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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Russland 1816 bis 1830.
grossen Mengen von Geschützrohren 500000 Pud Stabeisen, 12000 Pud
Anker, 9000 Pud Stahl und 32000 Stück Gewehre (small arms)
herstellten.

Die Zahl der Privatwerke betrug 148, welche jährlich 7453999
bis 8622396 Pud Erze, 5142921 bis 6120997 Pud Stabeisen, 23379
bis 70244 Pud Stahl und 234873 Stück Sensen fabrizierten.

Die Roheisenproduktion Russlands betrug im Jahresdurchschnitt

von 1822 bis 1825     9,2 Millionen Pud
" 1826 " 1830     10,7 " "

Die Ausfuhr von Stabeisen betrug

von Archangel von St. Petersburg
1824     20790 Pud 700734 Pud
1825     63000 " 988347 "
1826     35910 " 594808 "
1827     64575 " 871648 "
1828     65016 " 689628 "
1829     118440 " 1096480 "
1830     117180 " 602520 "

Die grosse Gewehrfabrik in Tula lieferte um 1822 jährlich für
15000 Mann Gewehre aller Art und beschäftigte gegen 4500 Arbeiter,
darunter 3000 Meisterleute. Im Durchschnitt von 10 zu 10 Jahren lieferte
die Fabrik 112800 Flinten für die Infanterie, 4500 für Jäger, 18333
für Dragoner, 2347 für Musketiere, 42552 Karabiner, 324 Stutzen,
63073 Paar Pistolen, 11170 Pallasche, 51630 Säbel, 1000 Hirsch-
fänger und 95500 Seitengewehre. Ausser diesen Militärwaffen machte
man viele und schöne Luxuswaffen aller Art, Galanteriedegen, bril-
lantierte Arbeit und sonst allerlei feine Eisen-, Stahl- und Galanterie-
waren, sowie eiserne Bettgestelle, Tabourets, Stühle, Turmuhren,
Kaffeemühlen, Walzen, Springfedern, Brecheisen, Druck- und Press-
werke, Stempel für Münzen, Tuchscheren, Messer, Sensen, Schnallen,
Uhrketten, Feilen, Degengefässe, Knöpfe und hunderterlei andere feine
Stahlarbeiten. Ein Infanteriegewehr kostete 4 Rubel, eine Jägerflinte
5 Rubel, ein Dragonersäbel 21/2 bis 3 Rubel, ein Seitengewehr 1 Rubel.
Das Pud Eisen wurde den Meistern für 40 Pfg. überlassen. Tula
lieferte den besten und meisten Stahl und die schönsten Stahlarbeiten
in Russland.

Sestrabeck (Sisterbeck) machte auch Waffen für die Armee, ausser-
dem Grobschmiedwaren und Schlösser, darunter solche von Erbsen-
grösse. Es hatte 400 Meister und Arbeitsleute und 1800 finnische
Bauern, die statt des Kopfgeldes bloss Kohlen lieferten. Es wurden hier

Ruſsland 1816 bis 1830.
groſsen Mengen von Geschützrohren 500000 Pud Stabeisen, 12000 Pud
Anker, 9000 Pud Stahl und 32000 Stück Gewehre (small arms)
herstellten.

Die Zahl der Privatwerke betrug 148, welche jährlich 7453999
bis 8622396 Pud Erze, 5142921 bis 6120997 Pud Stabeisen, 23379
bis 70244 Pud Stahl und 234873 Stück Sensen fabrizierten.

Die Roheisenproduktion Ruſslands betrug im Jahresdurchschnitt

von 1822 bis 1825     9,2 Millionen Pud
„ 1826 „ 1830     10,7 „ „

Die Ausfuhr von Stabeisen betrug

von Archangel von St. Petersburg
1824     20790 Pud 700734 Pud
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1829     118440 „ 1096480 „
1830     117180 „ 602520 „

