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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Schriftsteller des 16. Jahrhunderts.
Dies bewirkte Melanchthon, der, wie Luther und Mathesius
ein grosser Freund und Förderer der Mineralogie und der Bergbau-
kunde1), den pädagogischen Wert des mit gründlichem Fleiss und
mit Verständnis ausgearbeiteten Buches wohl erkannte. Er schickte
es bereits im August 1551 mit einem empfehlenden Einführungs-
schreiben an seinen Freund, den Drucker und Verleger Christian
Egenolf
in Frankfurt mit der Bitte, es drucken zu lassen. Doch geschah
dies erst 1557 von den Erben des inzwischen verstorbenen Egenolf. In
dem erwähnten Briefe, welcher dem Buche an Stelle einer Vorrede
vorgedruckt ist, sagt Melanchthon ausdrücklich, dass das Buch
durchaus nicht den Anspruch mache, mit den Schriften des berühmten
Agricola in Wettbewerb zu treten, dass aber die fleissige Arbeit
wohl ein dankenswerter Beitrag zur philosophischen Wissenschaft sei.

Der Abschnitt über das Eisen (Lib. I, Cap. XXVIII) bietet dem
Historiker nur wenig, doch werden wir auf einige Bemerkungen über
Gangerz und Sumpferz und das daraus gewonnene Eisen, sowie über
Torf und Steinkohlen später zurückkommen.

Ein Schüler und Freund des Agricola und sein begeisterter
Verehrer war der gelehrte Georg Fabricius von Meissen. Er war
es, der nach Agricolas plötzlichem Tode die Drucklegung des Werkes
"De re metallica" besorgt hat. Das diesem Werke vorgedruckte,
schwungvolle lateinische Gedicht "an den Leser" trägt aber bereits
die Jahreszahl 1551. Ausser verschiedenen Lobgedichten auf Agri-
cola
verfasste Fabricius auch einige metallurgische Schriften, die
aber erst nach seinem Tode im Druck erschienen2). Sie enthalten
indes nur Worterklärungen und Erläuterungen zu Agricola.

Ein origineller Schriftsteller war dagegen Lazarus Erker von
Annaberg, der das erste selbständige Werk über die Probierkunst ge-
schrieben hat. Er behandelt darin allerdings fast ausschliesslich die
Prüfung der Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze. Was er über das
Probieren der Eisenerze sagt, werden wir später mitteilen, hier sei
nur erwähnt, dass daraus hervorgeht, dass zu seiner Zeit der Hoch-
ofen- und Frischprozess schon allgemeine Verbreitung gefunden hatte.
Sein Probierbuch erschien 1574 unter folgendem Titel: "Beschrei-
bung der allerfürnemsten Mineralischen Ertzt vnd Berckwerksarten,
dieselbigen ...... trewlich vnd fleissig an Tag geben durch Lazarus

1) Ph. Melanchthon schrieb selbst um diese Zeit die Schrift: De venis
metallicis gratiarum actio et precatio. Wittenberg 1552.
2) Georgii Fabricii observationes, ed. Kentmann, 1564 und De metall.
rebus ac nominibus ex schedis Georgii Fabricii, Tigur. 1565.

Schriftsteller des 16. Jahrhunderts.
Dies bewirkte Melanchthon, der, wie Luther und Mathesius
ein groſser Freund und Förderer der Mineralogie und der Bergbau-
kunde1), den pädagogischen Wert des mit gründlichem Fleiſs und
mit Verständnis ausgearbeiteten Buches wohl erkannte. Er schickte
es bereits im August 1551 mit einem empfehlenden Einführungs-
schreiben an seinen Freund, den Drucker und Verleger Christian
Egenolf
in Frankfurt mit der Bitte, es drucken zu lassen. Doch geschah
dies erst 1557 von den Erben des inzwischen verstorbenen Egenolf. In
dem erwähnten Briefe, welcher dem Buche an Stelle einer Vorrede
vorgedruckt ist, sagt Melanchthon ausdrücklich, daſs das Buch
durchaus nicht den Anspruch mache, mit den Schriften des berühmten
Agricola in Wettbewerb zu treten, daſs aber die fleiſsige Arbeit
wohl ein dankenswerter Beitrag zur philosophischen Wissenschaft sei.

Der Abschnitt über das Eisen (Lib. I, Cap. XXVIII) bietet dem
Historiker nur wenig, doch werden wir auf einige Bemerkungen über
Gangerz und Sumpferz und das daraus gewonnene Eisen, sowie über
Torf und Steinkohlen später zurückkommen.

