Wenden wir uns zu dem Leben und Wirken des Mannes, den man mit Recht den Vater der Mineralogie und mit noch höherem Recht den Vater der Metallurgie nennt, der zuerst die reichen Schätze empirischer Kenntnisse auf diesen beiden Gebieten der Naturwissen- schaft mit philosophischem Geist durchdrungen und in lichtvoller Ordnung behandelt hat.
Georg Bauer, der als Schriftsteller nach der Sitte der Zeit seinen Namen latinisierte und sich Georgius Agricola1) nannte, wurde am 24. März 1494 zu Glauchau in der Grafschaft Schönburg geboren. Er erwarb sich eine gründliche humanistische Vorbildung, doch trat schon früh eine entschiedene Neigung für die Naturwissen- schaften bei ihm zu Tage. Nachdem er sich für das Lehrfach ent- schlossen hatte, wurde er bereits 1518 Rector extraordinarius für die griechische Sprache bei der "grossen Schule" in Zwickau.
Eine grammatische Abhandlung, die er 1520 schrieb, erregte Auf- sehen und brachte ihn mit namhaften Gelehrten in Verbindung, namentlich mit Petrus Mosellanus, der damals als Professor in Leipzig wirkte 2). Dieser bestärkte Agricola in seinem Streben, sich noch weiter auszubilden. Zu diesem Zweck gab derselbe 1522 seine Stelle in Zwickau auf und bezog die Universität Leipzig als Lektor
1) Siehe Friedr. Aug. Schmid, Einige Nachrichten über G. Agricolas Leben und Schriften in G. Agricola, Bermannus, Freiberg 1806 und Dr. F. L. Becher, Die Mineralogen Georg Agricola zu Chemnitz und G. A. Werner zu Freiberg. Freiberg 1819. -- Vergl. auch Dr. G. H. Jacobi, Der Mineraloge Georgius Agricola und sein Verhältnis zur Wissenschaft seiner Zeit, 1889 und Berg- und Hüttenmännische Zeitung, Juli 1889, S. 37 und Theodor Beck, Civil- inge ieur, Bd. XXXIV, Heft 8.
2) Siehe den Brief des Petr. Mosellanus an Agricola, der in Schmids Bermannus, S. 2 abgedruckt ist.
SCHRIFTSTELLER DES SECHSZEHNTEN JAHRHUNDERTS.
Georg Agricola.
Wenden wir uns zu dem Leben und Wirken des Mannes, den man mit Recht den Vater der Mineralogie und mit noch höherem Recht den Vater der Metallurgie nennt, der zuerst die reichen Schätze empirischer Kenntnisse auf diesen beiden Gebieten der Naturwissen- schaft mit philosophischem Geist durchdrungen und in lichtvoller Ordnung behandelt hat.
Georg Bauer, der als Schriftsteller nach der Sitte der Zeit seinen Namen latinisierte und sich Georgius Agricola1) nannte, wurde am 24. März 1494 zu Glauchau in der Grafschaft Schönburg geboren. Er erwarb sich eine gründliche humanistische Vorbildung, doch trat schon früh eine entschiedene Neigung für die Naturwissen- schaften bei ihm zu Tage. Nachdem er sich für das Lehrfach ent- schlossen hatte, wurde er bereits 1518 Rector extraordinarius für die griechische Sprache bei der „groſsen Schule“ in Zwickau.
Eine grammatische Abhandlung, die er 1520 schrieb, erregte Auf- sehen und brachte ihn mit namhaften Gelehrten in Verbindung, namentlich mit Petrus Mosellanus, der damals als Professor in Leipzig wirkte 2). Dieser bestärkte Agricola in seinem Streben, sich noch weiter auszubilden. Zu diesem Zweck gab derselbe 1522 seine Stelle in Zwickau auf und bezog die Universität Leipzig als Lektor
1) Siehe Friedr. Aug. Schmid, Einige Nachrichten über G. Agricolas Leben und Schriften in G. Agricola, Bermannus, Freiberg 1806 und Dr. F. L. Becher, Die Mineralogen Georg Agricola zu Chemnitz und G. A. Werner zu Freiberg. Freiberg 1819. — Vergl. auch Dr. G. H. Jacobi, Der Mineraloge Georgius Agricola und sein Verhältnis zur Wissenschaft seiner Zeit, 1889 und Berg- und Hüttenmännische Zeitung, Juli 1889, S. 37 und Theodor Beck, Civil- inge ieur, Bd. XXXIV, Heft 8.
2) Siehe den Brief des Petr. Mosellanus an Agricola, der in Schmids Bermannus, S. 2 abgedruckt ist.
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SCHRIFTSTELLER
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SECHSZEHNTEN JAHRHUNDERTS.
Georg Agricola.
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man mit Recht den Vater der Mineralogie und mit noch höherem
Recht den Vater der Metallurgie nennt, der zuerst die reichen Schätze
empirischer Kenntnisse auf diesen beiden Gebieten der Naturwissen-
schaft mit philosophischem Geist durchdrungen und in lichtvoller
Ordnung behandelt hat.
Georg Bauer, der als Schriftsteller nach der Sitte der Zeit
seinen Namen latinisierte und sich Georgius Agricola 1) nannte,
wurde am 24. März 1494 zu Glauchau in der Grafschaft Schönburg
geboren. Er erwarb sich eine gründliche humanistische Vorbildung,
doch trat schon früh eine entschiedene Neigung für die Naturwissen-
schaften bei ihm zu Tage. Nachdem er sich für das Lehrfach ent-
schlossen hatte, wurde er bereits 1518 Rector extraordinarius für die
griechische Sprache bei der „groſsen Schule“ in Zwickau.
Eine grammatische Abhandlung, die er 1520 schrieb, erregte Auf-
sehen und brachte ihn mit namhaften Gelehrten in Verbindung,
namentlich mit Petrus Mosellanus, der damals als Professor in
Leipzig wirkte 2). Dieser bestärkte Agricola in seinem Streben, sich
noch weiter auszubilden. Zu diesem Zweck gab derselbe 1522 seine
Stelle in Zwickau auf und bezog die Universität Leipzig als Lektor
1) Siehe Friedr. Aug. Schmid, Einige Nachrichten über G. Agricolas
Leben und Schriften in G. Agricola, Bermannus, Freiberg 1806 und Dr. F. L.
Becher, Die Mineralogen Georg Agricola zu Chemnitz und G. A. Werner
zu Freiberg. Freiberg 1819. — Vergl. auch Dr. G. H. Jacobi, Der Mineraloge
Georgius Agricola und sein Verhältnis zur Wissenschaft seiner Zeit, 1889 und
Berg- und Hüttenmännische Zeitung, Juli 1889, S. 37 und Theodor Beck, Civil-
inge ieur, Bd. XXXIV, Heft 8.
2) Siehe den Brief des Petr. Mosellanus an Agricola, der in Schmids
Bermannus, S. 2 abgedruckt ist.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/42>, abgerufen am 24.11.2024.
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