Eisenstein, 444 Fuder 10 Mass Holzkohlen und 32 Fuder 13 Mass Kalkstein. Für die Waag Lehmguss wurde 1 Gulden den Formern gegeben, für Kroppen und Bräter 1 Gulden 5 Alb. Ausser dem Hochofen waren zu Michelbach zwei Stahlhämmer und ein Drahtzug. Ferner verarbeiteten zwei Hämmer zu Burg-Schwalbach Michelbacher Eisen. Die Hütte zu Hahn bezog ihren Eisenstein zum Teil von der Platte. Oben auf der Platte "ist eine Zeit lang ein glaskopfartiger Eisenstein aus einem ordentlichen Gang, der durch die Thonwerke setzt, gewonnen worden, woraus noch eine Menge von den Mainzischen vor dem Zeughause befindlichen Bombenkugeln sollen gegossen worden sein. Da diese Eisensteine, wie leicht zu ermessen, ohne gehörige Mischung ein sprödes Eisen geliefert, so ist die Eisenschmelze, welche auf dem Dorfe Hahn in dem Amte Wehen lag, eingegangen" 1).
Alte Hütten im Weilburgischen wurden genannt zu Emmers- hausen (Emmerichshausen), zu Rod a. d. Weil, Langeheck, Auden- schmiede, Weilmünster, Löhnberg, Michelbach und Runkel. In Lahn- stein (Landstein) wurde Anfang des 18. Jahrhunderts ein Pfann- hammer betrieben. Die Hütte bei Löhnberg, welche Fürst Wilhelm Friedrich von Nassau-Dietz 1650 hatte erbauen lassen, blieb bei dem Tausche im Jahre 1773 oranien-nassauisch. Später gelangte sie in den Besitz der Familie Buderus. Das Audenschmieder Hüttenwerk (ein Hochofen und ein Stabhammer) kaufte der Bergrat Buderus am 1. April 1799. Über die Emmershäuser Schmelze und die Hattsteiner Schmiede befinden sich Akten von 1761 bis 1765 im nassauischen Archiv. Zu Emmershausen waren ausser dem Hochofen zwei Hämmer am Weilbach. Im ganzen lagen am Weilbach im Usingischen zehn Hämmer (Eversmann).
Im Bergrevier Wetzlar2) befanden sich die Oberndorfer Hütte, die Hütten zu Asslar und Kraft-Solms und der Brückenhammer bei Leun. Vom Jahre 1706 sind Vorschläge über Verbesserungen des Drahtzuges zu Asslar vorhanden. Aus dem Jahre 1710 liegen Rechnungen über die Hüttenwerke bei Oberndorf und Biskirchen vor; dasselbe wird 1723 auf sechs Jahre an Theobald Treib ver- pachtet. Der Pächter erhält jährlich 4000 Klafter Holz unent- geltlich und muss jährlich 4500 Gulden Pacht zahlen. 1715 wird berichtet, dass das Hammergerüst und der Balgenstuhl des Bis- kirchener Hammers schadhaft sei. 1731 war die Ehringshäuser
1) Vgl. Habel, Beiträge zur Naturgeschichte und Ökonomie der Nassauischen Länder, Dessau 1779.
2)Riemann, Beschreibung des Bergreviers Wetzlar, 1878.
Nassau und das Siegerland.
Eisenstein, 444 Fuder 10 Maſs Holzkohlen und 32 Fuder 13 Maſs Kalkstein. Für die Waag Lehmguſs wurde 1 Gulden den Formern gegeben, für Kroppen und Bräter 1 Gulden 5 Alb. Auſser dem Hochofen waren zu Michelbach zwei Stahlhämmer und ein Drahtzug. Ferner verarbeiteten zwei Hämmer zu Burg-Schwalbach Michelbacher Eisen. Die Hütte zu Hahn bezog ihren Eisenstein zum Teil von der Platte. Oben auf der Platte „ist eine Zeit lang ein glaskopfartiger Eisenstein aus einem ordentlichen Gang, der durch die Thonwerke setzt, gewonnen worden, woraus noch eine Menge von den Mainzischen vor dem Zeughause befindlichen Bombenkugeln sollen gegossen worden sein. Da diese Eisensteine, wie leicht zu ermessen, ohne gehörige Mischung ein sprödes Eisen geliefert, so ist die Eisenschmelze, welche auf dem Dorfe Hahn in dem Amte Wehen lag, eingegangen“ 1).
Alte Hütten im Weilburgischen wurden genannt zu Emmers- hausen (Emmerichshausen), zu Rod a. d. Weil, Langeheck, Auden- schmiede, Weilmünster, Löhnberg, Michelbach und Runkel. In Lahn- stein (Landstein) wurde Anfang des 18. Jahrhunderts ein Pfann- hammer betrieben. Die Hütte bei Löhnberg, welche Fürst Wilhelm Friedrich von Nassau-Dietz 1650 hatte erbauen lassen, blieb bei dem Tausche im Jahre 1773 oranien-nassauisch. Später gelangte sie in den Besitz der Familie Buderus. Das Audenschmieder Hüttenwerk (ein Hochofen und ein Stabhammer) kaufte der Bergrat Buderus am 1. April 1799. Über die Emmershäuser Schmelze und die Hattsteiner Schmiede befinden sich Akten von 1761 bis 1765 im nassauischen Archiv. Zu Emmershausen waren auſser dem Hochofen zwei Hämmer am Weilbach. Im ganzen lagen am Weilbach im Usingischen zehn Hämmer (Eversmann).
