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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Die Formgebung 1831 bis 1850.
unter Passeperle entsprach dem feinsten Draht, den man aus Eisen
ziehen konnte und der zu Klaviersaiten und feinen Metallgeweben an-
gewendet wurde.

Die deutsche Klinke umfasste zwei Reihen, Band und Holl ge-
nannt. Die Reihe "Band" umfasste 10 Nummern, die mit Buchstaben
bezeichnet wurden. In der Reihe "Holl" entsprachen die von 1 bis
6 zunehmenden Nummern abnehmenden Stärken. Das 6. Band war
Nr. 21 und der 2. Holl Nr. 25 der englischen Klinke gleich.

Eine einfachere, richtigere, auf mathematischen Grundsätzen be-
ruhende Klinke hatte der Engländer Aitkin in Vorschlag gebracht 1);
dieselbe hat aber keinen Eingang in die Praxis gefunden.

Die Zieheisen, Fig. 261 2), wurden durch
Zusammenschweissen von Eisen und Gussstahl
hergestellt und die konische Ziehöffnung von
der weichen Seite aus vermittelst geschlosse-
ner, harter Gussstahlfedern eingeschlagen.

[Abbildung] Fig. 261.
Das Mass des Zulaufes der Öffnung war von
Wichtigkeit.

Die früheren Grobziehbänke oder Schlepp-
zangenbänke waren durch das Walzen des Drahtes ganz überflüssig
geworden. Der gewalzte Draht kam jetzt gleich auf den Mittelzug
und von da auf den Feinzug.

Auf den vermehrten Drahtverbrauch war die Erfindung und An-
wendung der Drahtseile von Einfluss. Diese sind als eine Erfindung
des Oberbergrats Albert in Clausthal anzusehen, der 1834 auf den
Gedanken kam, Seile aus Draht in derselben Weise wie aus Hanf-
strängen zusammenzudrehen. Er wendete dazu den Eisendraht Nr. 12
der Königshütte im Harz an und erzielte den besten Erfolg 3). Die
Handseilerei wurde bald durch Maschinenarbeit verdrängt, und rasch
fanden die eisernen Treibseile aus Draht Eingang. 1835 wurden

1) Vgl. Le Blanc und Walter, Handb. d. Stabeisenfabrik., S. 421.
2) Wedding, a. a. O., III, Fig. 341.
3) Siehe Karstens Archiv 1835, Bd. 8, S. 418.

Die Formgebung 1831 bis 1850.
unter Passeperle entsprach dem feinsten Draht, den man aus Eisen
ziehen konnte und der zu Klaviersaiten und feinen Metallgeweben an-
gewendet wurde.

Die deutsche Klinke umfaſste zwei Reihen, Band und Holl ge-
nannt. Die Reihe „Band“ umfaſste 10 Nummern, die mit Buchstaben
bezeichnet wurden. In der Reihe „Holl“ entsprachen die von 1 bis
6 zunehmenden Nummern abnehmenden Stärken. Das 6. Band war
Nr. 21 und der 2. Holl Nr. 25 der englischen Klinke gleich.

Eine einfachere, richtigere, auf mathematischen Grundsätzen be-
ruhende Klinke hatte der Engländer Aitkin in Vorschlag gebracht 1);
dieselbe hat aber keinen Eingang in die Praxis gefunden.

Die Zieheisen, Fig. 261 2), wurden durch
Zusammenschweiſsen von Eisen und Guſsstahl
hergestellt und die konische Ziehöffnung von
der weichen Seite aus vermittelst geschlosse-
ner, harter Guſsstahlfedern eingeschlagen.

[Abbildung] Fig. 261.
Das Maſs des Zulaufes der Öffnung war von
Wichtigkeit.

Die früheren Grobziehbänke oder Schlepp-
zangenbänke waren durch das Walzen des Drahtes ganz überflüssig
geworden. Der gewalzte Draht kam jetzt gleich auf den Mittelzug
und von da auf den Feinzug.

Auf den vermehrten Drahtverbrauch war die Erfindung und An-
wendung der Drahtseile von Einfluſs. Diese sind als eine Erfindung
des Oberbergrats Albert in Clausthal anzusehen, der 1834 auf den
Gedanken kam, Seile aus Draht in derselben Weise wie aus Hanf-
strängen zusammenzudrehen. Er wendete dazu den Eisendraht Nr. 12
der Königshütte im Harz an und erzielte den besten Erfolg 3). Die
Handseilerei wurde bald durch Maschinenarbeit verdrängt, und rasch
fanden die eisernen Treibseile aus Draht Eingang. 1835 wurden

1) Vgl. Le Blanc und Walter, Handb. d. Stabeisenfabrik., S. 421.
2) Wedding, a. a. O., III, Fig. 341.
3) Siehe Karstens Archiv 1835, Bd. 8, S. 418.
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[637/0653] Die Formgebung 1831 bis 1850. unter Passeperle entsprach dem feinsten Draht, den man aus Eisen ziehen konnte und der zu Klaviersaiten und feinen Metallgeweben an- gewendet wurde. Die deutsche Klinke umfaſste zwei Reihen, Band und Holl ge- nannt. Die Reihe „Band“ umfaſste 10 Nummern, die mit Buchstaben bezeichnet wurden. In der Reihe „Holl“ entsprachen die von 1 bis 6 zunehmenden Nummern abnehmenden Stärken. Das 6. Band war Nr. 21 und der 2. Holl Nr. 25 der englischen Klinke gleich. Eine einfachere, richtigere, auf mathematischen Grundsätzen be- ruhende Klinke hatte der Engländer Aitkin in Vorschlag gebracht 1); dieselbe hat aber keinen Eingang in die Praxis gefunden. Die Zieheisen, Fig. 261 2), wurden durch Zusammenschweiſsen von Eisen und Guſsstahl hergestellt und die konische Ziehöffnung von der weichen Seite aus vermittelst geschlosse- ner, harter Guſsstahlfedern eingeschlagen. [Abbildung Fig. 261.] Das Maſs des Zulaufes der Öffnung war von Wichtigkeit. Die früheren Grobziehbänke oder Schlepp- zangenbänke waren durch das Walzen des Drahtes ganz überflüssig geworden. Der gewalzte Draht kam jetzt gleich auf den Mittelzug und von da auf den Feinzug. Auf den vermehrten Drahtverbrauch war die Erfindung und An- wendung der Drahtseile von Einfluſs. Diese sind als eine Erfindung des Oberbergrats Albert in Clausthal anzusehen, der 1834 auf den Gedanken kam, Seile aus Draht in derselben Weise wie aus Hanf- strängen zusammenzudrehen. Er wendete dazu den Eisendraht Nr. 12 der Königshütte im Harz an und erzielte den besten Erfolg 3). Die Handseilerei wurde bald durch Maschinenarbeit verdrängt, und rasch fanden die eisernen Treibseile aus Draht Eingang. 1835 wurden 1) Vgl. Le Blanc und Walter, Handb. d. Stabeisenfabrik., S. 421. 2) Wedding, a. a. O., III, Fig. 341. 3) Siehe Karstens Archiv 1835, Bd. 8, S. 418.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/653>, abgerufen am 22.11.2024.