bekannt. Dagegen hatten sich in Nordamerika zwei Männer mit diesem Problem beschäftigt, Fitch und Rumsey, welche beide 1788 Patente auf Dampfschiffe nahmen. J. Fitch hatte bereits 1783 ein kleines Boot mit Schaufelrädern durch eine Dampfmaschine auf dem Delaware zu bewegen versucht. 1787 brachte er sein erstes, mit einer Schraube als Propeller hergerichtetes Boot zu stande. Am 28. Mai bewilligte die Legislatur von Pennsylvanien dem J. Fitch "das alleinige Recht und die Vorteile, das Dampfboot, welches er kürzlich erfunden, eine bestimmte Zeit lang zu machen und zu be- nutzen". Mit diesem Dampfboot "Perseverance" machte er am 1. Mai 1787 die Probefahrt auf dem Delaware. Rumseys Boot wurde erst Ende 1788 fertig. Er benutzte das von Daniel Bernouilli vor- geschlagene Mittel, die Reaktion des aus Röhren ausströmenden Wassers zur Fortbewegung zu verwenden. Rumsey hatte eine grosse Gesellschaft zur Ausbeutung der Erfindung zusammengebracht, an deren Spitze kein Geringerer als Benjamin Franklin stand. Leider gerieten aber Rumsey und Fitch in einen Patentstreit, welcher die Unternehmungen beider lähmte. Rumsey begab sich nach England, um dort seine Erfindung auszubeuten, als aber 1793 sein Schiff eben fertig war, starb er. Es soll gegen Wind und Flut mit einer Geschwindigkeit von fünf Knoten in der Stunde gelaufen sein.
Im Jahre 1800 beschloss in England die Forth- und Clyde-Kanal- Gesellschaft, ein Dampfschleppschiff zu erbauen. Ihr Vorsitzender, Lord Dundas, bewilligte beträchtliche eigene Mittel zur Durch- führung der Versuche und berief Symington, der seit seinem Kon- flikt mit Miller unthätig in der Sache geblieben war. Er erbaute ein Dampfboot, welches den Namen "Charlotte Dundas" erhielt. Es war mit einer doppeltwirkenden Wattschen Dampfmaschine ausge- rüstet, welche ein Ruderrad am Hinterteil des Schiffes nach Millers Plan bewegte. Mit diesem Dampfschiffe schleppte Symington im März 1802 zwei Kanalboote und zwar zu einer Zeit, wo andere Schiffe wegen widrigen Windes nicht fahren konnten, mit einer Geschwindig- keit von 31/4 engl. Meilen in der Stunde. Symington gebührt das Verdienst, die praktische Verwendbarkeit der Dampfmaschine zuerst erwiesen zu haben. Aber auch sein Erfolg war kein durchschlagender, denn, obgleich auf Lord Dundas' Empfehlung der Herzog von Bridgewater acht Schleppdampfschiffe für seinen Kanal bestellte, so kam durch den 1803 erfolgten Tod des Herzogs die Sache wieder ins Stocken, und selbst die "Charlotte Dundas" blieb unbenutzt.
Inzwischen verfolgte man das Problem der Dampfschiffahrt in den
Dampfmaschinen und Dampfschiffe.
bekannt. Dagegen hatten sich in Nordamerika zwei Männer mit diesem Problem beschäftigt, Fitch und Rumsey, welche beide 1788 Patente auf Dampfschiffe nahmen. J. Fitch hatte bereits 1783 ein kleines Boot mit Schaufelrädern durch eine Dampfmaschine auf dem Delaware zu bewegen versucht. 1787 brachte er sein erstes, mit einer Schraube als Propeller hergerichtetes Boot zu stande. Am 28. Mai bewilligte die Legislatur von Pennsylvanien dem J. Fitch „das alleinige Recht und die Vorteile, das Dampfboot, welches er kürzlich erfunden, eine bestimmte Zeit lang zu machen und zu be- nutzen“. Mit diesem Dampfboot „Perseverance“ machte er am 1. Mai 1787 die Probefahrt auf dem Delaware. Rumseys Boot wurde erst Ende 1788 fertig. Er benutzte das von Daniel Bernouilli vor- geschlagene Mittel, die Reaktion des aus Röhren ausströmenden Wassers zur Fortbewegung zu verwenden. Rumsey hatte eine groſse Gesellschaft zur Ausbeutung der Erfindung zusammengebracht, an deren Spitze kein Geringerer als Benjamin Franklin stand. Leider gerieten aber Rumsey und Fitch in einen Patentstreit, welcher die Unternehmungen beider lähmte. Rumsey begab sich nach England, um dort seine Erfindung auszubeuten, als aber 1793 sein Schiff eben fertig war, starb er. Es soll gegen Wind und Flut mit einer Geschwindigkeit von fünf Knoten in der Stunde gelaufen sein.