Die groſse Gewehrfabrik in Tula lieferte um 1822 jährlich für
15000 Mann Gewehre aller Art und beschäftigte gegen 4500 Arbeiter,
darunter 3000 Meisterleute. Im Durchschnitt von 10 zu 10 Jahren lieferte
die Fabrik 112800 Flinten für die Infanterie, 4500 für Jäger, 18333
für Dragoner, 2347 für Musketiere, 42552 Karabiner, 324 Stutzen,
63073 Paar Pistolen, 11170 Pallasche, 51630 Säbel, 1000 Hirsch-
fänger und 95500 Seitengewehre. Auſser diesen Militärwaffen machte
man viele und schöne Luxuswaffen aller Art, Galanteriedegen, bril-
lantierte Arbeit und sonst allerlei feine Eisen-, Stahl- und Galanterie-
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Kaffeemühlen, Walzen, Springfedern, Brecheisen, Druck- und Preſs-
werke, Stempel für Münzen, Tuchscheren, Messer, Sensen, Schnallen,
Uhrketten, Feilen, Degengefäſse, Knöpfe und hunderterlei andere feine
Stahlarbeiten. Ein Infanteriegewehr kostete 4 Rubel, eine Jägerflinte
5 Rubel, ein Dragonersäbel 2½ bis 3 Rubel, ein Seitengewehr 1 Rubel.
Das Pud Eisen wurde den Meistern für 40 Pfg. überlassen. Tula
lieferte den besten und meisten Stahl und die schönsten Stahlarbeiten
in Ruſsland.

Sestrabeck (Sisterbeck) machte auch Waffen für die Armee, auſser-
dem Grobschmiedwaren und Schlösser, darunter solche von Erbsen-
gröſse. Es hatte 400 Meister und Arbeitsleute und 1800 finnische
Bauern, die statt des Kopfgeldes bloſs Kohlen lieferten. Es wurden hier

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[372/0388] Ruſsland 1816 bis 1830. groſsen Mengen von Geschützrohren 500000 Pud Stabeisen, 12000 Pud Anker, 9000 Pud Stahl und 32000 Stück Gewehre (small arms) herstellten. Die Zahl der Privatwerke betrug 148, welche jährlich 7453999 bis 8622396 Pud Erze, 5142921 bis 6120997 Pud Stabeisen, 23379 bis 70244 Pud Stahl und 234873 Stück Sensen fabrizierten. Die Roheisenproduktion Ruſslands betrug im Jahresdurchschnitt von 1822 bis 1825 9,2 Millionen Pud „ 1826 „ 1830 10,7 „ „ Die Ausfuhr von Stabeisen betrug von Archangel von St. Petersburg 1824 20790 Pud 700734 Pud 1825 63000 „ 988347 „ 1826 35910 „ 594808 „ 1827 64575 „ 871648 „ 1828 65016 „ 689628 „ 1829 118440 „ 1096480 „ 1830 117180 „ 602520 „ Die groſse Gewehrfabrik in Tula lieferte um 1822 jährlich für 15000 Mann Gewehre aller Art und beschäftigte gegen 4500 Arbeiter, darunter 3000 Meisterleute. Im Durchschnitt von 10 zu 10 Jahren lieferte die Fabrik 112800 Flinten für die Infanterie, 4500 für Jäger, 18333 für Dragoner, 2347 für Musketiere, 42552 Karabiner, 324 Stutzen, 63073 Paar Pistolen, 11170 Pallasche, 51630 Säbel, 1000 Hirsch- fänger und 95500 Seitengewehre. Auſser diesen Militärwaffen machte man viele und schöne Luxuswaffen aller Art, Galanteriedegen, bril- lantierte Arbeit und sonst allerlei feine Eisen-, Stahl- und Galanterie- waren, sowie eiserne Bettgestelle, Tabourets, Stühle, Turmuhren, Kaffeemühlen, Walzen, Springfedern, Brecheisen, Druck- und Preſs- werke, Stempel für Münzen, Tuchscheren, Messer, Sensen, Schnallen, Uhrketten, Feilen, Degengefäſse, Knöpfe und hunderterlei andere feine Stahlarbeiten. Ein Infanteriegewehr kostete 4 Rubel, eine Jägerflinte 5 Rubel, ein Dragonersäbel 2½ bis 3 Rubel, ein Seitengewehr 1 Rubel. Das Pud Eisen wurde den Meistern für 40 Pfg. überlassen. Tula lieferte den besten und meisten Stahl und die schönsten Stahlarbeiten in Ruſsland. Sestrabeck (Sisterbeck) machte auch Waffen für die Armee, auſser- dem Grobschmiedwaren und Schlösser, darunter solche von Erbsen- gröſse. Es hatte 400 Meister und Arbeitsleute und 1800 finnische Bauern, die statt des Kopfgeldes bloſs Kohlen lieferten. Es wurden hier

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/388>, abgerufen am 22.11.2024.