Dampf in einen 60 Zoll weiten Cylinder einführen. Diese Maschine treibt eine andere zur Kohlenförderung, was eine ganz neue Erfindung ist. Ich habe ihren Mechanismus nicht beobachten können, weil sie eben, als ich mich daselbst aufhielt, nicht ging, auch der Ort, wo sich das Räderwerk befand, verschlossen war. Man versicherte mir aber, sie sei sehr künstlich zusammengesetzt und bestehe aus sechs bis sieben Rädern, deshalb sei sie aber auch sehr zerbrechlich und man wende sie nur selten an. Der Erfinder und Erbauer habe ein Patent darauf auf 14 Jahre." Jars fügt hinzu: "Es würde besser sein, anstatt einer solchen Maschine, die notwendig sehr viel Kraft von der Feuermaschine verbraucht, durch Hülfe der letzteren das Wasser auf ein Kehrrad zu heben, durch welches die Förderung der Kohlen geschehen könnte." Diese Ansicht entsprach der damals herrschenden Meinung in England. 1742 hatte zuerst Champion in Bristol mit einer Newcomen-Maschine Wasser auf ein Schaufelrad gepumpt und es dadurch in Bewegung gesetzt und dieses Verfahren, so unrationell es uns heute erscheint, fand Anklang und wurde von den ersten Ingenieuren angewendet. Selbst Smeaton hielt es für die beste Methode der Krafterzeugung durch die Feuermaschine und wendete es vielfach an, auch dann noch, als Watt bereits seine ver- besserte Dampfmaschine erfunden hatte. Auch auf den Eisenwerken zu Carron wurde, nachdem durch die Vergrösserung des Werkes Wassermangel eingetreten war, nach Smeatons Plan eine Feuer- maschine aufgestellt, welche das Wasser aus dem Untergraben wieder in den Obergraben des Wasserrades pumpte. Vordem hatte bereits im Jahre 1736 ein gewisser Wrigley in ähnlicher Weise mit einer Dampfmaschine das Wasser eines Baches in den Obergraben eines Wasserrades gepumpt, welches die Blasebälge von Busham furnace bewegte: das erste durch Dampfkraft, wenn auch indirekt, bewegte Hochofengebläse.
Im Jahre 1775, als Watts Kondensationsmaschine bereits erfunden und in Anwendung war, erbaute Smeaton eine Ölmühle bei Hull, wobei er in gleicher Weise das Wasser mit einer Feuermaschine auf ein Schaufelrad pumpte, um die Drehbewegung hervorzubringen.
Aber die Feuermaschine selbst bedurfte der Verbesserung. Sie verschlang infolge ihrer unvollkommenen Konstruktion Unmassen von Kohlen. Auf den Steinkohlenbergwerken selbst, wo die Abfallkohle, die unter den Kesseln verbrannt wurde, keinen Wert hatte, machte sich dies nur wenig fühlbar, ganz anders aber war dies in Cornwall, wohin die Kohlen von weither erst zu Wasser und dann zu Lande
James Watt und die Dampfmaschine.
Dampf in einen 60 Zoll weiten Cylinder einführen. Diese Maschine treibt eine andere zur Kohlenförderung, was eine ganz neue Erfindung ist. Ich habe ihren Mechanismus nicht beobachten können, weil sie eben, als ich mich daselbst aufhielt, nicht ging, auch der Ort, wo sich das Räderwerk befand, verschlossen war. Man versicherte mir aber, sie sei sehr künstlich zusammengesetzt und bestehe aus sechs bis sieben Rädern, deshalb sei sie aber auch sehr zerbrechlich und man wende sie nur selten an. Der Erfinder und Erbauer habe ein Patent darauf auf 14 Jahre.“ Jars fügt hinzu: „Es würde besser sein, anstatt einer solchen Maschine, die notwendig sehr viel Kraft von der Feuermaschine verbraucht, durch Hülfe der letzteren das Wasser auf ein Kehrrad zu heben, durch welches die Förderung der Kohlen geschehen könnte.“ Diese Ansicht entsprach der damals herrschenden Meinung in England. 1742 hatte zuerst Champion in Bristol mit einer Newcomen-Maschine Wasser auf ein Schaufelrad gepumpt und es dadurch in Bewegung gesetzt und dieses Verfahren, so unrationell es uns heute erscheint, fand Anklang und wurde von den ersten Ingenieuren angewendet. Selbst Smeaton hielt es für die beste Methode der Krafterzeugung durch die Feuermaschine und wendete es vielfach an, auch dann noch, als Watt bereits seine ver- besserte Dampfmaschine erfunden hatte. Auch auf den Eisenwerken zu Carron wurde, nachdem durch die Vergröſserung des Werkes Wassermangel eingetreten war, nach Smeatons Plan eine Feuer- maschine aufgestellt, welche das Wasser aus dem Untergraben wieder in den Obergraben des Wasserrades pumpte. Vordem hatte bereits im Jahre 1736 ein gewisser Wrigley in ähnlicher Weise mit einer Dampfmaschine das Wasser eines Baches in den Obergraben eines Wasserrades gepumpt, welches die Blasebälge von Busham furnace bewegte: das erste durch Dampfkraft, wenn auch indirekt, bewegte Hochofengebläse.
