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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Litteratur im 18. Jahrhundert.
Notwendigkeit der Verbesserung der Eisenhütten zum Zweck der
Verminderung des Holzverbrauches 1).

Er wies darin namentlich nach, dass Holzersparung und besseres
Ausbringen erreicht werden könne, wenn man die Bergerze in Burgund,
die damals, wie sie aus der Grube kamen, gepocht und verschmolzen
wurden, in grossen Haufen ein Jahr oder länger an der Luft ab-
lagern liesse, und sie dann verwasche; ferner, dass man durch eine
richtige Gattierung der Bergerze mit den thonigen Erzen die Zu-
schläge ganz sparen und einen reicheren Möller herstellen könne,
wodurch das Ausbringen erhöht und der Kostenverbrauch vermindert
werde. Diese auf Erfahrung und Versuchen beruhenden Vorschläge
kennzeichnen Courtivron als praktischen Hüttenmann. -- In Ver-
bindung mit Bouchu veröffentlichte er 1762 die grosse Abhand-
lung "L'art des forges et fourneaux de fer", wozu er namentlich einen
Teil der Tafeln bearbeitete. Er starb am 4. Oktober 1785.

Etienne Jean Bouchu, der eigentliche Verfasser des Textes
dieser Abhandlung, war praktischer Hüttenmann von Beruf. Er war
geboren am 28. Mai 1714 zu Langres, studierte in Paris Chemie,
Physik und Naturgeschichte, die er alsdann in den Eisenwerken von
Arc en Barrois, welche dem Herzog von Penthievre gehörten, prak-
tisch verwerthen konnte. Er veröffentlichte viele Vorschläge zur
Verbesserung des Eisenhüttenwesens, welche von der Akademie von
Dijon gesammelt und herausgegeben wurden. Von der Akademie
der Wissenschaften zu Paris erhielt er dann den Auftrag, in Gemein-
schaft mit Courtivron die Eisenhüttenkunde für die Descriptions
des Arts et Metiers zu bearbeiten. Ausserdem schrieb er 1767 "Obser-
vations sur l'art du charbonnier". Ferner rühren alle Artikel über
Eisen in der ersten Encyclopädie von ihm her. Bouchu war Mitglied
der Akademie der Wissenschaften von Dijon und starb am 16. Sep-
tember 1773 zu Arc en Barrois.

Einer der eifrigsten und bedeutendsten Mitarbeiter an den De-
scriptions war Duhamel du Monceau, welcher auch wichtige Bei-
träge zu der Arbeit von Bouchu und Courtivron über das Eisen
geliefert hat.

Henri Louis Duhamel du Monceau wurde 1700 zu Paris ge-
boren und starb ebendaselbst am 23. August 1782. Er war ein sehr

1) Sur la necessite de perfectionner la Metallurgie des Forges, pour diminuer
la consommation des bois: ou l'on donne quelques moyens fort simples, d'employer
les mines en roche de Bourgogne aussi utilement que celles en terre de la meme
province. In den Memoires de l'Academie des Sciences de 1747.

Litteratur im 18. Jahrhundert.
Notwendigkeit der Verbesserung der Eisenhütten zum Zweck der
Verminderung des Holzverbrauches 1).

Er wies darin namentlich nach, daſs Holzersparung und besseres
Ausbringen erreicht werden könne, wenn man die Bergerze in Burgund,
die damals, wie sie aus der Grube kamen, gepocht und verschmolzen
wurden, in groſsen Haufen ein Jahr oder länger an der Luft ab-
lagern lieſse, und sie dann verwasche; ferner, daſs man durch eine
richtige Gattierung der Bergerze mit den thonigen Erzen die Zu-
schläge ganz sparen und einen reicheren Möller herstellen könne,
wodurch das Ausbringen erhöht und der Kostenverbrauch vermindert
werde. Diese auf Erfahrung und Versuchen beruhenden Vorschläge
kennzeichnen Courtivron als praktischen Hüttenmann. — In Ver-
bindung mit Bouchu veröffentlichte er 1762 die groſse Abhand-
lung „L’art des forges et fourneaux de fer“, wozu er namentlich einen
Teil der Tafeln bearbeitete. Er starb am 4. Oktober 1785.

