läufig beschrieben. Es hatte Keller mit vergitterten Kellerfenstern, im Parterre "einen doppelten eisern Bogenofen mit grotesquem Bilder- werk", woraus eine Röhre von Eisenblech durch die Brandmauer ging. Der Ofenfuss war von gehauenen Steinen. In einer anderen Stube befand sich "ein doppelter eiserner Ofen". Am unteren Ofen das englische Wappen, an der Seite ein Ross; an dem Hallen-Ofen waren die Buchstaben @ mit der Grafenkrone. In der Küche war ein mit eiserner Platte bedeckter, mit zwei Kasserollöchern versehener Feuerherd. In dem Saal des zweiten Stockes, zu dem eine Treppe von 24 Stufen führte, war ein grosser eiserner Ofen mit irdenem Aufsatz; die Eisenplatten waren mit dem englischen Wappen verziert.
Auch ein Feuerteich und ein besonderes Spritzenhaus werden erwähnt.
1780 erscheint im Inventar eine Drahthütte. Sie bestand noch 1801 mit 3 Zieheisen, 2 Drahtzangen, 2 Gerüsten und 2 Drahtbänken; 1806 aber war sie bereits wieder eingegangen.
Der Bergbau auf dem Iberg verursachte im ganzen 18. Jahrhundert wenig Baukosten und scheint nur schwach betrieben worden zu sein, obgleich die Zahl der Gruben eine grosse war. Nach Gmelin waren 1729 60 im Betrieb 1). Die Eisensteinpreise blieben unverändert, wie überhaupt die Preise sich ziemlich unverändert hielten.
Preise zu Gittelde im 18. Jahrhundert:
Materialien:
Eisenstein für ein Fuder od. Karren zu brechen 30 Gr.
Fuhrlohn 18 "
1 Thlr. 12 Gr.
seit 1731 nur 16 "
Waschstein " " -- " 33 "
Bockestein " " 1 " 13 "
1721 werden 16 verschiedene Sorten Eisenstein, meistens vom Iberge, aufgeführt.
Kohlen: Köhlerlohn (1701) Fuhrlohn Zusammen
für einen Karren (Fuder) 14 Gr. 13 bis 22 Gr. 27 Gr. bis 1 Thlr.
dazu noch 2 Gr. Forstzins 14 " 9 Gr. 23 "
1706 an Heinr. Rispe dageg. an die Abtei Gan- dersheim einschl. 24 Gr. Forstzins -- -- 1 Thlr. 16 Gr.
1) Siehe Gmelin, Geschichte des deutschen Bergbaues, S. 189.
Der Harz.
läufig beschrieben. Es hatte Keller mit vergitterten Kellerfenstern, im Parterre „einen doppelten eisern Bogenofen mit grotesquem Bilder- werk“, woraus eine Röhre von Eisenblech durch die Brandmauer ging. Der Ofenfuſs war von gehauenen Steinen. In einer anderen Stube befand sich „ein doppelter eiserner Ofen“. Am unteren Ofen das englische Wappen, an der Seite ein Roſs; an dem Hallen-Ofen waren die Buchstaben  mit der Grafenkrone. In der Küche war ein mit eiserner Platte bedeckter, mit zwei Kasserollöchern versehener Feuerherd. In dem Saal des zweiten Stockes, zu dem eine Treppe von 24 Stufen führte, war ein groſser eiserner Ofen mit irdenem Aufsatz; die Eisenplatten waren mit dem englischen Wappen verziert.
Auch ein Feuerteich und ein besonderes Spritzenhaus werden erwähnt.
1780 erscheint im Inventar eine Drahthütte. Sie bestand noch 1801 mit 3 Zieheisen, 2 Drahtzangen, 2 Gerüsten und 2 Drahtbänken; 1806 aber war sie bereits wieder eingegangen.
