andern Metall. Ausser als Geld haben es die Lacedämonier zu Ringen benutzt: Halsketten davon trugen die hispanischen Frauen: zu Delphi waren sehr schöne Kratere davon, ein Geschenk des lydischen Königs Alyattes, ein Werk des Glaukos von Chios: eiserne Statuen waren in dem lakonischen Skias, ein Werk des Theodoros von Samos. Aus Eisen macht man ferner Schlüssel, Thürangeln, Schlösser, Nägel, Gitter, Thüren, Thorflügel, Spaten, Stangen, Heugabeln, Haken, Drei- zacke, Dreifüsse, Setzeisen, Hämmer, Keile, Hauen, Äxte, Sicheln, Grabscheite, Keilhauen, Ambosse, Ketten, Hebel, Karste, Pflugscharen, Baummesser, Pfannen, Schüsseln, Löffel, Bratspiesse, Messer, Dolche, Degen, Beile, Speere, Wurfspiesse, Lanzen und andere Waffen, die ihre Namen von verschiedenen Völkerschaften führen. Ferner Wurf- lanzen, Mörserkeile, Fussangeln, Brustharnische, Helme, Beinschienen, Kugeln, die aus den ehernen Geschützen geschleudert werden, Hand- schellen u. s. w. Doch jezt genug vom Eisen .....
Nun endlich kommen wir zu dem, was Agricola vom hütten- männischen Standpunkte aus über die Bereitung und Verarbeitung von Eisen und Stahl in seinem Werke "De re metallica" mitteilt.
Zunächst bemerkt er über die Prüfung der Eisenerze auf ihren Gehalt an Eisen im fünften Buche, worin er von der Probierkunst handelt, folgendes:
Endlich wird das Eisen im Schmiedefeuer probiert; es wird gleich- falls geröstet, zerstossen, gewaschen und getrocknet. Dann wird ein Magnet in die Masse (das Gekrätz) gelegt, welcher die Eisenteilchen an sich zieht: diese werden dann, nachdem sie mit einer Feder ab- gestrichen worden sind, in einen Tiegel gebracht, und wird der Magnet so oft in dies Pulver gelegt und die Teilchen abgestrichen, bis nichts mehr da ist, was der Magnet anziehe. Diese werden mit Salpeter im Tiegel eingeschmolzen bis zum Fluss und so wird ein Eisenkorn ausgeschmolzen. Zieht der Magnet rasch und leicht die Eisenteilchen an sich, so schliessen wir, dass das Eisenerz reich sei: scheint er sie aber eher abzustossen, so enthält das Erz wenig oder kein Eisen.
Agricola kennt nur diese eine trockene Probe, wie denn über- haupt auch in dem folgenden Jahrhundert der Eisengehalt der Eisen- erze einzig durch die Schmelzprobe im Tiegel bestimmt wurde.
Nun kommen die beiden wichtigen Kapitel im neunten Buche, welche von dem Ausschmelzen der Erze, von der Stabeisen- und Stahl- bereitung handeln.
(Luppenfeuer.) Eisenerz, das besonders gut ist, soll in einem Ofen geschmolzen werden, der dem folgenden fast gleich ist. Der
Georg Agricola.
andern Metall. Auſser als Geld haben es die Lacedämonier zu Ringen benutzt: Halsketten davon trugen die hispanischen Frauen: zu Delphi waren sehr schöne Kratere davon, ein Geschenk des lydischen Königs Alyattes, ein Werk des Glaukos von Chios: eiserne Statuen waren in dem lakonischen Skias, ein Werk des Theodoros von Samos. Aus Eisen macht man ferner Schlüssel, Thürangeln, Schlösser, Nägel, Gitter, Thüren, Thorflügel, Spaten, Stangen, Heugabeln, Haken, Drei- zacke, Dreifüſse, Setzeisen, Hämmer, Keile, Hauen, Äxte, Sicheln, Grabscheite, Keilhauen, Ambosse, Ketten, Hebel, Karste, Pflugscharen, Baummesser, Pfannen, Schüsseln, Löffel, Bratspieſse, Messer, Dolche, Degen, Beile, Speere, Wurfspieſse, Lanzen und andere Waffen, die ihre Namen von verschiedenen Völkerschaften führen. Ferner Wurf- lanzen, Mörserkeile, Fuſsangeln, Brustharnische, Helme, Beinschienen, Kugeln, die aus den ehernen Geschützen geschleudert werden, Hand- schellen u. s. w. Doch jezt genug vom Eisen .....
Nun endlich kommen wir zu dem, was Agricola vom hütten- männischen Standpunkte aus über die Bereitung und Verarbeitung von Eisen und Stahl in seinem Werke „De re metallica“ mitteilt.
