster- reich war der Hauptsitz der Kleineisenwarenfabrikation.
Die Lombardei bildete zwar bis 1859 noch einen Teil der öster- reichischen Monarchie doch wollen wir ihre Eisenindustrie bei Italien aufführen.
Von den Sudetenländern hatte Böhmen 1) die gröſste und mannigfaltigste Eisenindustrie. Man zählte 1846 48 Hütten mit 51 Hochöfen, 12 Kupolöfen, 278 Frisch- und Streckfeuern, 252 Hammer- schlagwerken, 4 Puddelwerken mit 14 Puddelöfen, 8 Walzenstraſsen und 8 Schweiſsöfen, 10 Blech- und Streckwalzwerke mit 24 Walzen- straſsen und 22 Schweiſs- und Glühöfen, sowie 17 mechanische Werk- stätten. Ende der 30 er Jahre hatte man mit Erfolg angefangen, sich eines Zusatzes von unverkohltem Holz zu bedienen.
Auch die böhmische Eisenindustrie nahm in den 40 er Jahren einen groſsen Aufschwung, wie folgende Zahlen beweisen. Produktion von
1842 398192 Ctr.
1843 405162 „
1844 506162 „
1845 483469 „
1846 495284 „
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1) Siehe Geschichte, Statistik und Betrieb der Eisenerzeugung in Böhmen von Prof. Balling. Prag 1850.
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Österreich 1831 bis 1850.
150000 Ctr. Die gröſsten Gewerke waren Andreas Töpper und Joh.
Georg Schirhagl, dann die ärarischen Werke von Flachau und Ebenau
im Salzburgischen. Flachau war mit allen neuen Verbesserungen aus-
gestattet. Andreas Töpper, Inhaber der Eisen-, Stahl-, Walz-
blech- und Maschinennägelfabrik zu Neubruck bei Scheibs, der auf
3 Hammerwerken mit 8 Frischfeuern mittels der Schwallarbeit jährlich
über 20000 Ctr. Stabeisen darstellte, war einer der ersten, der die Über-
hitze geschlossener Frischfeuer benutzte und mit dem besten Erfolge
im groſsen schon 1839 in Anwendung brachte. Er stellte seine Ein-
richtung zu jedermanns Einsicht frei, wodurch er der österreichischen
Herdfrischerei sehr nützte. Töpper hatte auch nebst Österleins
Erben zu Lilienfeld das gröſste Walzwerk in dem Erzherzogtume.
Ein vorzügliches Feineisen- und Drahtwalzwerk war das von Anton
Fischer zu St. Ägydi. Das Werk besaſs auch Blechwalzen, Gärb-
hämmer, Feilenhauerei und Waffenschmiede. Die groſsen Fortschritte
dieses trefflichen Werkes fanden 1839 statt. In den feinsten Walz-
und Zugdrahtsorten nahm die Eisen-, Walz- und Drahtfabrik von Carl
Schedl zu Klein-Zell bei Lilienfeld den ersten Rang ein. Oberöster-
reich war der Hauptsitz der Kleineisenwarenfabrikation.
Die Lombardei bildete zwar bis 1859 noch einen Teil der öster-
reichischen Monarchie doch wollen wir ihre Eisenindustrie bei Italien
aufführen.
Von den Sudetenländern hatte Böhmen 1) die gröſste und
mannigfaltigste Eisenindustrie. Man zählte 1846 48 Hütten mit
51 Hochöfen, 12 Kupolöfen, 278 Frisch- und Streckfeuern, 252 Hammer-
schlagwerken, 4 Puddelwerken mit 14 Puddelöfen, 8 Walzenstraſsen
und 8 Schweiſsöfen, 10 Blech- und Streckwalzwerke mit 24 Walzen-
straſsen und 22 Schweiſs- und Glühöfen, sowie 17 mechanische Werk-
stätten. Ende der 30 er Jahre hatte man mit Erfolg angefangen, sich
eines Zusatzes von unverkohltem Holz zu bedienen.
Auch die böhmische Eisenindustrie nahm in den 40 er Jahren einen
groſsen Aufschwung, wie folgende Zahlen beweisen. Produktion von
1842 398192 Ctr.
1843 405162 „
1844 506162 „
1845 483469 „
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1847 506261 „
1) Siehe Geschichte, Statistik und Betrieb der Eisenerzeugung in Böhmen von
Prof. Balling. Prag 1850.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 740. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/756>, abgerufen am 23.11.2024.
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