Grafen Albert von Schlick, der von 1540 bis 1554 dort Landvogt war. Das Eisen von Lieberose war berühmt wegen seiner Güte.
Die Luppenfeuer im Kreise Kottbus, namentlich bei dem Dorfe Maus, sind gewiss so alt, wie die im Kreise Sorau (1200).
Wie an vielen Punkten in der Lausitz ist das Rasenerz, wo es in grösseren dicken Stöcken, Kaulen oder Banken vorkam, auch hier häufig als Bau- und Mauerstein benutzt worden. Es findet sich in alten Mauerwerken, wie in den früheren Festungsmauern der Stadt Peitz und in alten Kirchthürmen, wie zu Kamptendorf und andern Dörfern der Umgegend von Peitz. Das Peitzer Hüttenwerk wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon zu An- fang desselben, erbaut. Markgraf Johann, ein eifriger Förderer des Artilleriewesens1), liess um 1554 dort Eisenkugeln giessen. Im Jahre 1567 wird er als Eisenhammer und Schmelzwerk erwähnt.
Ebenso wurde urkundlich bereits 1440 zu Liebenwalde aus Sumpf- erz Eisen gewonnen. In diesem Jahre verlieh Markgraf Friedrich von Brandenburg dem Ritter Hans von Waldaw, der auf seinem Lehngute Schepforde zu Liebenwalde einen Eisenhammer erbaut hatte, das Recht, so viel Erz (isenerde) zu graben und Holz bei Liebenwalde zu fällen, als er für seinen Hammer bedürfe. Dieser Hammer lag bei der Neumühle unterhalb Riesenthal an der Fine unweit Oranienburg.
Aus dem Jahre 1556 liegt die Verschreibung eines Eisenhammers an der polnischen Grenze im Kreise Friedeberg seitens des Mark- grafen Johann an den Hammermeister Michel Schindel vor. Der Hammer bestand schon vor dieser Zeit. -- Zu Zehdenik an der Havel bestand schon 1438 ein Eisenhammer, welcher dem Hans von Arnim zu Lehen aufgetragen war. Unter Kurfürst Johann Georg liess der Geheimerat und Oberstwachtmeister Graf Rochus von Lynar im Jahre 1579 den Eisenstein bei Zehdenik untersuchen und 1580 Blech dort schmieden. Danach wurde hier ein Hochofen erbaut und Eisen gegossen. Auf der königl. Eisengiesserei in Berlin stand (1875) auf dem Hofe ein alter Mörser, der in Zehdenik gegossen war und folgende Aufschrift trug:
Hilf o Herr Got in dieser Zeit deiner armen betr.vten Christenheit für dem Türck dem Erbfeind 1594. Henrich Kamgiesser.
1) Artilleriae peritissimus fuit, nam non tantum formas tormentorum belli- corum statuere, sed et fusa tormenta ipse probare solitus est. -- Lange, de statu princip. Märkische Forschungen, Bd. XIII, S. 442.
Brandenburg und Norddeutschland.
Grafen Albert von Schlick, der von 1540 bis 1554 dort Landvogt war. Das Eisen von Lieberose war berühmt wegen seiner Güte.
Die Luppenfeuer im Kreise Kottbus, namentlich bei dem Dorfe Maus, sind gewiſs so alt, wie die im Kreise Sorau (1200).
Wie an vielen Punkten in der Lausitz ist das Rasenerz, wo es in gröſseren dicken Stöcken, Kaulen oder Banken vorkam, auch hier häufig als Bau- und Mauerstein benutzt worden. Es findet sich in alten Mauerwerken, wie in den früheren Festungsmauern der Stadt Peitz und in alten Kirchthürmen, wie zu Kamptendorf und andern Dörfern der Umgegend von Peitz. Das Peitzer Hüttenwerk wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon zu An- fang desſelben, erbaut. Markgraf Johann, ein eifriger Förderer des Artilleriewesens1), lieſs um 1554 dort Eisenkugeln gieſsen. Im Jahre 1567 wird er als Eisenhammer und Schmelzwerk erwähnt.
Ebenso wurde urkundlich bereits 1440 zu Liebenwalde aus Sumpf- erz Eisen gewonnen. In diesem Jahre verlieh Markgraf Friedrich von Brandenburg dem Ritter Hans von Waldaw, der auf seinem Lehngute Schepforde zu Liebenwalde einen Eisenhammer erbaut hatte, das Recht, so viel Erz (isenerde) zu graben und Holz bei Liebenwalde zu fällen, als er für seinen Hammer bedürfe. Dieser Hammer lag bei der Neumühle unterhalb Riesenthal an der Fine unweit Oranienburg.