Ein Schüler und Freund des Agricola und sein begeisterter
Verehrer war der gelehrte Georg Fabricius von Meiſsen. Er war
es, der nach Agricolas plötzlichem Tode die Drucklegung des Werkes
„De re metallica“ besorgt hat. Das diesem Werke vorgedruckte,
schwungvolle lateinische Gedicht „an den Leser“ trägt aber bereits
die Jahreszahl 1551. Auſser verschiedenen Lobgedichten auf Agri-
cola
verfaſste Fabricius auch einige metallurgische Schriften, die
aber erst nach seinem Tode im Druck erschienen2). Sie enthalten
indes nur Worterklärungen und Erläuterungen zu Agricola.

Ein origineller Schriftsteller war dagegen Lazarus Erker von
Annaberg, der das erste selbständige Werk über die Probierkunst ge-
schrieben hat. Er behandelt darin allerdings fast ausschlieſslich die
Prüfung der Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze. Was er über das
Probieren der Eisenerze sagt, werden wir später mitteilen, hier sei
nur erwähnt, daſs daraus hervorgeht, daſs zu seiner Zeit der Hoch-
ofen- und Frischprozeſs schon allgemeine Verbreitung gefunden hatte.
Sein Probierbuch erschien 1574 unter folgendem Titel: „Beschrei-
bung der allerfürnemsten Mineralischen Ertzt vnd Berckwerksarten,
dieselbigen ...... trewlich vnd fleiſsig an Tag geben durch Lazarus

1) Ph. Melanchthon schrieb selbst um diese Zeit die Schrift: De venis
metallicis gratiarum actio et precatio. Wittenberg 1552.
2) Georgii Fabricii observationes, ed. Kentmann, 1564 und De metall.
rebus ac nominibus ex schedis Georgii Fabricii, Tigur. 1565.
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[54/0074] Schriftsteller des 16. Jahrhunderts. Dies bewirkte Melanchthon, der, wie Luther und Mathesius ein groſser Freund und Förderer der Mineralogie und der Bergbau- kunde 1), den pädagogischen Wert des mit gründlichem Fleiſs und mit Verständnis ausgearbeiteten Buches wohl erkannte. Er schickte es bereits im August 1551 mit einem empfehlenden Einführungs- schreiben an seinen Freund, den Drucker und Verleger Christian Egenolf in Frankfurt mit der Bitte, es drucken zu lassen. Doch geschah dies erst 1557 von den Erben des inzwischen verstorbenen Egenolf. In dem erwähnten Briefe, welcher dem Buche an Stelle einer Vorrede vorgedruckt ist, sagt Melanchthon ausdrücklich, daſs das Buch durchaus nicht den Anspruch mache, mit den Schriften des berühmten Agricola in Wettbewerb zu treten, daſs aber die fleiſsige Arbeit wohl ein dankenswerter Beitrag zur philosophischen Wissenschaft sei. Der Abschnitt über das Eisen (Lib. I, Cap. XXVIII) bietet dem Historiker nur wenig, doch werden wir auf einige Bemerkungen über Gangerz und Sumpferz und das daraus gewonnene Eisen, sowie über Torf und Steinkohlen später zurückkommen. Ein Schüler und Freund des Agricola und sein begeisterter Verehrer war der gelehrte Georg Fabricius von Meiſsen. Er war es, der nach Agricolas plötzlichem Tode die Drucklegung des Werkes „De re metallica“ besorgt hat. Das diesem Werke vorgedruckte, schwungvolle lateinische Gedicht „an den Leser“ trägt aber bereits die Jahreszahl 1551. Auſser verschiedenen Lobgedichten auf Agri- cola verfaſste Fabricius auch einige metallurgische Schriften, die aber erst nach seinem Tode im Druck erschienen 2). Sie enthalten indes nur Worterklärungen und Erläuterungen zu Agricola. Ein origineller Schriftsteller war dagegen Lazarus Erker von Annaberg, der das erste selbständige Werk über die Probierkunst ge- schrieben hat. Er behandelt darin allerdings fast ausschlieſslich die Prüfung der Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze. Was er über das Probieren der Eisenerze sagt, werden wir später mitteilen, hier sei nur erwähnt, daſs daraus hervorgeht, daſs zu seiner Zeit der Hoch- ofen- und Frischprozeſs schon allgemeine Verbreitung gefunden hatte. Sein Probierbuch erschien 1574 unter folgendem Titel: „Beschrei- bung der allerfürnemsten Mineralischen Ertzt vnd Berckwerksarten, dieselbigen ...... trewlich vnd fleiſsig an Tag geben durch Lazarus 1) Ph. Melanchthon schrieb selbst um diese Zeit die Schrift: De venis metallicis gratiarum actio et precatio. Wittenberg 1552. 2) Georgii Fabricii observationes, ed. Kentmann, 1564 und De metall. rebus ac nominibus ex schedis Georgii Fabricii, Tigur. 1565.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/74>, abgerufen am 25.11.2024.