rund zu walzen für Schiffsbolzen u. s. w.". Er baute 1812/13 ein kleines Walzwerk zu Chester in Pennsylvanien und war der erste, der in Amerika Rundeisen walzte.
In der Grafschaft Berks zählte man 1806 8 Hochöfen und 20 Eisenhämmer. Auch in der Grafschaft Schuylkill gab es viele Hämmer, von denen der erste 1801 bei Port Clinton erbaut worden war. Schon vor 1806 wurde auch ein kleiner Hochofen bei Schuylkill Gap in der Nähe von Pottsville errichtet. John Pott, der Gründer von Pottsville, kaufte denselben, liess ihn niederreissen und an seiner Stelle einen grösseren Hochofen mit Hammerwerk, Greenwood furnace and forge, erbauen. In der Grafschaft Delaware gab es 1805 7 Eisen- hämmer und eine Eisenschneidemühle. Das Franklin-Walz- und Schneidewerk wurde 1808 und das Brandywine-Walzwerk bei Coats- ville 1810 erbaut. In der Nähe von Lancaster gründete Henry Bates Grubb 1808 den Mount Vernon-Hochofen am Conewago und 1809 entstand in derselben Gegend der Conowingo-Ofen. In der Graf- schaft York kamen 1805 zwei Eisenhämmer, Spring forge und Codorus forge, in Betrieb und 1810 Fin forge am Muddycreek. In der Graf- schaft Franklin wurde im Jahre 1800 der Carrick-Eisenhammer ge- gründet, der bis 1856 betrieben wurde, ferner der Valley-Hammer bei London 1804. Der Mont Alto-Hochofen entstand 1807 und zwei Eisenhämmer dabei 1809 und 1810. Diese waren bis 1866 in Betrieb. 1815 wurde auch eine Giesserei hinzugefügt. In und um Chambers- bury blühte die Nägel- und Schneidwarenfabrikation. 1814 wurde hier die Conococheage-Nagelfabrik errichtet. J. M. Haldeman, der Sohn eines eingewanderten Schweizers aus Neuchatel, verzog 1806 von Lancaster nach New Cumberland, kaufte hier einen Hammer und baute ein Schneid- und Walzwerk dazu. In der Grafschaft Dauphin zählte man 1805 2 Hochöfen und 2 Eisenhämmer. In Columbia county wurde 1802 der Esther-Hochofen bei Catawissa zur Erzeugung von Guss- waren gegründet. 1811 errichtete Francis Mc. Shane eine kleine Schneidnägelfabrik und verwendete angeblich "Anthracit, um Eisen zu schmelzen". Der Catawissa-Hochofen bei Mainville wurde 1815 er- baut. In der Grafschaft Clinton entstand 1810 der Washington-Ofen und 1812 ein Eisenhammer dabei. In Clearfield county erbauten im Jahre 1814 die Deutschen Peter Karthaus aus Hamburg und der Geistliche Friedrich W. Geissenhainer aus Mühlberg in Sachsen einen Hochofen am Mosquito Creek. Im Juniatathal errichtete 1802 John Dunlop den Logan-Hochofen, drei engl. Meilen von Bellefonte, und 1810 entstand der Tussey-Ofen bei Fergusson. 1808 erwarben
Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
rund zu walzen für Schiffsbolzen u. s. w.“. Er baute 1812/13 ein kleines Walzwerk zu Chester in Pennsylvanien und war der erste, der in Amerika Rundeisen walzte.
In der Grafschaft Berks zählte man 1806 8 Hochöfen und 20 Eisenhämmer. Auch in der Grafschaft Schuylkill gab es viele Hämmer, von denen der erste 1801 bei Port Clinton erbaut worden war. Schon vor 1806 wurde auch ein kleiner Hochofen bei Schuylkill Gap in der Nähe von Pottsville errichtet. John Pott, der Gründer von Pottsville, kaufte denselben, lieſs ihn niederreiſsen und an seiner Stelle einen gröſseren Hochofen mit Hammerwerk, Greenwood furnace and forge, erbauen. In der Grafschaft Delaware gab es 1805 7 Eisen- hämmer und eine Eisenschneidemühle. Das Franklin-Walz- und Schneidewerk wurde 1808 und das Brandywine-Walzwerk bei Coats- ville 1810 erbaut. In der Nähe von Lancaster gründete Henry Bates Grubb 1808 den Mount Vernon-Hochofen am Conewago und 1809 entstand in derselben Gegend der Conowingo-Ofen. In der Graf- schaft York kamen 1805 zwei Eisenhämmer, Spring forge und Codorus forge, in Betrieb und 1810 Fin forge am Muddycreek. In der Graf- schaft Franklin wurde im Jahre 1800 der Carrick-Eisenhammer ge- gründet, der bis 1856 betrieben wurde, ferner der Valley-Hammer bei London 1804. Der Mont Alto-Hochofen entstand 1807 und zwei Eisenhämmer dabei 1809 und 1810. Diese waren bis 1866 in Betrieb. 