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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899.

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Eisengiesserei 1801 bis 1815.
bis zur Gicht auf 12 Zoll (0,32 m) Durchmesser. Ein Ofen brauchte
400 Kbfss. (12,37 cbm) Wind in der Minute. Nachdem der Ofen gefüllt
und durchgewärmt war, gab man Gichten von 1/2 Ctr. Koks auf 1 Ctr.
Gusseisen. Dieses bestand aus Trichter- und Brucheisen von dem
eigenen Werk und aus dünn gegossenen Platten vom Hochofen. Das
geschmolzene Metall war sehr dünnflüssig und liess sich zu den feinsten
Sachen ausgiessen, z. B. zu sehr schönen Medaillen. Die Arbeit am
Ofen begann um 9 Uhr, um 10 Uhr wurde er gefüllt und gewärmt,
um 12 Uhr begann man mit Blasen, welches um 6 Uhr beendet war.
In sechs bis sieben Stunden goss man 30 Ctr.

Die Flammöfen (Figg. 28 u. 29) dienten für grosse Stücke. Vier
davon standen in einem Raume und zwar so, dass sie alle in eine

[Abbildung] Fig. 28.
[Abbildung] Fig. 29.
Dammgrube abgestochen werden konnten. Jeder konnte 50 Ctr. Guss-
eisen fassen. Sie waren 14 Fuss (4,39 m) lang, 4 Fuss (1,26 m) breit
und 2 Fuss (0,63 m) hoch. In drei Stunden schmolzen sie an 40 Ctr.

Das Werk hatte seine eigenen Modelltischler, welche die Holz-
modelle anfertigten. Man konnte die feinsten Sachen giessen. Haupt-

Eisengieſserei 1801 bis 1815.
bis zur Gicht auf 12 Zoll (0,32 m) Durchmesser. Ein Ofen brauchte
400 Kbfſs. (12,37 cbm) Wind in der Minute. Nachdem der Ofen gefüllt
und durchgewärmt war, gab man Gichten von ½ Ctr. Koks auf 1 Ctr.
Guſseisen. Dieses bestand aus Trichter- und Brucheisen von dem
eigenen Werk und aus dünn gegossenen Platten vom Hochofen. Das
geschmolzene Metall war sehr dünnflüssig und lieſs sich zu den feinsten
Sachen ausgieſsen, z. B. zu sehr schönen Medaillen. Die Arbeit am
Ofen begann um 9 Uhr, um 10 Uhr wurde er gefüllt und gewärmt,
um 12 Uhr begann man mit Blasen, welches um 6 Uhr beendet war.
In sechs bis sieben Stunden goſs man 30 Ctr.

Die Flammöfen (Figg. 28 u. 29) dienten für groſse Stücke. Vier
davon standen in einem Raume und zwar so, daſs sie alle in eine

[Abbildung] Fig. 28.
[Abbildung] Fig. 29.
Dammgrube abgestochen werden konnten. Jeder konnte 50 Ctr. Guſs-
eisen fassen. Sie waren 14 Fuſs (4,39 m) lang, 4 Fuſs (1,26 m) breit
und 2 Fuſs (0,63 m) hoch. In drei Stunden schmolzen sie an 40 Ctr.

Das Werk hatte seine eigenen Modelltischler, welche die Holz-
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[95/0111] Eisengieſserei 1801 bis 1815. bis zur Gicht auf 12 Zoll (0,32 m) Durchmesser. Ein Ofen brauchte 400 Kbfſs. (12,37 cbm) Wind in der Minute. Nachdem der Ofen gefüllt und durchgewärmt war, gab man Gichten von ½ Ctr. Koks auf 1 Ctr. Guſseisen. Dieses bestand aus Trichter- und Brucheisen von dem eigenen Werk und aus dünn gegossenen Platten vom Hochofen. Das geschmolzene Metall war sehr dünnflüssig und lieſs sich zu den feinsten Sachen ausgieſsen, z. B. zu sehr schönen Medaillen. Die Arbeit am Ofen begann um 9 Uhr, um 10 Uhr wurde er gefüllt und gewärmt, um 12 Uhr begann man mit Blasen, welches um 6 Uhr beendet war. In sechs bis sieben Stunden goſs man 30 Ctr. Die Flammöfen (Figg. 28 u. 29) dienten für groſse Stücke. Vier davon standen in einem Raume und zwar so, daſs sie alle in eine [Abbildung Fig. 28.] [Abbildung Fig. 29.] Dammgrube abgestochen werden konnten. Jeder konnte 50 Ctr. Guſs- eisen fassen. Sie waren 14 Fuſs (4,39 m) lang, 4 Fuſs (1,26 m) breit und 2 Fuſs (0,63 m) hoch. In drei Stunden schmolzen sie an 40 Ctr. Das Werk hatte seine eigenen Modelltischler, welche die Holz- modelle anfertigten. Man konnte die feinsten Sachen gieſsen. Haupt-

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/111>, abgerufen am 28.11.2024.