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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Litteratur im 18. Jahrhundert.
legenden Werken der Eisenhüttenkunde und zu dem Besten, was im
vorigen Jahrhundert auf diesem Gebiete geschrieben worden ist.

Gabriel Jars war am 26. Januar 1732 zu Clermont in der
Auvergne geboren. Sein Vater war an Bergwerken im Lyonnais be-
teiligt. Der Jüngling zeigte eine besondere Neigung zur Metallurgie.
Trudaine veranlasste ihn zum Eintritt in die Ecole des Ponts et
Chaussees, wo er sich die nötigen theoretischen Kenntnisse für das
Bergfach erwarb. 1757 trat er dann mit Duhamel, der nur wenig
älter war, seine Informationsreise nach Deutschland an. Sie be-
suchten Sachsen, Böhmen, Österreich und Ungarn, Steiermark,
Kärnten und Tirol und kehrten 1759 wieder nach Frankreich zu-
rück. 1765 besuchte er im Auftrage der Staatsregierung allein Eng-
land und Schottland. 1766 reiste er in Begleitung seines Bruders
M. G. Jars nach dem Harz und Norddeutschland, um dann Nor-
wegen und Schweden zu besuchen. Nach seiner Rückkehr wurde er
1768 als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Paris auf-
genommen. Aber nur kurze Zeit konnte er sich dieser wohlver-
dienten Auszeichnung erfreuen, denn im folgenden Jahre raffte den
37 jährigen der Tod hinweg. Die Berichte über seine Reisen, welche
er dem Ministerium einzureichen beabsichtigte, waren noch im Manu-
skript, als ihn der Tod ereilte. Zum Glück war sein Bruder, der die
Neigungen des Verstorbenen teilte und sich ebenfalls dem Studium
der Metallurgie gewidmet hatte, der Aufgabe gewachsen, die Hand-
schriften im Druck herauszugeben. Er war der Vertraute seines
Bruders gewesen und hatte ihn auf seiner letzten Reise begleitet.
Das Werk erschien unter dem Titel "Voyages Metallurgiques, ou
recherches et observations sur les mines et forges de fer, la fabri-
cation de l'acier, celle du fer-blanc, et plusieurs mines de charbon
de terre, faites depuis l'annee 1757 jusques et y compris 1769, en
Allemagne, Suede, Norvege, Angleterre et Ecosse". Lyon et Paris 1774.
Jars hatte schon zu Lebzeiten seine gesammelten Aufsätze in zwei
Abteilungen geteilt, von denen die ersten, welche auch die
wichtigsten sind, Alles enthielten, was sich auf Eisen und Steinkohlen
bezog, während in der zweiten Abteilung Alles enthalten sein sollte
was sich auf die übrigen Metalle bezog. In dieser Ordnung erfolgte
auch die Herausgabe, so dass die erste Abteilung 1774 erschien
während die zweite erst 1781 gedruckt wurde. Die treffliche Arbeit
wurde in richtiger Würdigung ihres Wertes alsbald ins Deutsche
übersetzt und zwar von dem preussischen Oberbergrat Gerhard. Die
recht gute Übersetzung der ersten Abteilung erschien in zwei Bänden

Litteratur im 18. Jahrhundert.
legenden Werken der Eisenhüttenkunde und zu dem Besten, was im
vorigen Jahrhundert auf diesem Gebiete geschrieben worden ist.

