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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Litteratur im 18. Jahrhundert.
des 18. Jahrhunderts eine ganz umfangreiche Litteratur von tech-
nischen Reiseberichten entstanden, deren Bedeutung der Heraus-
geber Jars in die Worte fasst: "Die wechselseitige Mitteilung der
Kenntnisse und Einsichten muss ja Wissenschaften verbreiten und
die Gesellschaft beglücken, so wie sie dem Gelehrten Ehre macht."

M. de Genssane, Concessionaire des Mines d'Alsace et Comte
de Bourgogne und korrespondierendes Mitglied der Akademie, war
ein Zeitgenosse von Jars. Er beschäftigte sich mit Versuchen über
die Verwendung der Steinkohle in der Metallurgie und schrieb da-
rüber ein weitläufiges Buch "Traite de la fonte des mines par le feu
du charbon de terre etc.", welches 1767 und 1768 abgefasst und der
Akademie eingereicht war. Es ist für uns von Interesse, weil darin
ein ausführlicher Bericht über die Koksfabrikation zu Sulzbach bei
Saarbrücken (Tome I, Chap. XII) und die Versuche, Koks im Hoch-
ofen zu verwenden, enthalten ist.

Von weiteren französischen Werken zu der Eisenhüttenkunde im
vorigen Jahrhundert sind noch zu nennen: Grignon, Memoires de
physique sur l'art de fabriquer le fer, d'en fondre et forger des
canons d'artillerie etc. Paris 1775. Grignon nennt sich auf dem
Titel selbst Maeitre de forge, und Korrespondent der Akademie der
Wissenschaften, sowie der Inschriften und schönen Künste in Paris.
Er war ein hochgebildeter Praktiker. Sein Werk war das Ergebnis
26 jähriger Beobachtungen, Beobachtungen und Erfahrungen besonders
über die Eisenhüttenkunde (l'art du maeitre de forge), welche er seit
der Zeit praktisch betrieben hatte, nach chemischen Prinzipien und
mit dem Sinne des Naturforschers. Es ist eine Sammlung von
Memoiren, von denen sich die meisten und umfangreichsten auf das
Eisengewerbe ("La Siderotechnie") beziehen. Die wichtigsten sind
die über Bau und Betrieb der Hochöfen, über die Gebläse und über
die Fabrikation der Kanonen. Trotz mancher paradoxer Ansichten
ist das Werk reich an vortrefflichen Beobachtungen und Gedanken.
Grignon hat ferner das Verdienst, dass er zuerst die grosse Be-
deutung von Bergmans Schrift "De analysi ferri" erkannte und die-
selbe ins Französische übersetzte. Einen weiteren wichtigen Beitrag
zur Litteratur des Eisens hat er in der Bearbeitung des Artikels "Fer
et forges" in der "Encyclopedie Methodique" geliefert.

Von Wichtigkeit waren für ihre Zeit die Monographieen von
Tronson de Courdray, Über die Eisenbereitung auf Korsika 1)

1) Tronson de Courdray, Memoire sur la maniere dont on extrait en
Corse le fer de la mine d'Elbe. Paris 1775. Deutsch von C. L. A. Wille,

Litteratur im 18. Jahrhundert.
des 18. Jahrhunderts eine ganz umfangreiche Litteratur von tech-
nischen Reiseberichten entstanden, deren Bedeutung der Heraus-
geber Jars in die Worte fasst: „Die wechselseitige Mitteilung der
Kenntnisse und Einsichten muſs ja Wissenschaften verbreiten und
die Gesellschaft beglücken, so wie sie dem Gelehrten Ehre macht.“

M. de Genssane, Concessionaire des Mines d’Alsace et Comté
de Bourgogne und korrespondierendes Mitglied der Akademie, war
ein Zeitgenosse von Jars. Er beschäftigte sich mit Versuchen über
die Verwendung der Steinkohle in der Metallurgie und schrieb da-
rüber ein weitläufiges Buch „Traité de la fonte des mines par le feu
du charbon de terre etc.“, welches 1767 und 1768 abgefaſst und der
Akademie eingereicht war. Es ist für uns von Interesse, weil darin
ein ausführlicher Bericht über die Koksfabrikation zu Sulzbach bei
Saarbrücken (Tome I, Chap. XII) und die Versuche, Koks im Hoch-
ofen zu verwenden, enthalten ist.

