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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Von den Blasebälgen.
den Weg zeigen können zu dem, was Ihr nötig habt, wenn meine
Worte nicht genügend waren, um es auszudrücken."

Dieses Problem, mehrere Feuer und mehrere Bälgepaare von
einem Wasserrad aus zu betreiben, welche Biringuccio so klar

[Abbildung] Fig. 48.
und lebendig beschrieben hat, ist
eine Lieblingsaufgabe der späte-
ren italienischen Mechaniker des
16. Jahrhunderts geblieben, und wir
können es uns nicht versagen, zum
Schlusse eine Lösung derselben,
welche Agostino Ramelli in
seinem Werke: "Le diverse et
artificiose machine", Parizi 1588
(Fig. CXXXVII, Fol. 213), in einem
vorzüglichen Kupferstiche ausgeführt
hat, hier in verkleinertem Bilde
zum Schlusse mitzuteilen (Fig. 48).
Ramelli giebt dazu folgende Er-
klärung1):

Mit Hilfe der hier abgebildeten
Maschine kann man in einer und
derselben Zeit das Eisen in zwei
Feuern erhitzen mit Hilfe von nur einem Wassergerinne. Während
dieses Gerinne durch die Kraft des Wasserlaufes das Rad umdreht,
dreht er die Kurbel, welche an dem Ende der Radwelle befestigt ist,
und an welche die Stange befestigt ist, die an ihrem andern Ende

1) (Cap. CXXXVII): Per opera della presente machina di puo in uno istesso
tempo fare scaldare il ferro a due fuocne con l'aiutu d'un canale, Perche il detto
canale facendo tornare la ruota signata H con la forga del suo corso, fa uobtrare
la manuella G, ch' i fitta nell' esstrimenta d'ell esse di quella, allaquale manuella
essendo giunta la barra E che disopera piglia il braciullo, ilaquale fitto nel sub-
bio D, ella s'alza et s'abaffa perli riuot ginenti d'essa maniella et fa co'l suo
alzaro et abbassarsi tornar'hora da' un cant', hora dall' altro esso subbio per uia
del bracciulo sudetto, nel qual subbio essendo fitt' un' altro bracciuolo, ch'a duoi
anelli nella sua estensita, lo fa co'l suo moto andare innanzi et indietro et essendo
a glianelli die questo bracciullo giunti per uia di duoi alquesti tai mouimenti
andar' auicenda innanzi et indietro esse subij, ciascuno de quali hauendo in se
fitti duoi altri bracciuoli, che sestegnono le braccia de i mantici EV.AI, gli
alzano, et li fanno per cotai mouimente soffiare auicenda nelle fucine sudette,
come benissimo si puo comprendere per il disegne.
Der vollständige Titel des berühmten Werkes lautet: Le diverse et artificiose
machine nelle quali si contengono varii ed industriosi movimenti, degni di gran
discimo speculationi, per caverne beneficio infinito in ogni sorte d'operatione in
ligua Italiana et Francese. Paris 1588. Fol. (Deutsche Übersetzung. Leipzig 1620.)

Von den Blasebälgen.
den Weg zeigen können zu dem, was Ihr nötig habt, wenn meine
Worte nicht genügend waren, um es auszudrücken.“

Dieses Problem, mehrere Feuer und mehrere Bälgepaare von
einem Wasserrad aus zu betreiben, welche Biringuccio so klar

[Abbildung] Fig. 48.
und lebendig beschrieben hat, ist
eine Lieblingsaufgabe der späte-
ren italienischen Mechaniker des
16. Jahrhunderts geblieben, und wir
können es uns nicht versagen, zum
Schlusse eine Lösung derselben,
welche Agostino Ramelli in
seinem Werke: „Le diverse et
artificiose machine“, Parizi 1588
(Fig. CXXXVII, Fol. 213), in einem
vorzüglichen Kupferstiche ausgeführt
hat, hier in verkleinertem Bilde
zum Schlusse mitzuteilen (Fig. 48).
Ramelli giebt dazu folgende Er-
klärung1):

Mit Hilfe der hier abgebildeten
Maschine kann man in einer und
derselben Zeit das Eisen in zwei
Feuern erhitzen mit Hilfe von nur einem Wassergerinne. Während
dieses Gerinne durch die Kraft des Wasserlaufes das Rad umdreht,
dreht er die Kurbel, welche an dem Ende der Radwelle befestigt ist,
und an welche die Stange befestigt ist, die an ihrem andern Ende

