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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Winderhitzung 1831 bis 1850.

Durch die Einführung des warmen Windes ergab sich also eine
Ersparnis an Brennmaterial von 25 Proz., während das Ausbringen
aus dem Erz um 4,5 Proz. und die Wochenproduktion um 32,2 Proz.
erhöht wurde.

Ofenbau, Düsenweite und Windpressung waren für beide Kam-
pagnen dieses Ofens dieselben 1).

Der Apparat Faber du Faurs hatte 16 Röhren. Die Dichtung
der Röhren und der Krümmer geschah durch Kupferdraht und Rost-
kitt, die Verbindung durch Schrauben.

Die Winderhitzung wurde aber nicht nur bei den Hochöfen, son-
dern ebenso bei Kupolöfen, Frischfeuern, den Metallschmelzöfen, kurz
bei fast allen Schmelzprozessen angewendet, und erhielten die Appa-
rate die verschiedenste Gestalt, wie es gerade dem Zweck entsprach.
Es würde zu weit führen, auf die Entstehungsgeschichte dieser un-
zähligen Modifikationen hier einzugehen; wir können nur einiges All-
gemeine darüber sagen und Beispiele dafür anführen.

Die älteren Winderwärmungsapparate 2) teilt man am besten in
Kastenapparate und Röhrenapparate ein. I. Die Kasten-
apparate
zerfallen in solche mit einem Kasten ohne Züge im
Innern, wie sie bei kleinen Feuern, z. B. für ein Zainfeuer der Creutz-
burger Hütte in Schlesien und bei dem Grosseschen Apparat für
Schmiedefeuer angewendet wurden, und in solche mit inneren Zügen,
wie bei einem Schmiedefeuerapparat zu Kleinboden in Tirol, einem
in Frankreich und einem englischen Frischfeuer. Apparate mit
mehreren plattenförmigen Kästen waren die oben erwähnten von
Herder auf der Muldener Hütte.

II. Die Röhrenapparate waren

1. solche mit einer gerade fortlaufenden Röhre, wie zu Clyde, la
Voulte, Vienne und Brefven;

2. solche mit einem System mehrerer einfacher, gerader Röhren,
welche entweder (a) aufrecht standen, wie in dem Calderschen

1) Die vorstehenden wichtigen Mitteilungen über Faber du Faur und die
Versuche zu Wasseralfingen verdanke ich der Vermittelung der Centralstelle für
Handel und Gewerbe in Württemberg, der ich wärmsten Dank dafür sage.
2) Wir verweisen hier nochmals auf das vortreffliche Werk: XXXV Tafeln
Abbildungen der vorzüglichsten Apparate zur Erwärmung der Gebläseluft
auf den Hüttenwerken in Deutschland, England, Frankreich, Schweden und der
Schweiz. Aus dem Nachlasse des königl. sächsischen Oberberghauptmanns Frei-
herrn von Herder
, herausgegeben im Verein mit C. F. Brendel, F. Reich
und K. A. Winkler von F. Th. Merbach. Mit Erläuterungen und zwei Bei-
lagen. Freiberg 1840.
Winderhitzung 1831 bis 1850.

Durch die Einführung des warmen Windes ergab sich also eine
Ersparnis an Brennmaterial von 25 Proz., während das Ausbringen
aus dem Erz um 4,5 Proz. und die Wochenproduktion um 32,2 Proz.
erhöht wurde.

Ofenbau, Düsenweite und Windpressung waren für beide Kam-
pagnen dieses Ofens dieselben 1).

Der Apparat Faber du Faurs hatte 16 Röhren. Die Dichtung
der Röhren und der Krümmer geschah durch Kupferdraht und Rost-
kitt, die Verbindung durch Schrauben.

Die Winderhitzung wurde aber nicht nur bei den Hochöfen, son-
dern ebenso bei Kupolöfen, Frischfeuern, den Metallschmelzöfen, kurz
bei fast allen Schmelzprozessen angewendet, und erhielten die Appa-
rate die verschiedenste Gestalt, wie es gerade dem Zweck entsprach.
Es würde zu weit führen, auf die Entstehungsgeschichte dieser un-
zähligen Modifikationen hier einzugehen; wir können nur einiges All-
gemeine darüber sagen und Beispiele dafür anführen.

