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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Nassau.
In 288 Wagen Eisenstein a 1 Gulden zu 15 Batzen     360 fl. -- Alb.
Fuhrlohn vom Wagen 6 Albus     72 " -- "
Tag und Nacht 10 Fuder Kohlen, weil sie nicht so gut
wie auf der Rinzenau, macht 720 Fuder a 1 Thlr.     930 " -- "

Knechtslöhne:

Schreibers Henne die Woche 11/2 Gulden     18 " -- "
Den andern zwei jedem 1 Thaler     31 " -- "
Noch für Trank 2 Thaler     2 " 14 "
Fürs Rösten     6 " -- "
1419 fl. 14 Alb.

Man verblies in den drei Reisen 576 Wagen Eisenstein und
660 Wagen Kohlen und erhielt auf diesen drei Hüttenreisen an Roh- und
Wascheisen ungefähr 100 Wagen und an Edeleisen (Rohstahleisen --
Spiegeleisen) 26 Karren. Rechnen wir dies in Mark und Kilo, so
war der Aufwand für 1 Tonne Eisen = 1000 kg:

Eisenstein 4,25 Wagen     13,34 Mk.     26,32 Proz.
Kohlen 9,73 Fuder     35,09 "     69,22 "
Löhne     2,26 "     4,46 "
50,69 Mk. 100,00 Proz.

Dies war ein sehr ungünstiges Ergebnis, denn schon früher war
die Regel, dass aus vier Wagen Eisenstein und vier Wagen Kohlen
16 Stalln oder ein Wagen Roheisen erfolgen musste. Die Wochen-
produktion betrug 5620 kg, die Tagesproduktion, die Woche zu sieben
Tagen gerechnet. 803 kg. Aus dem Wagen (= 1200 kg) Roheisen
musste der Hammerschmied 16 Wagen (= 960 kg) geschmiedetes
Eisen liefern, wovon jeder Wagen mit zwei Räder-Gulden (100 kg =
8,66 Mk.) verkauft wurde. Den Karren Rohstahleisen (Spiegeleisen)
bezahlte man mit 9 Thaler, oder die Tonne mit 50,40 Mk. Diese
Preise wurden wenigstens angenommen für das Rohstahleisen und das
geschmiedete Eisen, das aus dem Zehentstein, der auf den ge-
nannten drei Hütten verschmolzen und auf dem Rinzenauer Hammer
verschmiedet wurde, fiel. Die 1600 Wagen Schmiedeeisen, die aus
den 100 Wagen Roh- und Wascheisen gefallen, sollten 3200 Gulden
eintragen.

Nach diesen Mass- und Gewichtssätzen fanden sich in dem Dillen-
burgischen Archiv einige Ertragsrechnungen über das Hütten- und
Hammerwesen, unter andern von 1563, worin die Kosten verzeichnet
sind, die auf einen Wagen (1200 kg) Roheisen entfielen.


Nassau.
In 288 Wagen Eisenstein à 1 Gulden zu 15 Batzen     360 fl. — Alb.
Fuhrlohn vom Wagen 6 Albus     72 „ — „
Tag und Nacht 10 Fuder Kohlen, weil sie nicht so gut
wie auf der Rinzenau, macht 720 Fuder à 1 Thlr.     930 „ — „

Knechtslöhne:

Schreibers Henne die Woche 1½ Gulden     18 „ — „
Den andern zwei jedem 1 Thaler     31 „ — „
Noch für Trank 2 Thaler     2 „ 14 „
Fürs Rösten     6 „ — „
1419 fl. 14 Alb.

Man verblies in den drei Reisen 576 Wagen Eisenstein und
660 Wagen Kohlen und erhielt auf diesen drei Hüttenreisen an Roh- und
Wascheisen ungefähr 100 Wagen und an Edeleisen (Rohstahleisen —
Spiegeleisen) 26 Karren. Rechnen wir dies in Mark und Kilo, so
war der Aufwand für 1 Tonne Eisen = 1000 kg:

Eisenstein 4,25 Wagen     13,34 Mk.     26,32 Proz.
Kohlen 9,73 Fuder     35,09 „     69,22 „
Löhne     2,26 „     4,46 „
50,69 Mk. 100,00 Proz.