1) (Cap. CXXXVII): Per opera della presente machina di puo in uno istesso
tempo fare scaldare il ferro a due fuocne con l’aiutu d’un canale, Perche il detto
canale facendo tornare la ruota signata H con la forga del suo corso, fa uobtrare
la manuella G, ch’ i fitta nell’ esstrimenta d’ell esse di quella, allaquale manuella
essendo giunta la barra E che disopera piglia il braciullo, ilaqualè fitto nel sub-
bio D, ella s’alza et s’abaffa perli riuot ginenti d’essa maniella et fa co’l suo
alzaro et abbassarsi tornar’hora da’ un cant’, hora dall’ altro esso subbio per uia
del bracciulo sudetto, nel qual subbio essendo fitt’ un’ altro bracciuolo, ch’a duoi
anelli nella sua estensita, lo fa co’l suo moto andare innanzi et indietro et essendo
a glianelli die questo bracciullo giunti per uia di duoi alquesti tai mouimenti
andar’ auicenda innanzi et indietro esse subij, ciascuno de quali hauendo in se
fitti duoi altri bracciuoli, che sestegnono le braccia de i mantici EV.AI, gli
alzano, et li fanno per cotai mouimente soffiare auicenda nelle fucine sudette,
come benissimo si puo comprendere per il disegne.
Der vollständige Titel des berühmten Werkes lautet: Le diverse et artificiose
machine nelle quali si contengono varii ed industriosi movimenti, degni di gran
discimo speculationi, per caverne beneficio infinito in ogni sorte d’operatione in
ligua Italiana et Francese. Paris 1588. Fol. (Deutsche Übersetzung. Leipzig 1620.)
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[142/0162] Von den Blasebälgen. den Weg zeigen können zu dem, was Ihr nötig habt, wenn meine Worte nicht genügend waren, um es auszudrücken.“ Dieses Problem, mehrere Feuer und mehrere Bälgepaare von einem Wasserrad aus zu betreiben, welche Biringuccio so klar [Abbildung Fig. 48.] und lebendig beschrieben hat, ist eine Lieblingsaufgabe der späte- ren italienischen Mechaniker des 16. Jahrhunderts geblieben, und wir können es uns nicht versagen, zum Schlusse eine Lösung derselben, welche Agostino Ramelli in seinem Werke: „Le diverse et artificiose machine“, Parizi 1588 (Fig. CXXXVII, Fol. 213), in einem vorzüglichen Kupferstiche ausgeführt hat, hier in verkleinertem Bilde zum Schlusse mitzuteilen (Fig. 48). Ramelli giebt dazu folgende Er- klärung 1): Mit Hilfe der hier abgebildeten Maschine kann man in einer und derselben Zeit das Eisen in zwei Feuern erhitzen mit Hilfe von nur einem Wassergerinne. Während dieses Gerinne durch die Kraft des Wasserlaufes das Rad umdreht, dreht er die Kurbel, welche an dem Ende der Radwelle befestigt ist, und an welche die Stange befestigt ist, die an ihrem andern Ende 1) (Cap. CXXXVII): Per opera della presente machina di puo in uno istesso tempo fare scaldare il ferro a due fuocne con l’aiutu d’un canale, Perche il detto canale facendo tornare la ruota signata H con la forga del suo corso, fa uobtrare la manuella G, ch’ i fitta nell’ esstrimenta d’ell esse di quella, allaquale manuella essendo giunta la barra E che disopera piglia il braciullo, ilaqualè fitto nel sub- bio D, ella s’alza et s’abaffa perli riuot ginenti d’essa maniella et fa co’l suo alzaro et abbassarsi tornar’hora da’ un cant’, hora dall’ altro esso subbio per uia del bracciulo sudetto, nel qual subbio essendo fitt’ un’ altro bracciuolo, ch’a duoi anelli nella sua estensita, lo fa co’l suo moto andare innanzi et indietro et essendo a glianelli die questo bracciullo giunti per uia di duoi alquesti tai mouimenti andar’ auicenda innanzi et indietro esse subij, ciascuno de quali hauendo in se fitti duoi altri bracciuoli, che sestegnono le braccia de i mantici EV.AI, gli alzano, et li fanno per cotai mouimente soffiare auicenda nelle fucine sudette, come benissimo si puo comprendere per il disegne. Der vollständige Titel des berühmten Werkes lautet: Le diverse et artificiose machine nelle quali si contengono varii ed industriosi movimenti, degni di gran discimo speculationi, per caverne beneficio infinito in ogni sorte d’operatione in ligua Italiana et Francese. Paris 1588. Fol. (Deutsche Übersetzung. Leipzig 1620.)

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/162>, abgerufen am 24.11.2024.