Schrott verarbeiteten und durch die zollfreie Einfuhr deutscher Pfannen schwer zu leiden hatten.
Im unteren Elsass erwähnen wir zuerst den Stahlhammer von Dambach1), der vom Baron von Mackau zu Hürtigheim angelegt war. In der Alsatia illustrata werden bereits fodina chalybis circa Dambacum genannt. 1737 erwarb von Mackau das Recht der alleinigen Ausnutzung der Stahlerzgruben. Aber der Stahlhammer rentierte nicht und ist verschwunden; ebenso der Eisenhammer von Ville, den ein Herr von Zurlauben 1683 angelegt hatte.
Dagegen war die Eisenindustrie in der Grafschaft Steinthal (Ban de la Roche) durch Baron von Dietrich in Blüte gebracht worden. Die bedeutenden Eisenerzgruben bei Rothau hatten im 16. Jahr- hundert dem Herrn von Rathsamhausen gehört, vermutlich auch die alte Eisenhütte daselbst. Diese ging infolge des 30jährigen Krieges und der schlechten Verwaltung der Pfalzgrafen, welche die Lehnsherren waren, zu Grunde. 1720 kam das Lehen an Herrn von Angervilliers, der 1724 eine Konzession zur Gründung einer Eisen- hütte erhielt. Der unternehmende Eisenindustrielle Johann von Dietrich, Besitzer der Eisenhütte Jägerthal, den der deutsche Kaiser Franz I. schon 1762 wegen seiner Verdienste um die Industrie zum Reichsfreiherrn erhoben hatte, erwarb 1771 von König Ludwig XV. von Frankreich das Lehen der Grafschaft Steinthal und damit der Eisenbergwerke und Hütten von Rothau, die er zu grosser Blüte brachte. Hierfür ernannte ihn 1783 König Ludwig XVI. zum Grafen von Ban-de-la-Roche.
Der Hochofen von Rothau produzierte 1785 an 12000 Ctr. Roh- eisen in Gänzen von 15 Ctr. Hierzu wurden verbraucht 5200 Kübel Erz, der Kübel zu 760 Pfd. und zum Preise von 7 Liv., sowie 870 Wagen Holzkohlen, der Wagen zu 170 Kubikfuss, 4 bis 5 Klftr. Holz ent- sprechend.
Das Hammerwerk von Rothau umfasste 1 grösseren und 1 klei- neren Frischhammer und 1 Reckhammer. Diese erzeugten 7700 Ctr. vorzügliches Schmiedeeisen, welches besonders von der Gewehrfabrik Klingenthal gesucht wurde. Der Kohlenverbrauch entsprach 2083 Klftr. Holz, der Verkauf erbrachte 150000 Liv., die Zahl der Hüttenarbeiter betrug 35.
Auf dem Hammer von Barr versuchte ein Herr Diebold Stahl
1) Beschreibung von M. Barin, Traite sur l'acier d'Alsace, ou l'art de con- vertir le fer de fonte en acier. Strassburg 1737.
65*
Frankreich.
Schrott verarbeiteten und durch die zollfreie Einfuhr deutscher Pfannen schwer zu leiden hatten.
Im unteren Elsaſs erwähnen wir zuerst den Stahlhammer von Dambach1), der vom Baron von Mackau zu Hürtigheim angelegt war. In der Alsatia illustrata werden bereits fodina chalybis circa Dambacum genannt. 1737 erwarb von Mackau das Recht der alleinigen Ausnutzung der Stahlerzgruben. Aber der Stahlhammer rentierte nicht und ist verschwunden; ebenso der Eisenhammer von Villé, den ein Herr von Zurlauben 1683 angelegt hatte.
Dagegen war die Eisenindustrie in der Grafschaft Steinthal (Ban de la Roche) durch Baron von Dietrich in Blüte gebracht worden. Die bedeutenden Eisenerzgruben bei Rothau hatten im 16. Jahr- hundert dem Herrn von Rathsamhausen gehört, vermutlich auch die alte Eisenhütte daselbst. Diese ging infolge des 30jährigen Krieges und der schlechten Verwaltung der Pfalzgrafen, welche die Lehnsherren waren, zu Grunde. 1720 kam das Lehen an Herrn von Angervilliers, der 1724 eine Konzession zur Gründung einer Eisen- hütte erhielt. Der unternehmende Eisenindustrielle Johann von Dietrich, Besitzer der Eisenhütte Jägerthal, den der deutsche Kaiser Franz I. schon 1762 wegen seiner Verdienste um die Industrie zum Reichsfreiherrn erhoben hatte, erwarb 1771 von König Ludwig XV. von Frankreich das Lehen der Grafschaft Steinthal und damit der Eisenbergwerke und Hütten von Rothau, die er zu groſser Blüte brachte. Hierfür ernannte ihn 1783 König Ludwig XVI. zum Grafen von Ban-de-la-Roche.