Aus dem Jahre 1556 liegt die Verschreibung eines Eisenhammers an der polnischen Grenze im Kreise Friedeberg seitens des Mark- grafen Johann an den Hammermeister Michel Schindel vor. Der Hammer bestand schon vor dieser Zeit. — Zu Zehdenik an der Havel bestand schon 1438 ein Eisenhammer, welcher dem Hans von Arnim zu Lehen aufgetragen war. Unter Kurfürst Johann Georg lieſs der Geheimerat und Oberstwachtmeister Graf Rochus von Lynar im Jahre 1579 den Eisenstein bei Zehdenik untersuchen und 1580 Blech dort schmieden. Danach wurde hier ein Hochofen erbaut und Eisen gegossen. Auf der königl. Eisengieſserei in Berlin stand (1875) auf dem Hofe ein alter Mörser, der in Zehdenik gegossen war und folgende Aufschrift trug:
Hilf o Herr Got in dieser Zeit deiner armen betr.vten Christenheit für dem Türck dem Erbfeind 1594. Henrich Kamgieſser.
1) Artilleriae peritissimus fuit, nam non tantum formas tormentorum belli- corum statuere, sed et fusa tormenta ipse probare solitus est. — Lange, de statu princip. Märkische Forschungen, Bd. XIII, S. 442.
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Brandenburg und Norddeutschland.
Grafen Albert von Schlick, der von 1540 bis 1554 dort Landvogt
war. Das Eisen von Lieberose war berühmt wegen seiner Güte.
Die Luppenfeuer im Kreise Kottbus, namentlich bei dem Dorfe
Maus, sind gewiſs so alt, wie die im Kreise Sorau (1200).
Wie an vielen Punkten in der Lausitz ist das Rasenerz, wo es
in gröſseren dicken Stöcken, Kaulen oder Banken vorkam, auch hier
häufig als Bau- und Mauerstein benutzt worden. Es findet sich in
alten Mauerwerken, wie in den früheren Festungsmauern der Stadt
Peitz und in alten Kirchthürmen, wie zu Kamptendorf und andern
Dörfern der Umgegend von Peitz. Das Peitzer Hüttenwerk wurde in
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wahrscheinlich schon zu An-
fang desſelben, erbaut. Markgraf Johann, ein eifriger Förderer des
Artilleriewesens 1), lieſs um 1554 dort Eisenkugeln gieſsen. Im Jahre
1567 wird er als Eisenhammer und Schmelzwerk erwähnt.
Ebenso wurde urkundlich bereits 1440 zu Liebenwalde aus Sumpf-
erz Eisen gewonnen. In diesem Jahre verlieh Markgraf Friedrich
von Brandenburg dem Ritter Hans von Waldaw, der auf seinem
Lehngute Schepforde zu Liebenwalde einen Eisenhammer erbaut hatte,
das Recht, so viel Erz (isenerde) zu graben und Holz bei Liebenwalde
zu fällen, als er für seinen Hammer bedürfe. Dieser Hammer lag bei
der Neumühle unterhalb Riesenthal an der Fine unweit Oranienburg.
Aus dem Jahre 1556 liegt die Verschreibung eines Eisenhammers
an der polnischen Grenze im Kreise Friedeberg seitens des Mark-
grafen Johann an den Hammermeister Michel Schindel vor. Der
Hammer bestand schon vor dieser Zeit. — Zu Zehdenik an der Havel
bestand schon 1438 ein Eisenhammer, welcher dem Hans von Arnim
zu Lehen aufgetragen war. Unter Kurfürst Johann Georg lieſs der
Geheimerat und Oberstwachtmeister Graf Rochus von Lynar im
Jahre 1579 den Eisenstein bei Zehdenik untersuchen und 1580 Blech
dort schmieden. Danach wurde hier ein Hochofen erbaut und Eisen
gegossen. Auf der königl. Eisengieſserei in Berlin stand (1875) auf
dem Hofe ein alter Mörser, der in Zehdenik gegossen war und folgende
Aufschrift trug:
Hilf o Herr Got in dieser Zeit
deiner armen betr.vten Christenheit
für dem Türck dem Erbfeind 1594.
Henrich Kamgieſser.
1) Artilleriae peritissimus fuit, nam non tantum formas tormentorum belli-
corum statuere, sed et fusa tormenta ipse probare solitus est. — Lange, de statu
princip. Märkische Forschungen, Bd. XIII, S. 442.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/867>, abgerufen am 23.11.2024.
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