versetzt hatte, zurückkehrt, ein gewaltiges Bild der Weltgeschichte und des Weltgerichtes mit prophetischem Hinweis auf schwere Zeiten, die über unser deutsches Vaterland hereinbrechen würden (30jähriger Krieg); mit der ernsten Mahnung zu rechtzeitiger Einkehr. Die ganze Predigt ist von hohem historischen Interesse1).
Unter den im 16. Jahrhundert erschienenen Fachschriften, in denen sich beachtenswerte Angaben über Eisen und Stahl finden, sind ferner noch zu erwähnen: Kentmanns Mineralogie 1565 und Conrad Gesners Abhandlung: De omni rerum fossilium genere, gemmis, lapidibus metallicis etc. 1565.
Die mystisch-alchemischen Schriften jener Periode, wie die des Morienus Romanus De re metallica, metallorum transmuta- tione etc. 1564 und des Th. Moresinus Liber novus metallorum causis et transsubstantiatione 1593 verdienen kaum der Erwähnung. Bedeutsamer ist dagegen des Nic. Monardo Gespräch über das Eisen, welches 1580 in spanischer Sprache unter dem Titel: Dialogo del hierro y de sus grandezas etc. zuerst erschienen ist2). Es ist in Gesprächsform geschrieben und werden darin drei Personen, ein Doktor, ein Apotheker und ein Eisenhändler, ganz in der Weise von Agricolas Bermannus, redend eingeführt.
Der Eisenhändler Octunus, der aus Kantabrien gebürtig ist und die Eisenindustrie seines Heimatlandes genau kennt, giebt auf Ver- anlassung des Doktor Monardo eine Schilderung derselben, und führt alsdann aus, zu welchen Zwecken Eisen und Stahl verwendet werden. Dr. Monardus erklärt im zweiten Gespräche die Natur von Eisen und Stahl und seine Bedeutung in der Medizin. Nachdem Burgus, der Apotheker, auf des Doktors Veranlassung, die Bereitung der Eisen- und Stahlarzneien beschrieben hat, schildert Monardus
1) Über das Leben des Joh. Mathesius vergl.: Lebensbeschreibung des M. J. Mathesius durch M. Joh. Balthasar Mathesius, Dresden 1705; das Leben des M. Joh. Mathesius von Karl Fr. Ledderhose, Heidelberg 1849; Johann Mathesius von Dr. Jacob Nöggerath, Westermanns Monatshefte, Bd. 8, 1860; Dr. Gustav C. Laube, Aus der Vergangenheit Joachimsthals, Prag 1873.
2) Das Gespräch ist gedruckt in des Verfassers: Historia de las plantas que se traen de las Indias. Sevilla 1580, 4°, fol. 125--147. Dieses Werk wurde zuerst ins Englische übersetzt unter dem Titel: N. Monardus, Joyful newes out of the newfound world 1580, ed 1596, fol. 139--163: The dialoge of Yron, which treateth of the greatness thereof. Das Gespräch vom Eisen wurde dann für sich allein von Carolus Clusius ins Lateinische übersetzt als Nicol. Monardi dia- logus de ferro, ejusque praestantia ac facultatibus und findet sich in Carol. Clusii exoticor., libr. X, Lugd. Bat. 1605. Diese lateinische Übersetzung wurde 1605 von Jeremias Gesner ins Deutsche übertragen als: "Ein nützlich und lustig Gespräch von Stahl und Eisen etc." Leipzig 1615.
Beck, Geschichte des Eisens. 5
Schriftsteller des 16. Jahrhunderts.
versetzt hatte, zurückkehrt, ein gewaltiges Bild der Weltgeschichte und des Weltgerichtes mit prophetischem Hinweis auf schwere Zeiten, die über unser deutsches Vaterland hereinbrechen würden (30jähriger Krieg); mit der ernsten Mahnung zu rechtzeitiger Einkehr. Die ganze Predigt ist von hohem historischen Interesse1).
Unter den im 16. Jahrhundert erschienenen Fachschriften, in denen sich beachtenswerte Angaben über Eisen und Stahl finden, sind ferner noch zu erwähnen: Kentmanns Mineralogie 1565 und Conrad Gesners Abhandlung: De omni rerum fossilium genere, gemmis, lapidibus metallicis etc. 1565.
Die mystisch-alchemischen Schriften jener Periode, wie die des Morienus Romanus De re metallica, metallorum transmuta- tione etc. 1564 und des Th. Moresinus Liber novus metallorum causis et transsubstantiatione 1593 verdienen kaum der Erwähnung. Bedeutsamer ist dagegen des Nic. Monardo Gespräch über das Eisen, welches 1580 in spanischer Sprache unter dem Titel: Dialogo del hierro y de sus grandezas etc. zuerst erschienen ist2). Es ist in Gesprächsform geschrieben und werden darin drei Personen, ein Doktor, ein Apotheker und ein Eisenhändler, ganz in der Weise von Agricolas Bermannus, redend eingeführt.