Gabriel Jars war am 26. Januar 1732 zu Clermont in der
Auvergne geboren. Sein Vater war an Bergwerken im Lyonnais be-
teiligt. Der Jüngling zeigte eine besondere Neigung zur Metallurgie.
Trudaine veranlasste ihn zum Eintritt in die École des Ponts et
Chaussées, wo er sich die nötigen theoretischen Kenntnisse für das
Bergfach erwarb. 1757 trat er dann mit Duhamel, der nur wenig
älter war, seine Informationsreise nach Deutschland an. Sie be-
suchten Sachsen, Böhmen, Österreich und Ungarn, Steiermark,
Kärnten und Tirol und kehrten 1759 wieder nach Frankreich zu-
rück. 1765 besuchte er im Auftrage der Staatsregierung allein Eng-
land und Schottland. 1766 reiste er in Begleitung seines Bruders
M. G. Jars nach dem Harz und Norddeutschland, um dann Nor-
wegen und Schweden zu besuchen. Nach seiner Rückkehr wurde er
1768 als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Paris auf-
genommen. Aber nur kurze Zeit konnte er sich dieser wohlver-
dienten Auszeichnung erfreuen, denn im folgenden Jahre raffte den
37 jährigen der Tod hinweg. Die Berichte über seine Reisen, welche
er dem Ministerium einzureichen beabsichtigte, waren noch im Manu-
skript, als ihn der Tod ereilte. Zum Glück war sein Bruder, der die
Neigungen des Verstorbenen teilte und sich ebenfalls dem Studium
der Metallurgie gewidmet hatte, der Aufgabe gewachsen, die Hand-
schriften im Druck herauszugeben. Er war der Vertraute seines
Bruders gewesen und hatte ihn auf seiner letzten Reise begleitet.
Das Werk erschien unter dem Titel „Voyages Metallurgiques, ou
recherches et observations sur les mines et forges de fer, la fabri-
cation de l’acier, celle du fer-blanc, et plusieurs mines de charbon
de terre, faites depuis l’année 1757 jusques et y compris 1769, en
Allemagne, Suède, Norvège, Angleterre et Ecosse“. Lyon et Paris 1774.
Jars hatte schon zu Lebzeiten seine gesammelten Aufsätze in zwei
Abteilungen geteilt, von denen die ersten, welche auch die
wichtigsten sind, Alles enthielten, was sich auf Eisen und Steinkohlen
bezog, während in der zweiten Abteilung Alles enthalten sein sollte
was sich auf die übrigen Metalle bezog. In dieser Ordnung erfolgte
auch die Herausgabe, so dass die erste Abteilung 1774 erschien
während die zweite erst 1781 gedruckt wurde. Die treffliche Arbeit
wurde in richtiger Würdigung ihres Wertes alsbald ins Deutsche
übersetzt und zwar von dem preussischen Oberbergrat Gerhard. Die
recht gute Übersetzung der ersten Abteilung erschien in zwei Bänden

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[36/0050] Litteratur im 18. Jahrhundert. legenden Werken der Eisenhüttenkunde und zu dem Besten, was im vorigen Jahrhundert auf diesem Gebiete geschrieben worden ist. Gabriel Jars war am 26. Januar 1732 zu Clermont in der Auvergne geboren. Sein Vater war an Bergwerken im Lyonnais be- teiligt. Der Jüngling zeigte eine besondere Neigung zur Metallurgie. Trudaine veranlasste ihn zum Eintritt in die École des Ponts et Chaussées, wo er sich die nötigen theoretischen Kenntnisse für das Bergfach erwarb. 1757 trat er dann mit Duhamel, der nur wenig älter war, seine Informationsreise nach Deutschland an. Sie be- suchten Sachsen, Böhmen, Österreich und Ungarn, Steiermark, Kärnten und Tirol und kehrten 1759 wieder nach Frankreich zu- rück. 1765 besuchte er im Auftrage der Staatsregierung allein Eng- land und Schottland. 1766 reiste er in Begleitung seines Bruders M. G. Jars nach dem Harz und Norddeutschland, um dann Nor- wegen und Schweden zu besuchen. Nach seiner Rückkehr wurde er 1768 als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Paris auf- genommen. Aber nur kurze Zeit konnte er sich dieser wohlver- dienten Auszeichnung erfreuen, denn im folgenden Jahre raffte den 37 jährigen der Tod hinweg. Die Berichte über seine Reisen, welche er dem Ministerium einzureichen beabsichtigte, waren noch im Manu- skript, als ihn der Tod ereilte. Zum Glück war sein Bruder, der die Neigungen des Verstorbenen teilte und sich ebenfalls dem Studium der Metallurgie gewidmet hatte, der Aufgabe gewachsen, die Hand- schriften im Druck herauszugeben. Er war der Vertraute seines Bruders gewesen und hatte ihn auf seiner letzten Reise begleitet. Das Werk erschien unter dem Titel „Voyages Metallurgiques, ou recherches et observations sur les mines et forges de fer, la fabri- cation de l’acier, celle du fer-blanc, et plusieurs mines de charbon de terre, faites depuis l’année 1757 jusques et y compris 1769, en Allemagne, Suède, Norvège, Angleterre et Ecosse“. Lyon et Paris 1774. Jars hatte schon zu Lebzeiten seine gesammelten Aufsätze in zwei Abteilungen geteilt, von denen die ersten, welche auch die wichtigsten sind, Alles enthielten, was sich auf Eisen und Steinkohlen bezog, während in der zweiten Abteilung Alles enthalten sein sollte was sich auf die übrigen Metalle bezog. In dieser Ordnung erfolgte auch die Herausgabe, so dass die erste Abteilung 1774 erschien während die zweite erst 1781 gedruckt wurde. Die treffliche Arbeit wurde in richtiger Würdigung ihres Wertes alsbald ins Deutsche übersetzt und zwar von dem preussischen Oberbergrat Gerhard. Die recht gute Übersetzung der ersten Abteilung erschien in zwei Bänden

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/50>, abgerufen am 24.11.2024.