1815 wurde auch eine Gieſserei hinzugefügt. In und um Chambers- bury blühte die Nägel- und Schneidwarenfabrikation. 1814 wurde hier die Conococheage-Nagelfabrik errichtet. J. M. Haldeman, der Sohn eines eingewanderten Schweizers aus Neuchatel, verzog 1806 von Lancaster nach New Cumberland, kaufte hier einen Hammer und baute ein Schneid- und Walzwerk dazu. In der Grafschaft Dauphin zählte man 1805 2 Hochöfen und 2 Eisenhämmer. In Columbia county wurde 1802 der Esther-Hochofen bei Catawissa zur Erzeugung von Guſs- waren gegründet. 1811 errichtete Francis Mc. Shane eine kleine Schneidnägelfabrik und verwendete angeblich „Anthracit, um Eisen zu schmelzen“. Der Catawissa-Hochofen bei Mainville wurde 1815 er- baut. In der Grafschaft Clinton entstand 1810 der Washington-Ofen und 1812 ein Eisenhammer dabei. In Clearfield county erbauten im Jahre 1814 die Deutschen Peter Karthaus aus Hamburg und der Geistliche Friedrich W. Geissenhainer aus Mühlberg in Sachsen einen Hochofen am Mosquito Creek. Im Juniatathal errichtete 1802 John Dunlop den Logan-Hochofen, drei engl. Meilen von Bellefonte, und 1810 entstand der Tussey-Ofen bei Fergusson. 1808 erwarben
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Die Vereinigten Staaten 1801 bis 1815.
rund zu walzen für Schiffsbolzen u. s. w.“. Er baute 1812/13 ein
kleines Walzwerk zu Chester in Pennsylvanien und war der erste,
der in Amerika Rundeisen walzte.
In der Grafschaft Berks zählte man 1806 8 Hochöfen und 20
Eisenhämmer. Auch in der Grafschaft Schuylkill gab es viele
Hämmer, von denen der erste 1801 bei Port Clinton erbaut worden
war. Schon vor 1806 wurde auch ein kleiner Hochofen bei Schuylkill
Gap in der Nähe von Pottsville errichtet. John Pott, der Gründer
von Pottsville, kaufte denselben, lieſs ihn niederreiſsen und an seiner
Stelle einen gröſseren Hochofen mit Hammerwerk, Greenwood furnace
and forge, erbauen. In der Grafschaft Delaware gab es 1805 7 Eisen-
hämmer und eine Eisenschneidemühle. Das Franklin-Walz- und
Schneidewerk wurde 1808 und das Brandywine-Walzwerk bei Coats-
ville 1810 erbaut. In der Nähe von Lancaster gründete Henry
Bates Grubb 1808 den Mount Vernon-Hochofen am Conewago und
1809 entstand in derselben Gegend der Conowingo-Ofen. In der Graf-
schaft York kamen 1805 zwei Eisenhämmer, Spring forge und Codorus
forge, in Betrieb und 1810 Fin forge am Muddycreek. In der Graf-
schaft Franklin wurde im Jahre 1800 der Carrick-Eisenhammer ge-
gründet, der bis 1856 betrieben wurde, ferner der Valley-Hammer bei
London 1804. Der Mont Alto-Hochofen entstand 1807 und zwei
Eisenhämmer dabei 1809 und 1810. Diese waren bis 1866 in Betrieb.
1815 wurde auch eine Gieſserei hinzugefügt. In und um Chambers-
bury blühte die Nägel- und Schneidwarenfabrikation. 1814 wurde
hier die Conococheage-Nagelfabrik errichtet. J. M. Haldeman, der
Sohn eines eingewanderten Schweizers aus Neuchatel, verzog 1806 von
Lancaster nach New Cumberland, kaufte hier einen Hammer und baute
ein Schneid- und Walzwerk dazu. In der Grafschaft Dauphin zählte
man 1805 2 Hochöfen und 2 Eisenhämmer. In Columbia county wurde
1802 der Esther-Hochofen bei Catawissa zur Erzeugung von Guſs-
waren gegründet. 1811 errichtete Francis Mc. Shane eine kleine
Schneidnägelfabrik und verwendete angeblich „Anthracit, um Eisen zu
schmelzen“. Der Catawissa-Hochofen bei Mainville wurde 1815 er-
baut. In der Grafschaft Clinton entstand 1810 der Washington-Ofen
und 1812 ein Eisenhammer dabei. In Clearfield county erbauten im
Jahre 1814 die Deutschen Peter Karthaus aus Hamburg und der
Geistliche Friedrich W. Geissenhainer aus Mühlberg in Sachsen
einen Hochofen am Mosquito Creek. Im Juniatathal errichtete 1802
John Dunlop den Logan-Hochofen, drei engl. Meilen von Bellefonte,
und 1810 entstand der Tussey-Ofen bei Fergusson. 1808 erwarben
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/212>, abgerufen am 24.11.2024.
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