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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Stahlfrischen um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Roheisens setzt man mehr oder weniger altes Eisen hinzu. Der
Frischer hat mir gesagt, dass man gemeiniglich zu 60 Pfd. Stahlkuchen
30 Pfd. altes Eisen setze, und dass man davon 60 Pfd. Rohstahl erhalte.
Diese Arbeit dauert drei Stunden."

In Schmalkalden 1) entwickelte sich der Stahlfrischprozess
ganz ähnlich wie in Steiermark. Wie hier hatte man vordem den
Stahl direkt aus den Erzen erhalten, war aber nach Einführung der
Flossöfen zum Stahlfrischen übergegangen, wobei man ebenso wie in
Steiermark zunächst die alten Löschherde weiter benutzte. Es muss

[Abbildung] Fig. 116.
aber hier nochmals betont werden, dass die Verwendung der Flossöfen
zum Schmelzen des Rohstahleisens viel früher erfolgte, als die Ein-
führung der hohen Blauöfen zum Schmelzen des Scheiben- und
Platteneisens für das Frischen von weichem Eisen. Dementsprechend
ist auch das Stahlfrischen in Schmalkalden älter und dürfte wohl bis
in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Obgleich das schmalkaldische

1) Siehe J. Ch. Quantz, Eisen- und Stahlmanipulation in der Herrschaft
Schmalkalden 1799, S. 153.

Stahlfrischen um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Roheisens setzt man mehr oder weniger altes Eisen hinzu. Der
Frischer hat mir gesagt, daſs man gemeiniglich zu 60 Pfd. Stahlkuchen
30 Pfd. altes Eisen setze, und daſs man davon 60 Pfd. Rohstahl erhalte.
Diese Arbeit dauert drei Stunden.“

In Schmalkalden 1) entwickelte sich der Stahlfrischprozeſs
ganz ähnlich wie in Steiermark. Wie hier hatte man vordem den
Stahl direkt aus den Erzen erhalten, war aber nach Einführung der
Floſsöfen zum Stahlfrischen übergegangen, wobei man ebenso wie in
Steiermark zunächst die alten Löschherde weiter benutzte. Es muſs

[Abbildung] Fig. 116.
aber hier nochmals betont werden, daſs die Verwendung der Floſsöfen
zum Schmelzen des Rohstahleisens viel früher erfolgte, als die Ein-
führung der hohen Blauöfen zum Schmelzen des Scheiben- und
Platteneisens für das Frischen von weichem Eisen. Dementsprechend
ist auch das Stahlfrischen in Schmalkalden älter und dürfte wohl bis
in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Obgleich das schmalkaldische

1) Siehe J. Ch. Quantz, Eisen- und Stahlmanipulation in der Herrschaft
Schmalkalden 1799, S. 153.
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[421/0435] Stahlfrischen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Roheisens setzt man mehr oder weniger altes Eisen hinzu. Der Frischer hat mir gesagt, daſs man gemeiniglich zu 60 Pfd. Stahlkuchen 30 Pfd. altes Eisen setze, und daſs man davon 60 Pfd. Rohstahl erhalte. Diese Arbeit dauert drei Stunden.“ In Schmalkalden 1) entwickelte sich der Stahlfrischprozeſs ganz ähnlich wie in Steiermark. Wie hier hatte man vordem den Stahl direkt aus den Erzen erhalten, war aber nach Einführung der Floſsöfen zum Stahlfrischen übergegangen, wobei man ebenso wie in Steiermark zunächst die alten Löschherde weiter benutzte. Es muſs [Abbildung Fig. 116.] aber hier nochmals betont werden, daſs die Verwendung der Floſsöfen zum Schmelzen des Rohstahleisens viel früher erfolgte, als die Ein- führung der hohen Blauöfen zum Schmelzen des Scheiben- und Platteneisens für das Frischen von weichem Eisen. Dementsprechend ist auch das Stahlfrischen in Schmalkalden älter und dürfte wohl bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Obgleich das schmalkaldische 1) Siehe J. Ch. Quantz, Eisen- und Stahlmanipulation in der Herrschaft Schmalkalden 1799, S. 153.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/435>, abgerufen am 23.11.2024.