schlacken und dem andern Viertel gestossenem Bleierz und etwa ein Drittel von dem Ganzen gestossenen Marmor auf einem Estrich mischten und nachdem sie eine Schichte daraus geformt hatten, davon in einen Kasten fassten und sie zum Schmelzen in den Schachtofen brachten. Von dieser Mischung (Möller, Beschickung) und den Kohlen wurde der Ofen immer voll gehalten, und sowie die Kohlen verzehrt wurden und die Erze schmolzen, gab man immer wieder davon auf. Wenn ich dies betrachte, halte ich es für gewiss (ja ich bin dessen sehr sicher, weil ich mich selbst dessen bedient habe), dass jedes andere Erz, welches seiner Natur nach nicht sehr weit von dem genannten entfernt ist, auf gleiche Weise sich reduzieren würde, wie dies bei der Reinigung durch die Schmelzung aus der Art und Weise, deren die andern sich bedienen, erscheint. Es ist dies die grosse Pforte, die man passieren muss, um sicher auf andere Wege zu kommen, die
[Abbildung]
Fig. 13.
nach den gewünschten Zielen führen.
"Kap. III. Von den Formen der Schacht- öfen (maniche) und der gewöhnlichen Öfen (forni) zum Schmelzen der Erze."
(S. 114.) "Um Schacht- öfen zu machen, muss man Steine haben, welche dem Feuer genügend widerstehen (verschiedene passende Steinsorten werden aufgeführt) 1)" ..... (S. 115.) "Ich werde die gewöhnliche Form (der Schachtöfen) angeben, denn die Abweichungen sind weiter keine, als dass die Mauern doppelt gemacht werden, oder nochmals verdoppelt bei den Blasebälgen (auf der Formseite). Auch giebt es Meister, die sie (im Schmelzraum) in verschiedenen Formen zu machen pflegen, der eine lang und schmal, der andere unten etwas ge- krümmt. Wieder andere machen sie da, wo der Wind der Bälge ein- tritt, mehr oder weniger weit. Aber um zum Schlusse zu kommen, alle lassen sie den Ofen an eine Mauer anlehnen 2), welche für das Wasser zum Bau des Wasserrades, welches die Bälge bewegt, geeignet ist, und gewöhnlich giebt man ihnen die Form eines Mühlentrichters,
1) La silice negra a pizzicata di bianco, o certa pietra morta faldosa che e qua si mezza di talco.
2) Vergleiche Agricola, De re metallica, Lib. IX zu Anfang.
Von den Öfen.
schlacken und dem andern Viertel gestoſsenem Bleierz und etwa ein Drittel von dem Ganzen gestoſsenen Marmor auf einem Estrich mischten und nachdem sie eine Schichte daraus geformt hatten, davon in einen Kasten faſsten und sie zum Schmelzen in den Schachtofen brachten. Von dieser Mischung (Möller, Beschickung) und den Kohlen wurde der Ofen immer voll gehalten, und sowie die Kohlen verzehrt wurden und die Erze schmolzen, gab man immer wieder davon auf. Wenn ich dies betrachte, halte ich es für gewiſs (ja ich bin dessen sehr sicher, weil ich mich selbst dessen bedient habe), daſs jedes andere Erz, welches seiner Natur nach nicht sehr weit von dem genannten entfernt ist, auf gleiche Weise sich reduzieren würde, wie dies bei der Reinigung durch die Schmelzung aus der Art und Weise, deren die andern sich bedienen, erscheint. Es ist dies die groſse Pforte, die man passieren muſs, um sicher auf andere Wege zu kommen, die
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Fig. 13.
nach den gewünschten Zielen führen.
„Kap. III. Von den Formen der Schacht- öfen (maniche) und der gewöhnlichen Öfen (forni) zum Schmelzen der Erze.“
(S. 114.) „Um Schacht- öfen zu machen, muſs man Steine haben, welche dem Feuer genügend widerstehen (verschiedene passende Steinsorten werden aufgeführt) 1)“ ..... (S. 115.) „Ich werde die gewöhnliche Form (der Schachtöfen) angeben, denn die Abweichungen sind weiter keine, als daſs die Mauern doppelt gemacht werden, oder nochmals verdoppelt bei den Blasebälgen (auf der Formseite). Auch giebt es Meister, die sie (im Schmelzraum) in verschiedenen Formen zu machen pflegen, der eine lang und schmal, der andere unten etwas ge- krümmt. Wieder andere machen sie da, wo der Wind der Bälge ein- tritt, mehr oder weniger weit. Aber um zum Schlusse zu kommen, alle lassen sie den Ofen an eine Mauer anlehnen 2), welche für das Wasser zum Bau des Wasserrades, welches die Bälge bewegt, geeignet ist, und gewöhnlich giebt man ihnen die Form eines Mühlentrichters,
1) La silice negra a pizzicata di bianco, ò certa pietra morta faldosa che è qua si mezza di talco.
2) Vergleiche Agricola, De re metallica, Lib. IX zu Anfang.
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Von den Öfen.
schlacken und dem andern Viertel gestoſsenem Bleierz und etwa ein
Drittel von dem Ganzen gestoſsenen Marmor auf einem Estrich mischten
und nachdem sie eine Schichte daraus geformt hatten, davon in einen
Kasten faſsten und sie zum Schmelzen in den Schachtofen brachten.
Von dieser Mischung (Möller, Beschickung) und den Kohlen wurde
der Ofen immer voll gehalten, und sowie die Kohlen verzehrt wurden
und die Erze schmolzen, gab man immer wieder davon auf. Wenn
ich dies betrachte, halte ich es für gewiſs (ja ich bin dessen sehr
sicher, weil ich mich selbst dessen bedient habe), daſs jedes andere
Erz, welches seiner Natur nach nicht sehr weit von dem genannten
entfernt ist, auf gleiche Weise sich reduzieren würde, wie dies bei
der Reinigung durch die Schmelzung aus der Art und Weise,
deren die andern sich bedienen, erscheint. Es ist dies die groſse Pforte,
die man passieren muſs, um sicher auf andere Wege zu kommen, die
[Abbildung Fig. 13.]
nach den gewünschten
Zielen führen.
„Kap. III. Von den
Formen der Schacht-
öfen (maniche) und
der gewöhnlichen
Öfen (forni) zum
Schmelzen der Erze.“
(S. 114.) „Um Schacht-
öfen zu machen, muſs
man Steine haben, welche
dem Feuer genügend widerstehen (verschiedene passende Steinsorten
werden aufgeführt) 1)“ ..... (S. 115.) „Ich werde die gewöhnliche
Form (der Schachtöfen) angeben, denn die Abweichungen sind weiter
keine, als daſs die Mauern doppelt gemacht werden, oder nochmals
verdoppelt bei den Blasebälgen (auf der Formseite). Auch giebt es
Meister, die sie (im Schmelzraum) in verschiedenen Formen zu machen
pflegen, der eine lang und schmal, der andere unten etwas ge-
krümmt. Wieder andere machen sie da, wo der Wind der Bälge ein-
tritt, mehr oder weniger weit. Aber um zum Schlusse zu kommen,
alle lassen sie den Ofen an eine Mauer anlehnen 2), welche für das
Wasser zum Bau des Wasserrades, welches die Bälge bewegt, geeignet
ist, und gewöhnlich giebt man ihnen die Form eines Mühlentrichters,
1) La silice negra a pizzicata di bianco, ò certa pietra morta faldosa che è
qua si mezza di talco.
2) Vergleiche Agricola, De re metallica, Lib. IX zu
Anfang.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/128>, abgerufen am 24.11.2024.
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