Berechnung. Man erhielt auf diesem Wege den Eisengehalt viel genauer und richtiger als auf dem Wege der Tiegelprobe. Für gewöhnliche Erzproben genügte es nach Bergman, das Erz in Säure zu lösen, die saure Lösung zu neutralisieren und dann die Menge des Kalks zu bestimmen, der zur Fällung der Eisenerde nötig sei. Aus dieser liesse sich der Eisengehalt des Erzes berechnen.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung über das Eisen finden sich in der vortrefflichen Schrift De Analysi Ferri 1) niedergelegt. Wir müssen auf die Schrift selbst verweisen, da wir nur ganz kurz einige der Resultate mitteilen können. Bei der Wasserstoffbestimmung mit Schwefelsäure fand Bergman, dass Roheisen durchschnittlich 40, Stahl 46 und Schmiedeeisen 50 Kubikzoll dieses Gases aus einem Probier- centner entwickelte. Im festen Rückstande fand er bei demselben Eisen (von Forssmark): bei Roheisen 3, bei Stahl 0,5 und bei Schmiede- eisen 0,1 Proz.
Die vollständige Analyse für die drei Eisenarten ergab:
[Tabelle]
Der Phlogistongehalt entspricht in Kubikzoll:
[Tabelle]
Bergman hat ferner die grössten Verdienste um die Lehre von der chemischen Verwandtschaft der Anziehung, wie er sie nannte. Die von ihm dafür aufgestellten Grundsätze wurden allgemein ange- nommen. Die Reihe der Verwandtschaft des Eisens zu den übrigen Metallen auf trockenem Wege war nach ihm in absteigender Stärke: Nickel, Kobalt, Arsenik, Kupfer, Mangan, Gold, Silber, Zinn, Antimon, Platin, Wismut, Blei, Quecksilber. Ebenso leistete er Grosses für die Mineralogie, für welche er die erste Klassifikation nach der chemischen Konstitution der Mineralien entwarf. Dabei war er der Erste, der in Verbindung damit die Wichtigkeit der Krystallgestalt als Kennzeichen für die Mineralien nachwies.
Wenn Bergman, wie kein Chemiker vor ihm, die Wage benutzte, die quantitative Zusammensetzung der Körper aufs Genaueste zu
1)Tob. Bergman, Opuscula Physica et Chemica etc. Vol. III.
Chemie des Eisens.
Berechnung. Man erhielt auf diesem Wege den Eisengehalt viel genauer und richtiger als auf dem Wege der Tiegelprobe. Für gewöhnliche Erzproben genügte es nach Bergman, das Erz in Säure zu lösen, die saure Lösung zu neutralisieren und dann die Menge des Kalks zu bestimmen, der zur Fällung der Eisenerde nötig sei. Aus dieser lieſse sich der Eisengehalt des Erzes berechnen.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung über das Eisen finden sich in der vortrefflichen Schrift De Analysi Ferri 1) niedergelegt. Wir müssen auf die Schrift selbst verweisen, da wir nur ganz kurz einige der Resultate mitteilen können. Bei der Wasserstoffbestimmung mit Schwefelsäure fand Bergman, daſs Roheisen durchschnittlich 40, Stahl 46 und Schmiedeeisen 50 Kubikzoll dieses Gases aus einem Probier- centner entwickelte. Im festen Rückstande fand er bei demselben Eisen (von Forſsmark): bei Roheisen 3, bei Stahl 0,5 und bei Schmiede- eisen 0,1 Proz.
Die vollständige Analyse für die drei Eisenarten ergab:
[Tabelle]
Der Phlogistongehalt entspricht in Kubikzoll:
[Tabelle]
Bergman hat ferner die gröſsten Verdienste um die Lehre von der chemischen Verwandtschaft der Anziehung, wie er sie nannte. Die von ihm dafür aufgestellten Grundsätze wurden allgemein ange- nommen. Die Reihe der Verwandtschaft des Eisens zu den übrigen Metallen auf trockenem Wege war nach ihm in absteigender Stärke: Nickel, Kobalt, Arsenik, Kupfer, Mangan, Gold, Silber, Zinn, Antimon, Platin, Wismut, Blei, Quecksilber. Ebenso leistete er Groſses für die Mineralogie, für welche er die erste Klassifikation nach der chemischen Konstitution der Mineralien entwarf. Dabei war er der Erste, der in Verbindung damit die Wichtigkeit der Krystallgestalt als Kennzeichen für die Mineralien nachwies.
Wenn Bergman, wie kein Chemiker vor ihm, die Wage benutzte, die quantitative Zusammensetzung der Körper aufs Genaueste zu
1)Tob. Bergman, Opuscula Physica et Chemica etc. Vol. III.
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Chemie des Eisens.
Berechnung. Man erhielt auf diesem Wege den Eisengehalt viel
genauer und richtiger als auf dem Wege der Tiegelprobe. Für
gewöhnliche Erzproben genügte es nach Bergman, das Erz in Säure
zu lösen, die saure Lösung zu neutralisieren und dann die Menge
des Kalks zu bestimmen, der zur Fällung der Eisenerde nötig sei.
Aus dieser lieſse sich der Eisengehalt des Erzes berechnen.
Die Ergebnisse seiner Untersuchung über das Eisen finden sich
in der vortrefflichen Schrift De Analysi Ferri 1) niedergelegt. Wir
müssen auf die Schrift selbst verweisen, da wir nur ganz kurz einige
der Resultate mitteilen können. Bei der Wasserstoffbestimmung mit
Schwefelsäure fand Bergman, daſs Roheisen durchschnittlich 40, Stahl
46 und Schmiedeeisen 50 Kubikzoll dieses Gases aus einem Probier-
centner entwickelte. Im festen Rückstande fand er bei demselben
Eisen (von Forſsmark): bei Roheisen 3, bei Stahl 0,5 und bei Schmiede-
eisen 0,1 Proz.
Die vollständige Analyse für die drei Eisenarten ergab:
Der Phlogistongehalt entspricht in Kubikzoll:
Bergman hat ferner die gröſsten Verdienste um die Lehre von
der chemischen Verwandtschaft der Anziehung, wie er sie nannte.
Die von ihm dafür aufgestellten Grundsätze wurden allgemein ange-
nommen. Die Reihe der Verwandtschaft des Eisens zu den übrigen
Metallen auf trockenem Wege war nach ihm in absteigender Stärke:
Nickel, Kobalt, Arsenik, Kupfer, Mangan, Gold, Silber, Zinn, Antimon,
Platin, Wismut, Blei, Quecksilber. Ebenso leistete er Groſses für die
Mineralogie, für welche er die erste Klassifikation nach der chemischen
Konstitution der Mineralien entwarf. Dabei war er der Erste, der in
Verbindung damit die Wichtigkeit der Krystallgestalt als Kennzeichen
für die Mineralien nachwies.
Wenn Bergman, wie kein Chemiker vor ihm, die Wage benutzte,
die quantitative Zusammensetzung der Körper aufs Genaueste zu
1) Tob. Bergman, Opuscula Physica et Chemica etc. Vol. III.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/505>, abgerufen am 23.11.2024.
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