Etienne Jean Bouchu, der eigentliche Verfasser des Textes
dieser Abhandlung, war praktischer Hüttenmann von Beruf. Er war
geboren am 28. Mai 1714 zu Langres, studierte in Paris Chemie,
Physik und Naturgeschichte, die er alsdann in den Eisenwerken von
Arc en Barrois, welche dem Herzog von Penthièvre gehörten, prak-
tisch verwerthen konnte. Er veröffentlichte viele Vorschläge zur
Verbesserung des Eisenhüttenwesens, welche von der Akademie von
Dijon gesammelt und herausgegeben wurden. Von der Akademie
der Wissenschaften zu Paris erhielt er dann den Auftrag, in Gemein-
schaft mit Courtivron die Eisenhüttenkunde für die Descriptions
des Arts et Métiers zu bearbeiten. Auſserdem schrieb er 1767 „Obser-
vations sur l’art du charbonnier“. Ferner rühren alle Artikel über
Eisen in der ersten Encyclopädie von ihm her. Bouchu war Mitglied
der Akademie der Wissenschaften von Dijon und starb am 16. Sep-
tember 1773 zu Arc en Barrois.

Einer der eifrigsten und bedeutendsten Mitarbeiter an den De-
scriptions war Duhamel du Monceau, welcher auch wichtige Bei-
träge zu der Arbeit von Bouchu und Courtivron über das Eisen
geliefert hat.

Henri Louis Duhamel du Monceau wurde 1700 zu Paris ge-
boren und starb ebendaselbst am 23. August 1782. Er war ein sehr

1) Sur la necessité de perfectionner la Métallurgie des Forges, pour diminuer
la consommation des bois: où l’on donne quelques moyens fort simples, d’employer
les mines en roche de Bourgogne aussi utilement que celles en terre de la même
province. In den Mémoires de l’Academie des Sciences de 1747.
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[34/0048] Litteratur im 18. Jahrhundert. Notwendigkeit der Verbesserung der Eisenhütten zum Zweck der Verminderung des Holzverbrauches 1). Er wies darin namentlich nach, daſs Holzersparung und besseres Ausbringen erreicht werden könne, wenn man die Bergerze in Burgund, die damals, wie sie aus der Grube kamen, gepocht und verschmolzen wurden, in groſsen Haufen ein Jahr oder länger an der Luft ab- lagern lieſse, und sie dann verwasche; ferner, daſs man durch eine richtige Gattierung der Bergerze mit den thonigen Erzen die Zu- schläge ganz sparen und einen reicheren Möller herstellen könne, wodurch das Ausbringen erhöht und der Kostenverbrauch vermindert werde. Diese auf Erfahrung und Versuchen beruhenden Vorschläge kennzeichnen Courtivron als praktischen Hüttenmann. — In Ver- bindung mit Bouchu veröffentlichte er 1762 die groſse Abhand- lung „L’art des forges et fourneaux de fer“, wozu er namentlich einen Teil der Tafeln bearbeitete. Er starb am 4. Oktober 1785. Etienne Jean Bouchu, der eigentliche Verfasser des Textes dieser Abhandlung, war praktischer Hüttenmann von Beruf. Er war geboren am 28. Mai 1714 zu Langres, studierte in Paris Chemie, Physik und Naturgeschichte, die er alsdann in den Eisenwerken von Arc en Barrois, welche dem Herzog von Penthièvre gehörten, prak- tisch verwerthen konnte. Er veröffentlichte viele Vorschläge zur Verbesserung des Eisenhüttenwesens, welche von der Akademie von Dijon gesammelt und herausgegeben wurden. Von der Akademie der Wissenschaften zu Paris erhielt er dann den Auftrag, in Gemein- schaft mit Courtivron die Eisenhüttenkunde für die Descriptions des Arts et Métiers zu bearbeiten. Auſserdem schrieb er 1767 „Obser- vations sur l’art du charbonnier“. Ferner rühren alle Artikel über Eisen in der ersten Encyclopädie von ihm her. Bouchu war Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Dijon und starb am 16. Sep- tember 1773 zu Arc en Barrois. Einer der eifrigsten und bedeutendsten Mitarbeiter an den De- scriptions war Duhamel du Monceau, welcher auch wichtige Bei- träge zu der Arbeit von Bouchu und Courtivron über das Eisen geliefert hat. Henri Louis Duhamel du Monceau wurde 1700 zu Paris ge- boren und starb ebendaselbst am 23. August 1782. Er war ein sehr 1) Sur la necessité de perfectionner la Métallurgie des Forges, pour diminuer la consommation des bois: où l’on donne quelques moyens fort simples, d’employer les mines en roche de Bourgogne aussi utilement que celles en terre de la même province. In den Mémoires de l’Academie des Sciences de 1747.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/48>, abgerufen am 22.11.2024.