Im Jahre 1800 beschloſs in England die Forth- und Clyde-Kanal- Gesellschaft, ein Dampfschleppschiff zu erbauen. Ihr Vorsitzender, Lord Dundas, bewilligte beträchtliche eigene Mittel zur Durch- führung der Versuche und berief Symington, der seit seinem Kon- flikt mit Miller unthätig in der Sache geblieben war. Er erbaute ein Dampfboot, welches den Namen „Charlotte Dundas“ erhielt. Es war mit einer doppeltwirkenden Wattschen Dampfmaschine ausge- rüstet, welche ein Ruderrad am Hinterteil des Schiffes nach Millers Plan bewegte. Mit diesem Dampfschiffe schleppte Symington im März 1802 zwei Kanalboote und zwar zu einer Zeit, wo andere Schiffe wegen widrigen Windes nicht fahren konnten, mit einer Geschwindig- keit von 3¼ engl. Meilen in der Stunde. Symington gebührt das Verdienst, die praktische Verwendbarkeit der Dampfmaschine zuerst erwiesen zu haben. Aber auch sein Erfolg war kein durchschlagender, denn, obgleich auf Lord Dundas’ Empfehlung der Herzog von Bridgewater acht Schleppdampfschiffe für seinen Kanal bestellte, so kam durch den 1803 erfolgten Tod des Herzogs die Sache wieder ins Stocken, und selbst die „Charlotte Dundas“ blieb unbenutzt.
Inzwischen verfolgte man das Problem der Dampfschiffahrt in den
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Dampfmaschinen und Dampfschiffe.
bekannt. Dagegen hatten sich in Nordamerika zwei Männer mit
diesem Problem beschäftigt, Fitch und Rumsey, welche beide 1788
Patente auf Dampfschiffe nahmen. J. Fitch hatte bereits 1783 ein
kleines Boot mit Schaufelrädern durch eine Dampfmaschine auf dem
Delaware zu bewegen versucht. 1787 brachte er sein erstes, mit
einer Schraube als Propeller hergerichtetes Boot zu stande. Am
28. Mai bewilligte die Legislatur von Pennsylvanien dem J. Fitch
„das alleinige Recht und die Vorteile, das Dampfboot, welches er
kürzlich erfunden, eine bestimmte Zeit lang zu machen und zu be-
nutzen“. Mit diesem Dampfboot „Perseverance“ machte er am 1. Mai
1787 die Probefahrt auf dem Delaware. Rumseys Boot wurde erst
Ende 1788 fertig. Er benutzte das von Daniel Bernouilli vor-
geschlagene Mittel, die Reaktion des aus Röhren ausströmenden
Wassers zur Fortbewegung zu verwenden. Rumsey hatte eine groſse
Gesellschaft zur Ausbeutung der Erfindung zusammengebracht, an
deren Spitze kein Geringerer als Benjamin Franklin stand. Leider
gerieten aber Rumsey und Fitch in einen Patentstreit, welcher die
Unternehmungen beider lähmte. Rumsey begab sich nach England,
um dort seine Erfindung auszubeuten, als aber 1793 sein Schiff eben
fertig war, starb er. Es soll gegen Wind und Flut mit einer
Geschwindigkeit von fünf Knoten in der Stunde gelaufen sein.
Im Jahre 1800 beschloſs in England die Forth- und Clyde-Kanal-
Gesellschaft, ein Dampfschleppschiff zu erbauen. Ihr Vorsitzender,
Lord Dundas, bewilligte beträchtliche eigene Mittel zur Durch-
führung der Versuche und berief Symington, der seit seinem Kon-
flikt mit Miller unthätig in der Sache geblieben war. Er erbaute
ein Dampfboot, welches den Namen „Charlotte Dundas“ erhielt. Es
war mit einer doppeltwirkenden Wattschen Dampfmaschine ausge-
rüstet, welche ein Ruderrad am Hinterteil des Schiffes nach Millers
Plan bewegte. Mit diesem Dampfschiffe schleppte Symington im
März 1802 zwei Kanalboote und zwar zu einer Zeit, wo andere Schiffe
wegen widrigen Windes nicht fahren konnten, mit einer Geschwindig-
keit von 3¼ engl. Meilen in der Stunde. Symington gebührt das
Verdienst, die praktische Verwendbarkeit der Dampfmaschine zuerst
erwiesen zu haben. Aber auch sein Erfolg war kein durchschlagender,
denn, obgleich auf Lord Dundas’ Empfehlung der Herzog von
Bridgewater acht Schleppdampfschiffe für seinen Kanal bestellte,
so kam durch den 1803 erfolgten Tod des Herzogs die Sache wieder
ins Stocken, und selbst die „Charlotte Dundas“ blieb unbenutzt.
Inzwischen verfolgte man das Problem der Dampfschiffahrt in den
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/162>, abgerufen am 18.12.2024.
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