Im Bergrevier Wetzlar2) befanden sich die Oberndorfer Hütte, die Hütten zu Aſslar und Kraft-Solms und der Brückenhammer bei Leun. Vom Jahre 1706 sind Vorschläge über Verbesserungen des Drahtzuges zu Aſslar vorhanden. Aus dem Jahre 1710 liegen Rechnungen über die Hüttenwerke bei Oberndorf und Biskirchen vor; dasselbe wird 1723 auf sechs Jahre an Theobald Treib ver- pachtet. Der Pächter erhält jährlich 4000 Klafter Holz unent- geltlich und muſs jährlich 4500 Gulden Pacht zahlen. 1715 wird berichtet, daſs das Hammergerüst und der Balgenstuhl des Bis- kirchener Hammers schadhaft sei. 1731 war die Ehringshäuser
1) Vgl. Habel, Beiträge zur Naturgeschichte und Ökonomie der Nassauischen Länder, Dessau 1779.
2)Riemann, Beschreibung des Bergreviers Wetzlar, 1878.
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Nassau und das Siegerland.
Eisenstein, 444 Fuder 10 Maſs Holzkohlen und 32 Fuder 13 Maſs
Kalkstein. Für die Waag Lehmguſs wurde 1 Gulden den Formern
gegeben, für Kroppen und Bräter 1 Gulden 5 Alb. Auſser dem
Hochofen waren zu Michelbach zwei Stahlhämmer und ein Drahtzug.
Ferner verarbeiteten zwei Hämmer zu Burg-Schwalbach Michelbacher
Eisen. Die Hütte zu Hahn bezog ihren Eisenstein zum Teil von der
Platte. Oben auf der Platte „ist eine Zeit lang ein glaskopfartiger
Eisenstein aus einem ordentlichen Gang, der durch die Thonwerke
setzt, gewonnen worden, woraus noch eine Menge von den Mainzischen
vor dem Zeughause befindlichen Bombenkugeln sollen gegossen worden
sein. Da diese Eisensteine, wie leicht zu ermessen, ohne gehörige
Mischung ein sprödes Eisen geliefert, so ist die Eisenschmelze, welche
auf dem Dorfe Hahn in dem Amte Wehen lag, eingegangen“ 1).
Alte Hütten im Weilburgischen wurden genannt zu Emmers-
hausen (Emmerichshausen), zu Rod a. d. Weil, Langeheck, Auden-
schmiede, Weilmünster, Löhnberg, Michelbach und Runkel. In Lahn-
stein (Landstein) wurde Anfang des 18. Jahrhunderts ein Pfann-
hammer betrieben. Die Hütte bei Löhnberg, welche Fürst Wilhelm
Friedrich von Nassau-Dietz 1650 hatte erbauen lassen, blieb
bei dem Tausche im Jahre 1773 oranien-nassauisch. Später gelangte
sie in den Besitz der Familie Buderus. Das Audenschmieder
Hüttenwerk (ein Hochofen und ein Stabhammer) kaufte der Bergrat
Buderus am 1. April 1799. Über die Emmershäuser Schmelze und
die Hattsteiner Schmiede befinden sich Akten von 1761 bis 1765 im
nassauischen Archiv. Zu Emmershausen waren auſser dem Hochofen
zwei Hämmer am Weilbach. Im ganzen lagen am Weilbach im
Usingischen zehn Hämmer (Eversmann).
Im Bergrevier Wetzlar 2) befanden sich die Oberndorfer Hütte,
die Hütten zu Aſslar und Kraft-Solms und der Brückenhammer
bei Leun. Vom Jahre 1706 sind Vorschläge über Verbesserungen
des Drahtzuges zu Aſslar vorhanden. Aus dem Jahre 1710 liegen
Rechnungen über die Hüttenwerke bei Oberndorf und Biskirchen
vor; dasselbe wird 1723 auf sechs Jahre an Theobald Treib ver-
pachtet. Der Pächter erhält jährlich 4000 Klafter Holz unent-
geltlich und muſs jährlich 4500 Gulden Pacht zahlen. 1715 wird
berichtet, daſs das Hammergerüst und der Balgenstuhl des Bis-
kirchener Hammers schadhaft sei. 1731 war die Ehringshäuser
1) Vgl. Habel, Beiträge zur Naturgeschichte und Ökonomie der Nassauischen
Länder, Dessau 1779.
2) Riemann, Beschreibung des Bergreviers Wetzlar, 1878.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 836. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/850>, abgerufen am 22.11.2024.
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