Die älteren Winderwärmungsapparate 2) teilt man am besten in
Kastenapparate und Röhrenapparate ein. I. Die Kasten-
apparate
zerfallen in solche mit einem Kasten ohne Züge im
Innern, wie sie bei kleinen Feuern, z. B. für ein Zainfeuer der Creutz-
burger Hütte in Schlesien und bei dem Grosseschen Apparat für
Schmiedefeuer angewendet wurden, und in solche mit inneren Zügen,
wie bei einem Schmiedefeuerapparat zu Kleinboden in Tirol, einem
in Frankreich und einem englischen Frischfeuer. Apparate mit
mehreren plattenförmigen Kästen waren die oben erwähnten von
Herder auf der Muldener Hütte.

II. Die Röhrenapparate waren

1. solche mit einer gerade fortlaufenden Röhre, wie zu Clyde, la
Voulte, Vienne und Brefven;

2. solche mit einem System mehrerer einfacher, gerader Röhren,
welche entweder (a) aufrecht standen, wie in dem Calderschen

1) Die vorstehenden wichtigen Mitteilungen über Faber du Faur und die
Versuche zu Wasseralfingen verdanke ich der Vermittelung der Centralstelle für
Handel und Gewerbe in Württemberg, der ich wärmsten Dank dafür sage.
2) Wir verweisen hier nochmals auf das vortreffliche Werk: XXXV Tafeln
Abbildungen der vorzüglichsten Apparate zur Erwärmung der Gebläseluft
auf den Hüttenwerken in Deutschland, England, Frankreich, Schweden und der
Schweiz. Aus dem Nachlasse des königl. sächsischen Oberberghauptmanns Frei-
herrn von Herder
, herausgegeben im Verein mit C. F. Brendel, F. Reich
und K. A. Winkler von F. Th. Merbach. Mit Erläuterungen und zwei Bei-
lagen. Freiberg 1840.
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[415/0431] Winderhitzung 1831 bis 1850. Durch die Einführung des warmen Windes ergab sich also eine Ersparnis an Brennmaterial von 25 Proz., während das Ausbringen aus dem Erz um 4,5 Proz. und die Wochenproduktion um 32,2 Proz. erhöht wurde. Ofenbau, Düsenweite und Windpressung waren für beide Kam- pagnen dieses Ofens dieselben 1). Der Apparat Faber du Faurs hatte 16 Röhren. Die Dichtung der Röhren und der Krümmer geschah durch Kupferdraht und Rost- kitt, die Verbindung durch Schrauben. Die Winderhitzung wurde aber nicht nur bei den Hochöfen, son- dern ebenso bei Kupolöfen, Frischfeuern, den Metallschmelzöfen, kurz bei fast allen Schmelzprozessen angewendet, und erhielten die Appa- rate die verschiedenste Gestalt, wie es gerade dem Zweck entsprach. Es würde zu weit führen, auf die Entstehungsgeschichte dieser un- zähligen Modifikationen hier einzugehen; wir können nur einiges All- gemeine darüber sagen und Beispiele dafür anführen. Die älteren Winderwärmungsapparate 2) teilt man am besten in Kastenapparate und Röhrenapparate ein. I. Die Kasten- apparate zerfallen in solche mit einem Kasten ohne Züge im Innern, wie sie bei kleinen Feuern, z. B. für ein Zainfeuer der Creutz- burger Hütte in Schlesien und bei dem Grosseschen Apparat für Schmiedefeuer angewendet wurden, und in solche mit inneren Zügen, wie bei einem Schmiedefeuerapparat zu Kleinboden in Tirol, einem in Frankreich und einem englischen Frischfeuer. Apparate mit mehreren plattenförmigen Kästen waren die oben erwähnten von Herder auf der Muldener Hütte. II. Die Röhrenapparate waren 1. solche mit einer gerade fortlaufenden Röhre, wie zu Clyde, la Voulte, Vienne und Brefven; 2. solche mit einem System mehrerer einfacher, gerader Röhren, welche entweder (a) aufrecht standen, wie in dem Calderschen 1) Die vorstehenden wichtigen Mitteilungen über Faber du Faur und die Versuche zu Wasseralfingen verdanke ich der Vermittelung der Centralstelle für Handel und Gewerbe in Württemberg, der ich wärmsten Dank dafür sage. 2) Wir verweisen hier nochmals auf das vortreffliche Werk: XXXV Tafeln Abbildungen der vorzüglichsten Apparate zur Erwärmung der Gebläseluft auf den Hüttenwerken in Deutschland, England, Frankreich, Schweden und der Schweiz. Aus dem Nachlasse des königl. sächsischen Oberberghauptmanns Frei- herrn von Herder, herausgegeben im Verein mit C. F. Brendel, F. Reich und K. A. Winkler von F. Th. Merbach. Mit Erläuterungen und zwei Bei- lagen. Freiberg 1840.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/431>, abgerufen am 22.11.2024.