zwei Schritte vor und zwei Schritte zurückgetrieben, so hebt sich bald der eine, bald der andere Blasebalg, wie Ihr aus der Zeichnung (Fig. 44) erseht.
In dieser und vielen andern Weisen kann man es auch noch machen: So macht man z. B. ein grosses doppeltes Rad, so dass ein
[Abbildung]
Fig. 45.
Mensch darin gehen kann (Tretrad) und welches auf der einen Seite stellenweise gezahnt sei. Auch kann man statt eines halben Zahnrades ein Holz aufrecht stellen (eine leiterartige Zahn- stange), welches einen Hebel in die Höhe hebt, der eine in der Mitte in Zapfen gelagerte Stange treibt, an welche die Ringe des Blasebalges angehängt sind. Wenn sich dann das grosse Rad dreht, so greifen die Zähne in das Sprossenwerk des Hebels, bewegen ihn (am gegenüber- liegenden Ende) aufwärts und treiben den Wagebalken, an dem die Blasebälge angehängt sind. Der eine bewegt sich durch diesen Antrieb nach oben, der andere durch sein Fallen nach unten. Und so be-
[Abbildung]
Fig. 46.
wegen sie sich, um das zu thun, was erforder- lich ist (Fig. 47) 1).
Es giebt unendlich viele Arten aufzuheben, niederzudrücken und zu ziehen, welche man alle anwenden könnte, um derartige Wirkungen hervorzubringen, und ich erinnere mich, dass, als ich über diese Maschine nachdachte, ich zu dem Schlusse kam, dass alle jene Wirkungen, welche sich mit Wasser hervorbringen lassen, im Falle der Not auch durch Menschenkräfte erzeugt werden könnten, und dass ebenso alles, was man mit Menschenkräften macht, viel leichter durch das Wasser gemacht werden könnte. Unter anderm
1) Vergl. Th. Beck, a. a. O., Fig. 7.
Von den Blasebälgen.
zwei Schritte vor und zwei Schritte zurückgetrieben, so hebt sich bald der eine, bald der andere Blasebalg, wie Ihr aus der Zeichnung (Fig. 44) erseht.
In dieser und vielen andern Weisen kann man es auch noch machen: So macht man z. B. ein groſses doppeltes Rad, so daſs ein
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Fig. 45.
Mensch darin gehen kann (Tretrad) und welches auf der einen Seite stellenweise gezahnt sei. Auch kann man statt eines halben Zahnrades ein Holz aufrecht stellen (eine leiterartige Zahn- stange), welches einen Hebel in die Höhe hebt, der eine in der Mitte in Zapfen gelagerte Stange treibt, an welche die Ringe des Blasebalges angehängt sind. Wenn sich dann das groſse Rad dreht, so greifen die Zähne in das Sprossenwerk des Hebels, bewegen ihn (am gegenüber- liegenden Ende) aufwärts und treiben den Wagebalken, an dem die Blasebälge angehängt sind. Der eine bewegt sich durch diesen Antrieb nach oben, der andere durch sein Fallen nach unten. Und so be-
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Fig. 46.
wegen sie sich, um das zu thun, was erforder- lich ist (Fig. 47) 1).
Es giebt unendlich viele Arten aufzuheben, niederzudrücken und zu ziehen, welche man alle anwenden könnte, um derartige Wirkungen hervorzubringen, und ich erinnere mich, daſs, als ich über diese Maschine nachdachte, ich zu dem Schlusse kam, daſs alle jene Wirkungen, welche sich mit Wasser hervorbringen lassen, im Falle der Not auch durch Menschenkräfte erzeugt werden könnten, und daſs ebenso alles, was man mit Menschenkräften macht, viel leichter durch das Wasser gemacht werden könnte. Unter anderm
1) Vergl. Th. Beck, a. a. O., Fig. 7.
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Von den Blasebälgen.
zwei Schritte vor und zwei Schritte zurückgetrieben, so hebt sich bald
der eine, bald der andere Blasebalg, wie Ihr aus der Zeichnung
(Fig. 44) erseht.
In dieser und vielen andern Weisen kann man es auch noch
machen: So macht man z. B. ein groſses doppeltes Rad, so daſs ein
[Abbildung Fig. 45.]
Mensch darin gehen kann
(Tretrad) und welches
auf der einen Seite
stellenweise gezahnt sei.
Auch kann man statt
eines halben Zahnrades
ein Holz aufrecht stellen
(eine leiterartige Zahn-
stange), welches einen
Hebel in die Höhe hebt,
der eine in der Mitte in
Zapfen gelagerte Stange treibt, an welche die Ringe des Blasebalges
angehängt sind. Wenn sich dann das groſse Rad dreht, so greifen die
Zähne in das Sprossenwerk des Hebels, bewegen ihn (am gegenüber-
liegenden Ende) aufwärts und treiben den Wagebalken, an dem die
Blasebälge angehängt sind. Der eine bewegt sich durch diesen Antrieb
nach oben, der andere durch sein Fallen nach unten. Und so be-
[Abbildung Fig. 46.]
wegen sie sich, um das
zu thun, was erforder-
lich ist (Fig. 47) 1).
Es giebt unendlich
viele Arten aufzuheben,
niederzudrücken und zu
ziehen, welche man alle
anwenden könnte, um
derartige Wirkungen
hervorzubringen, und ich
erinnere mich, daſs, als
ich über diese Maschine nachdachte, ich zu dem Schlusse kam, daſs
alle jene Wirkungen, welche sich mit Wasser hervorbringen lassen,
im Falle der Not auch durch Menschenkräfte erzeugt werden könnten,
und daſs ebenso alles, was man mit Menschenkräften macht, viel
leichter durch das Wasser gemacht werden könnte. Unter anderm
1) Vergl. Th. Beck, a. a. O., Fig. 7.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/160>, abgerufen am 16.02.2025.
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