Der Hochofen von Rothau produzierte 1785 an 12000 Ctr. Roh- eisen in Gänzen von 15 Ctr. Hierzu wurden verbraucht 5200 Kübel Erz, der Kübel zu 760 Pfd. und zum Preise von 7 Liv., sowie 870 Wagen Holzkohlen, der Wagen zu 170 Kubikfuſs, 4 bis 5 Klftr. Holz ent- sprechend.
Das Hammerwerk von Rothau umfaſste 1 gröſseren und 1 klei- neren Frischhammer und 1 Reckhammer. Diese erzeugten 7700 Ctr. vorzügliches Schmiedeeisen, welches besonders von der Gewehrfabrik Klingenthal gesucht wurde. Der Kohlenverbrauch entsprach 2083 Klftr. Holz, der Verkauf erbrachte 150000 Liv., die Zahl der Hüttenarbeiter betrug 35.
Auf dem Hammer von Barr versuchte ein Herr Diebold Stahl
1) Beschreibung von M. Barin, Traité sur l’acier d’Alsace, ou l’art de con- vertir le fer de fonte en acier. Straſsburg 1737.
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Frankreich.
Schrott verarbeiteten und durch die zollfreie Einfuhr deutscher
Pfannen schwer zu leiden hatten.
Im unteren Elsaſs erwähnen wir zuerst den Stahlhammer von
Dambach 1), der vom Baron von Mackau zu Hürtigheim angelegt
war. In der Alsatia illustrata werden bereits fodina chalybis circa
Dambacum genannt. 1737 erwarb von Mackau das Recht der
alleinigen Ausnutzung der Stahlerzgruben. Aber der Stahlhammer
rentierte nicht und ist verschwunden; ebenso der Eisenhammer von
Villé, den ein Herr von Zurlauben 1683 angelegt hatte.
Dagegen war die Eisenindustrie in der Grafschaft Steinthal (Ban
de la Roche) durch Baron von Dietrich in Blüte gebracht worden.
Die bedeutenden Eisenerzgruben bei Rothau hatten im 16. Jahr-
hundert dem Herrn von Rathsamhausen gehört, vermutlich auch
die alte Eisenhütte daselbst. Diese ging infolge des 30jährigen
Krieges und der schlechten Verwaltung der Pfalzgrafen, welche die
Lehnsherren waren, zu Grunde. 1720 kam das Lehen an Herrn von
Angervilliers, der 1724 eine Konzession zur Gründung einer Eisen-
hütte erhielt. Der unternehmende Eisenindustrielle Johann von
Dietrich, Besitzer der Eisenhütte Jägerthal, den der deutsche Kaiser
Franz I. schon 1762 wegen seiner Verdienste um die Industrie zum
Reichsfreiherrn erhoben hatte, erwarb 1771 von König Ludwig XV.
von Frankreich das Lehen der Grafschaft Steinthal und damit der
Eisenbergwerke und Hütten von Rothau, die er zu groſser Blüte
brachte. Hierfür ernannte ihn 1783 König Ludwig XVI. zum Grafen
von Ban-de-la-Roche.
Der Hochofen von Rothau produzierte 1785 an 12000 Ctr. Roh-
eisen in Gänzen von 15 Ctr. Hierzu wurden verbraucht 5200 Kübel
Erz, der Kübel zu 760 Pfd. und zum Preise von 7 Liv., sowie 870 Wagen
Holzkohlen, der Wagen zu 170 Kubikfuſs, 4 bis 5 Klftr. Holz ent-
sprechend.
Das Hammerwerk von Rothau umfaſste 1 gröſseren und 1 klei-
neren Frischhammer und 1 Reckhammer. Diese erzeugten 7700 Ctr.
vorzügliches Schmiedeeisen, welches besonders von der Gewehrfabrik
Klingenthal gesucht wurde. Der Kohlenverbrauch entsprach 2083 Klftr.
Holz, der Verkauf erbrachte 150000 Liv., die Zahl der Hüttenarbeiter
betrug 35.
Auf dem Hammer von Barr versuchte ein Herr Diebold Stahl
1) Beschreibung von M. Barin, Traité sur l’acier d’Alsace, ou l’art de con-
vertir le fer de fonte en acier. Straſsburg 1737.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1027. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1041>, abgerufen am 22.11.2024.
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