Von weiteren französischen Werken zu der Eisenhüttenkunde im
vorigen Jahrhundert sind noch zu nennen: Grignon, Mémoires de
physique sur l’art de fabriquer le fer, d’en fondre et forger des
canons d’artillerie etc. Paris 1775. Grignon nennt sich auf dem
Titel selbst Maître de forge, und Korrespondent der Akademie der
Wissenschaften, sowie der Inschriften und schönen Künste in Paris.
Er war ein hochgebildeter Praktiker. Sein Werk war das Ergebnis
26 jähriger Beobachtungen, Beobachtungen und Erfahrungen besonders
über die Eisenhüttenkunde (l’art du maître de forge), welche er seit
der Zeit praktisch betrieben hatte, nach chemischen Prinzipien und
mit dem Sinne des Naturforschers. Es ist eine Sammlung von
Memoiren, von denen sich die meisten und umfangreichsten auf das
Eisengewerbe („La Siderotechnie“) beziehen. Die wichtigsten sind
die über Bau und Betrieb der Hochöfen, über die Gebläse und über
die Fabrikation der Kanonen. Trotz mancher paradoxer Ansichten
ist das Werk reich an vortrefflichen Beobachtungen und Gedanken.
Grignon hat ferner das Verdienst, daſs er zuerst die groſse Be-
deutung von Bergmans Schrift „De analysi ferri“ erkannte und die-
selbe ins Französische übersetzte. Einen weiteren wichtigen Beitrag
zur Litteratur des Eisens hat er in der Bearbeitung des Artikels „Fer
et forges“ in der „Encyclopédie Methodique“ geliefert.

Von Wichtigkeit waren für ihre Zeit die Monographieen von
Tronson de Courdray, Über die Eisenbereitung auf Korsika 1)

1) Tronson de Courdray, Mémoire sur la manière dont on extrait en
Corse le fer de la mine d’Elbe. Paris 1775. Deutsch von C. L. A. Wille,
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[38/0052] Litteratur im 18. Jahrhundert. des 18. Jahrhunderts eine ganz umfangreiche Litteratur von tech- nischen Reiseberichten entstanden, deren Bedeutung der Heraus- geber Jars in die Worte fasst: „Die wechselseitige Mitteilung der Kenntnisse und Einsichten muſs ja Wissenschaften verbreiten und die Gesellschaft beglücken, so wie sie dem Gelehrten Ehre macht.“ M. de Genssane, Concessionaire des Mines d’Alsace et Comté de Bourgogne und korrespondierendes Mitglied der Akademie, war ein Zeitgenosse von Jars. Er beschäftigte sich mit Versuchen über die Verwendung der Steinkohle in der Metallurgie und schrieb da- rüber ein weitläufiges Buch „Traité de la fonte des mines par le feu du charbon de terre etc.“, welches 1767 und 1768 abgefaſst und der Akademie eingereicht war. Es ist für uns von Interesse, weil darin ein ausführlicher Bericht über die Koksfabrikation zu Sulzbach bei Saarbrücken (Tome I, Chap. XII) und die Versuche, Koks im Hoch- ofen zu verwenden, enthalten ist. Von weiteren französischen Werken zu der Eisenhüttenkunde im vorigen Jahrhundert sind noch zu nennen: Grignon, Mémoires de physique sur l’art de fabriquer le fer, d’en fondre et forger des canons d’artillerie etc. Paris 1775. Grignon nennt sich auf dem Titel selbst Maître de forge, und Korrespondent der Akademie der Wissenschaften, sowie der Inschriften und schönen Künste in Paris. Er war ein hochgebildeter Praktiker. Sein Werk war das Ergebnis 26 jähriger Beobachtungen, Beobachtungen und Erfahrungen besonders über die Eisenhüttenkunde (l’art du maître de forge), welche er seit der Zeit praktisch betrieben hatte, nach chemischen Prinzipien und mit dem Sinne des Naturforschers. Es ist eine Sammlung von Memoiren, von denen sich die meisten und umfangreichsten auf das Eisengewerbe („La Siderotechnie“) beziehen. Die wichtigsten sind die über Bau und Betrieb der Hochöfen, über die Gebläse und über die Fabrikation der Kanonen. Trotz mancher paradoxer Ansichten ist das Werk reich an vortrefflichen Beobachtungen und Gedanken. Grignon hat ferner das Verdienst, daſs er zuerst die groſse Be- deutung von Bergmans Schrift „De analysi ferri“ erkannte und die- selbe ins Französische übersetzte. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Litteratur des Eisens hat er in der Bearbeitung des Artikels „Fer et forges“ in der „Encyclopédie Methodique“ geliefert. Von Wichtigkeit waren für ihre Zeit die Monographieen von Tronson de Courdray, Über die Eisenbereitung auf Korsika 1) 1) Tronson de Courdray, Mémoire sur la manière dont on extrait en Corse le fer de la mine d’Elbe. Paris 1775. Deutsch von C. L. A. Wille,

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/52>, abgerufen am 24.11.2024.