Der Eisenhändler Octunus, der aus Kantabrien gebürtig ist und die Eisenindustrie seines Heimatlandes genau kennt, giebt auf Ver- anlassung des Doktor Monardo eine Schilderung derselben, und führt alsdann aus, zu welchen Zwecken Eisen und Stahl verwendet werden. Dr. Monardus erklärt im zweiten Gespräche die Natur von Eisen und Stahl und seine Bedeutung in der Medizin. Nachdem Burgus, der Apotheker, auf des Doktors Veranlassung, die Bereitung der Eisen- und Stahlarzneien beschrieben hat, schildert Monardus
1) Über das Leben des Joh. Mathesius vergl.: Lebensbeschreibung des M. J. Mathesius durch M. Joh. Balthasar Mathesius, Dresden 1705; das Leben des M. Joh. Mathesius von Karl Fr. Ledderhose, Heidelberg 1849; Johann Mathesius von Dr. Jacob Nöggerath, Westermanns Monatshefte, Bd. 8, 1860; Dr. Gustav C. Laube, Aus der Vergangenheit Joachimsthals, Prag 1873.
2) Das Gespräch ist gedruckt in des Verfassers: Historia de las plantas que se traen de las Indias. Sevilla 1580, 4°, fol. 125—147. Dieses Werk wurde zuerst ins Englische übersetzt unter dem Titel: N. Monardus, Joyful newes out of the newfound world 1580, ed 1596, fol. 139—163: The dialoge of Yron, which treateth of the greatness thereof. Das Gespräch vom Eisen wurde dann für sich allein von Carolus Clusius ins Lateinische übersetzt als Nicol. Monardi dia- logus de ferro, ejusque praestantia ac facultatibus und findet sich in Carol. Clusii exoticor., libr. X, Lugd. Bat. 1605. Diese lateinische Übersetzung wurde 1605 von Jeremias Gesner ins Deutsche übertragen als: „Ein nützlich und lustig Gespräch von Stahl und Eisen etc.“ Leipzig 1615.
Beck, Geschichte des Eisens. 5
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[65/0085]
Schriftsteller des 16. Jahrhunderts.
versetzt hatte, zurückkehrt, ein gewaltiges Bild der Weltgeschichte
und des Weltgerichtes mit prophetischem Hinweis auf schwere Zeiten,
die über unser deutsches Vaterland hereinbrechen würden (30jähriger
Krieg); mit der ernsten Mahnung zu rechtzeitiger Einkehr. Die
ganze Predigt ist von hohem historischen Interesse 1).
Unter den im 16. Jahrhundert erschienenen Fachschriften, in denen
sich beachtenswerte Angaben über Eisen und Stahl finden, sind ferner
noch zu erwähnen: Kentmanns Mineralogie 1565 und Conrad
Gesners Abhandlung: De omni rerum fossilium genere, gemmis,
lapidibus metallicis etc. 1565.
Die mystisch-alchemischen Schriften jener Periode, wie die des
Morienus Romanus De re metallica, metallorum transmuta-
tione etc. 1564 und des Th. Moresinus Liber novus metallorum
causis et transsubstantiatione 1593 verdienen kaum der Erwähnung.
Bedeutsamer ist dagegen des Nic. Monardo Gespräch über das
Eisen, welches 1580 in spanischer Sprache unter dem Titel: Dialogo
del hierro y de sus grandezas etc. zuerst erschienen ist 2). Es ist in
Gesprächsform geschrieben und werden darin drei Personen, ein
Doktor, ein Apotheker und ein Eisenhändler, ganz in der Weise von
Agricolas Bermannus, redend eingeführt.
Der Eisenhändler Octunus, der aus Kantabrien gebürtig ist und
die Eisenindustrie seines Heimatlandes genau kennt, giebt auf Ver-
anlassung des Doktor Monardo eine Schilderung derselben, und
führt alsdann aus, zu welchen Zwecken Eisen und Stahl verwendet
werden. Dr. Monardus erklärt im zweiten Gespräche die Natur
von Eisen und Stahl und seine Bedeutung in der Medizin. Nachdem
Burgus, der Apotheker, auf des Doktors Veranlassung, die Bereitung
der Eisen- und Stahlarzneien beschrieben hat, schildert Monardus
1) Über das Leben des Joh. Mathesius vergl.: Lebensbeschreibung des
M. J. Mathesius durch M. Joh. Balthasar Mathesius, Dresden 1705; das
Leben des M. Joh. Mathesius von Karl Fr. Ledderhose, Heidelberg 1849;
Johann Mathesius von Dr. Jacob Nöggerath, Westermanns Monatshefte, Bd. 8,
1860; Dr. Gustav C. Laube, Aus der Vergangenheit Joachimsthals, Prag 1873.
2) Das Gespräch ist gedruckt in des Verfassers: Historia de las plantas que
se traen de las Indias. Sevilla 1580, 4°, fol. 125—147. Dieses Werk wurde zuerst
ins Englische übersetzt unter dem Titel: N. Monardus, Joyful newes out of
the newfound world 1580, ed 1596, fol. 139—163: The dialoge of Yron, which
treateth of the greatness thereof. Das Gespräch vom Eisen wurde dann für sich
allein von Carolus Clusius ins Lateinische übersetzt als Nicol. Monardi dia-
logus de ferro, ejusque praestantia ac facultatibus und findet sich in Carol.
Clusii exoticor., libr. X, Lugd. Bat. 1605. Diese lateinische Übersetzung wurde
1605 von Jeremias Gesner ins Deutsche übertragen als: „Ein nützlich und
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Beck, Geschichte des Eisens. 5
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/85>, abgerufen am 28.11.2024.
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