Der Bergbau auf dem Iberg verursachte im ganzen 18. Jahrhundert wenig Baukosten und scheint nur schwach betrieben worden zu sein, obgleich die Zahl der Gruben eine groſse war. Nach Gmelin waren 1729 60 im Betrieb 1). Die Eisensteinpreise blieben unverändert, wie überhaupt die Preise sich ziemlich unverändert hielten.
Preise zu Gittelde im 18. Jahrhundert:
Materialien:
Eisenstein für ein Fuder od. Karren zu brechen 30 Gr.
Fuhrlohn 18 „
1 Thlr. 12 Gr.
seit 1731 nur 16 „
Waschstein „ „ — „ 33 „
Bockestein „ „ 1 „ 13 „
1721 werden 16 verschiedene Sorten Eisenstein, meistens vom Iberge, aufgeführt.
Kohlen: Köhlerlohn (1701) Fuhrlohn Zusammen
für einen Karren (Fuder) 14 Gr. 13 bis 22 Gr. 27 Gr. bis 1 Thlr.
dazu noch 2 Gr. Forstzins 14 „ 9 Gr. 23 „
1706 an Heinr. Rispe dageg. an die Abtei Gan- dersheim einschl. 24 Gr. Forstzins — — 1 Thlr. 16 Gr.
1) Siehe Gmelin, Geschichte des deutschen Bergbaues, S. 189.
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Der Harz.
läufig beschrieben. Es hatte Keller mit vergitterten Kellerfenstern,
im Parterre „einen doppelten eisern Bogenofen mit grotesquem Bilder-
werk“, woraus eine Röhre von Eisenblech durch die Brandmauer
ging. Der Ofenfuſs war von gehauenen Steinen. In einer anderen
Stube befand sich „ein doppelter eiserner Ofen“. Am unteren Ofen
das englische Wappen, an der Seite ein Roſs; an dem Hallen-Ofen
waren die Buchstaben  mit der Grafenkrone. In der Küche war
ein mit eiserner Platte bedeckter, mit zwei Kasserollöchern versehener
Feuerherd. In dem Saal des zweiten Stockes, zu dem eine Treppe
von 24 Stufen führte, war ein groſser eiserner Ofen mit irdenem
Aufsatz; die Eisenplatten waren mit dem englischen Wappen verziert.
Auch ein Feuerteich und ein besonderes Spritzenhaus werden
erwähnt.
1780 erscheint im Inventar eine Drahthütte. Sie bestand noch
1801 mit 3 Zieheisen, 2 Drahtzangen, 2 Gerüsten und 2 Drahtbänken;
1806 aber war sie bereits wieder eingegangen.
Der Bergbau auf dem Iberg verursachte im ganzen 18. Jahrhundert
wenig Baukosten und scheint nur schwach betrieben worden zu sein,
obgleich die Zahl der Gruben eine groſse war. Nach Gmelin waren
1729 60 im Betrieb 1). Die Eisensteinpreise blieben unverändert, wie
überhaupt die Preise sich ziemlich unverändert hielten.
Preise zu Gittelde im 18. Jahrhundert:
Materialien:
Eisenstein für ein Fuder od. Karren zu brechen 30 Gr.
Fuhrlohn 18 „
1 Thlr. 12 Gr.
seit 1731 nur 16 „
Waschstein „ „ — „ 33 „
Bockestein „ „ 1 „ 13 „
1721 werden 16 verschiedene Sorten Eisenstein, meistens vom
Iberge, aufgeführt.
Kohlen: Köhlerlohn
(1701) Fuhrlohn Zusammen
für einen Karren (Fuder) 14 Gr. 13 bis 22 Gr. 27 Gr. bis 1 Thlr.
dazu noch 2 Gr. Forstzins 14 „ 9 Gr. 23 „
1706 an Heinr. Rispe
dageg. an die Abtei Gan-
dersheim einschl. 24 Gr.
Forstzins — — 1 Thlr. 16 Gr.
1) Siehe Gmelin, Geschichte des deutschen Bergbaues, S. 189.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 877. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/891>, abgerufen am 22.11.2024.
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