Zunächst bemerkt er über die Prüfung der Eisenerze auf ihren Gehalt an Eisen im fünften Buche, worin er von der Probierkunst handelt, folgendes:
Endlich wird das Eisen im Schmiedefeuer probiert; es wird gleich- falls geröstet, zerstoſsen, gewaschen und getrocknet. Dann wird ein Magnet in die Masse (das Gekrätz) gelegt, welcher die Eisenteilchen an sich zieht: diese werden dann, nachdem sie mit einer Feder ab- gestrichen worden sind, in einen Tiegel gebracht, und wird der Magnet so oft in dies Pulver gelegt und die Teilchen abgestrichen, bis nichts mehr da ist, was der Magnet anziehe. Diese werden mit Salpeter im Tiegel eingeschmolzen bis zum Fluſs und so wird ein Eisenkorn ausgeschmolzen. Zieht der Magnet rasch und leicht die Eisenteilchen an sich, so schlieſsen wir, daſs das Eisenerz reich sei: scheint er sie aber eher abzustoſsen, so enthält das Erz wenig oder kein Eisen.
Agricola kennt nur diese eine trockene Probe, wie denn über- haupt auch in dem folgenden Jahrhundert der Eisengehalt der Eisen- erze einzig durch die Schmelzprobe im Tiegel bestimmt wurde.
Nun kommen die beiden wichtigen Kapitel im neunten Buche, welche von dem Ausschmelzen der Erze, von der Stabeisen- und Stahl- bereitung handeln.
(Luppenfeuer.) Eisenerz, das besonders gut ist, soll in einem Ofen geschmolzen werden, der dem folgenden fast gleich ist. Der
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andern Metall. Auſser als Geld haben es die Lacedämonier zu Ringen
benutzt: Halsketten davon trugen die hispanischen Frauen: zu Delphi
waren sehr schöne Kratere davon, ein Geschenk des lydischen Königs
Alyattes, ein Werk des Glaukos von Chios: eiserne Statuen waren in
dem lakonischen Skias, ein Werk des Theodoros von Samos. Aus
Eisen macht man ferner Schlüssel, Thürangeln, Schlösser, Nägel,
Gitter, Thüren, Thorflügel, Spaten, Stangen, Heugabeln, Haken, Drei-
zacke, Dreifüſse, Setzeisen, Hämmer, Keile, Hauen, Äxte, Sicheln,
Grabscheite, Keilhauen, Ambosse, Ketten, Hebel, Karste, Pflugscharen,
Baummesser, Pfannen, Schüsseln, Löffel, Bratspieſse, Messer, Dolche,
Degen, Beile, Speere, Wurfspieſse, Lanzen und andere Waffen, die
ihre Namen von verschiedenen Völkerschaften führen. Ferner Wurf-
lanzen, Mörserkeile, Fuſsangeln, Brustharnische, Helme, Beinschienen,
Kugeln, die aus den ehernen Geschützen geschleudert werden, Hand-
schellen u. s. w. Doch jezt genug vom Eisen .....
Nun endlich kommen wir zu dem, was Agricola vom hütten-
männischen Standpunkte aus über die Bereitung und Verarbeitung von
Eisen und Stahl in seinem Werke „De re metallica“ mitteilt.
Zunächst bemerkt er über die Prüfung der Eisenerze auf ihren
Gehalt an Eisen im fünften Buche, worin er von der Probierkunst
handelt, folgendes:
Endlich wird das Eisen im Schmiedefeuer probiert; es wird gleich-
falls geröstet, zerstoſsen, gewaschen und getrocknet. Dann wird ein
Magnet in die Masse (das Gekrätz) gelegt, welcher die Eisenteilchen
an sich zieht: diese werden dann, nachdem sie mit einer Feder ab-
gestrichen worden sind, in einen Tiegel gebracht, und wird der Magnet
so oft in dies Pulver gelegt und die Teilchen abgestrichen, bis nichts
mehr da ist, was der Magnet anziehe. Diese werden mit Salpeter
im Tiegel eingeschmolzen bis zum Fluſs und so wird ein Eisenkorn
ausgeschmolzen. Zieht der Magnet rasch und leicht die Eisenteilchen
an sich, so schlieſsen wir, daſs das Eisenerz reich sei: scheint er sie
aber eher abzustoſsen, so enthält das Erz wenig oder kein Eisen.
Agricola kennt nur diese eine trockene Probe, wie denn über-
haupt auch in dem folgenden Jahrhundert der Eisengehalt der Eisen-
erze einzig durch die Schmelzprobe im Tiegel bestimmt wurde.
Nun kommen die beiden wichtigen Kapitel im neunten Buche,
welche von dem Ausschmelzen der Erze, von der Stabeisen- und Stahl-
bereitung handeln.
(Luppenfeuer.) Eisenerz, das besonders gut ist, soll in einem
Ofen geschmolzen werden, der dem folgenden fast gleich ist. Der
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/62>, abgerufen am 24.11.2024.
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