Dies war ein sehr ungünstiges Ergebnis, denn schon früher war
die Regel, daſs aus vier Wagen Eisenstein und vier Wagen Kohlen
16 Stalln oder ein Wagen Roheisen erfolgen muſste. Die Wochen-
produktion betrug 5620 kg, die Tagesproduktion, die Woche zu sieben
Tagen gerechnet. 803 kg. Aus dem Wagen (= 1200 kg) Roheisen
muſste der Hammerschmied 16 Wagen (= 960 kg) geschmiedetes
Eisen liefern, wovon jeder Wagen mit zwei Räder-Gulden (100 kg =
8,66 Mk.) verkauft wurde. Den Karren Rohstahleisen (Spiegeleisen)
bezahlte man mit 9 Thaler, oder die Tonne mit 50,40 Mk. Diese
Preise wurden wenigstens angenommen für das Rohstahleisen und das
geschmiedete Eisen, das aus dem Zehentstein, der auf den ge-
nannten drei Hütten verschmolzen und auf dem Rinzenauer Hammer
verschmiedet wurde, fiel. Die 1600 Wagen Schmiedeeisen, die aus
den 100 Wagen Roh- und Wascheisen gefallen, sollten 3200 Gulden
eintragen.

Nach diesen Maſs- und Gewichtssätzen fanden sich in dem Dillen-
burgischen Archiv einige Ertragsrechnungen über das Hütten- und
Hammerwesen, unter andern von 1563, worin die Kosten verzeichnet
sind, die auf einen Wagen (1200 kg) Roheisen entfielen.


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[718/0738] Nassau. In 288 Wagen Eisenstein à 1 Gulden zu 15 Batzen 360 fl. — Alb. Fuhrlohn vom Wagen 6 Albus 72 „ — „ Tag und Nacht 10 Fuder Kohlen, weil sie nicht so gut wie auf der Rinzenau, macht 720 Fuder à 1 Thlr. 930 „ — „ Knechtslöhne: Schreibers Henne die Woche 1½ Gulden 18 „ — „ Den andern zwei jedem 1 Thaler 31 „ — „ Noch für Trank 2 Thaler 2 „ 14 „ Fürs Rösten 6 „ — „ 1419 fl. 14 Alb. Man verblies in den drei Reisen 576 Wagen Eisenstein und 660 Wagen Kohlen und erhielt auf diesen drei Hüttenreisen an Roh- und Wascheisen ungefähr 100 Wagen und an Edeleisen (Rohstahleisen — Spiegeleisen) 26 Karren. Rechnen wir dies in Mark und Kilo, so war der Aufwand für 1 Tonne Eisen = 1000 kg: Eisenstein 4,25 Wagen 13,34 Mk. 26,32 Proz. Kohlen 9,73 Fuder 35,09 „ 69,22 „ Löhne 2,26 „ 4,46 „ 50,69 Mk. 100,00 Proz. Dies war ein sehr ungünstiges Ergebnis, denn schon früher war die Regel, daſs aus vier Wagen Eisenstein und vier Wagen Kohlen 16 Stalln oder ein Wagen Roheisen erfolgen muſste. Die Wochen- produktion betrug 5620 kg, die Tagesproduktion, die Woche zu sieben Tagen gerechnet. 803 kg. Aus dem Wagen (= 1200 kg) Roheisen muſste der Hammerschmied 16 Wagen (= 960 kg) geschmiedetes Eisen liefern, wovon jeder Wagen mit zwei Räder-Gulden (100 kg = 8,66 Mk.) verkauft wurde. Den Karren Rohstahleisen (Spiegeleisen) bezahlte man mit 9 Thaler, oder die Tonne mit 50,40 Mk. Diese Preise wurden wenigstens angenommen für das Rohstahleisen und das geschmiedete Eisen, das aus dem Zehentstein, der auf den ge- nannten drei Hütten verschmolzen und auf dem Rinzenauer Hammer verschmiedet wurde, fiel. Die 1600 Wagen Schmiedeeisen, die aus den 100 Wagen Roh- und Wascheisen gefallen, sollten 3200 Gulden eintragen. Nach diesen Maſs- und Gewichtssätzen fanden sich in dem Dillen- burgischen Archiv einige Ertragsrechnungen über das Hütten- und Hammerwesen, unter andern von 1563, worin die Kosten verzeichnet sind, die auf einen Wagen (1200 kg) Roheisen entfielen.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 718. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/738>, abgerufen am 22.11.2024.