Im Jahre 1775, als Watts Kondensationsmaschine bereits erfunden und in Anwendung war, erbaute Smeaton eine Ölmühle bei Hull, wobei er in gleicher Weise das Wasser mit einer Feuermaschine auf ein Schaufelrad pumpte, um die Drehbewegung hervorzubringen.
Aber die Feuermaschine selbst bedurfte der Verbesserung. Sie verschlang infolge ihrer unvollkommenen Konstruktion Unmassen von Kohlen. Auf den Steinkohlenbergwerken selbst, wo die Abfallkohle, die unter den Kesseln verbrannt wurde, keinen Wert hatte, machte sich dies nur wenig fühlbar, ganz anders aber war dies in Cornwall, wohin die Kohlen von weither erst zu Wasser und dann zu Lande
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James Watt und die Dampfmaschine.
Dampf in einen 60 Zoll weiten Cylinder einführen. Diese Maschine
treibt eine andere zur Kohlenförderung, was eine ganz neue Erfindung
ist. Ich habe ihren Mechanismus nicht beobachten können, weil sie
eben, als ich mich daselbst aufhielt, nicht ging, auch der Ort, wo
sich das Räderwerk befand, verschlossen war. Man versicherte mir
aber, sie sei sehr künstlich zusammengesetzt und bestehe aus sechs
bis sieben Rädern, deshalb sei sie aber auch sehr zerbrechlich und
man wende sie nur selten an. Der Erfinder und Erbauer habe ein
Patent darauf auf 14 Jahre.“ Jars fügt hinzu: „Es würde besser
sein, anstatt einer solchen Maschine, die notwendig sehr viel Kraft
von der Feuermaschine verbraucht, durch Hülfe der letzteren das
Wasser auf ein Kehrrad zu heben, durch welches die Förderung der
Kohlen geschehen könnte.“ Diese Ansicht entsprach der damals
herrschenden Meinung in England. 1742 hatte zuerst Champion
in Bristol mit einer Newcomen-Maschine Wasser auf ein Schaufelrad
gepumpt und es dadurch in Bewegung gesetzt und dieses Verfahren,
so unrationell es uns heute erscheint, fand Anklang und wurde von
den ersten Ingenieuren angewendet. Selbst Smeaton hielt es für
die beste Methode der Krafterzeugung durch die Feuermaschine und
wendete es vielfach an, auch dann noch, als Watt bereits seine ver-
besserte Dampfmaschine erfunden hatte. Auch auf den Eisenwerken
zu Carron wurde, nachdem durch die Vergröſserung des Werkes
Wassermangel eingetreten war, nach Smeatons Plan eine Feuer-
maschine aufgestellt, welche das Wasser aus dem Untergraben wieder
in den Obergraben des Wasserrades pumpte. Vordem hatte bereits
im Jahre 1736 ein gewisser Wrigley in ähnlicher Weise mit einer
Dampfmaschine das Wasser eines Baches in den Obergraben eines
Wasserrades gepumpt, welches die Blasebälge von Busham furnace
bewegte: das erste durch Dampfkraft, wenn auch indirekt, bewegte
Hochofengebläse.
Im Jahre 1775, als Watts Kondensationsmaschine bereits erfunden
und in Anwendung war, erbaute Smeaton eine Ölmühle bei Hull,
wobei er in gleicher Weise das Wasser mit einer Feuermaschine auf
ein Schaufelrad pumpte, um die Drehbewegung hervorzubringen.
Aber die Feuermaschine selbst bedurfte der Verbesserung. Sie
verschlang infolge ihrer unvollkommenen Konstruktion Unmassen von
Kohlen. Auf den Steinkohlenbergwerken selbst, wo die Abfallkohle,
die unter den Kesseln verbrannt wurde, keinen Wert hatte, machte
sich dies nur wenig fühlbar, ganz anders aber war dies in Cornwall,
wohin die Kohlen von weither erst zu Wasser und dann zu Lande
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/519>, abgerufen am 23.11.2024.
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