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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Westfalen im 17. Jahrhundert.
gebrocken hebn, und dannoch gelycke woll soelcke Myddeldroemme off
anders, dat ungeschickt is, to ghude maicken. Dair op hebn die Banck-
toegere oick Hanttastynge gedain, wie von den Smeden obgeschreven steytt.

Item. Wan oick eynich Bancktoeger vann synem Mester, off ymandt
anders, eyigen gesmededen Drait entfange wairan ehn myssduechte nycht
recht gesmedett wehre, sall hey bey denselvigen Drait allso gesmedet, den
twee verordenten der Smede vorbrengen, den to besychtigen; Ist hey dan
oprechtigt und in den Kloven gesmedet, ist gudt, so aver nycht, alsdan
soellen die gemelten twee verordenten soelcks den Boergermestern andragen,
und toe kennen geven, myt begherten, dat die genne, so denselvigen Drait
gesmedet hefft, doerch der Fryheyt Knecht gepandt moege werden. Die
Broecke sall syn derdehalff schyllinck, halff der Fryheyt und halff den Be-
sychtigernn. Dessall dannoch die genne so gepant werdt deme knechte
wehr pennynge geven tho pandtgelde. Item. Off oick yemandt ysern dat
nycht gudt en wehre, umb des lychtern pennyngswyllen, kopen wolde, und
dey Bancktoeger derhalven den Drait van soelkem ysern gesmedet nycht
yn den Kloven getheyn koende, sall ebn die Mester ynsunderheit dair to
wylligen, und so wyll dair voer doin, dat hey ehn in denn Kloven getheyn
koenne.

Item, off eyn Bancktoeger eynigen gesmeden Drait entfange, dey so
loese wehre und so vyll Myddeldroemme dair uth fellen, dat die Bancktoeger
to dem rechten gewychte nycht kohmen koende, alsdan sall die Mester ver-
plychtet syn, ehm andern gesmeden Drait dair voer to leveren, dairmyt hey
opt gewychte kohmen moege.

Item. Na datum hier undergeschreven 1) sall geyn Reydemester die
syn eygene Füer und smede hefft, van buthen heryn eynigen gesmeden
Drait koipen, oder koipen laten.

Doch wehre eyn arme Schemelman dey geyn eygen Füer noch knechte
hefft, dem sall man soelcks verginnen, doch by also, dat dieselvige Drait so
kleyne gesmedet sy, als man hier smedet. Wehr aber soelck uthwendigh
Draith groever gesmedet den man hier smedet, sall die genne, so den ge-
kofft hefft, van yderm Stücke der Fryheyt 15 pennynge und den Be-
sychtigern oick 15 pennynge gebrocken hebnn. Item, off oick eynich Banck-
toeger einen Oeverpennynk nehme, und toege soelken uthwendigen Drait,
dey nycht in den kloven gesmedet en wehre, sall dergelycken der Fryheyt
van yderm Stücke myt 15 pennyngen und den Besychtigern van den Banck-
toegern mit 15 pennyngen erfallen synn.

Item. Edt soellen oick die twee verordenten van den Kleyntoegern
eynen kloven hebn eyn Yair lanck, und wannehr sey kohmen dair sie
kleynen Drait fynden, die reyde gemaicket is, denselven soellen sey wegen
und kloven, is dan die Drait oprechtich, ist gudt, wan soelcks nycht, soellen
sey to dem gennen sprecken dairby sey soelken Drait fynden, dat hey den
Kleyntoeger die den getogen hefft, dairbykohmen late und segge ehm, die
Klovemester off Besychtigers, habn den Drait van unwehrde gewyst, und

1) Das Datum stehet am Ende nicht, dass aber diese Ordnung im 15. oder
16. Jahrhundert gemacht worden, zeiget die Mundart.

Westfalen im 17. Jahrhundert.
gebrocken hebn, und dannoch gelycke woll soelcke Myddeldroemme off
anders, dat ungeschickt is, to ghude maicken. Dair op hebn die Banck-
toegere oick Hanttastynge gedain, wie von den Smeden obgeschreven steytt.

Item. Wan oick eynich Bancktoeger vann synem Mester, off ymandt
anders, eyigen gesmededen Drait entfange wairan ehn myſsduechte nycht
recht gesmedett wehre, sall hey bey denselvigen Drait allso gesmedet, den
twee verordenten der Smede vorbrengen, den to besychtigen; Ist hey dan
oprechtigt und in den Kloven gesmedet, ist gudt, so aver nycht, alsdan
soellen die gemelten twee verordenten soelcks den Boergermestern andragen,
und toe kennen geven, myt begherten, dat die genne, so denselvigen Drait
gesmedet hefft, doerch der Fryheyt Knecht gepandt moege werden. Die
Broecke sall syn derdehalff schyllinck, halff der Fryheyt und halff den Be-
sychtigernn. Dessall dannoch die genne so gepant werdt deme knechte
wehr pennynge geven tho pandtgelde. Item. Off oick yemandt ysern dat
nycht gudt en wehre, umb des lychtern pennyngswyllen, kopen wolde, und
dey Bancktoeger derhalven den Drait van soelkem ysern gesmedet nycht
yn den Kloven getheyn koende, sall ebn die Mester ynsunderheit dair to
wylligen, und so wyll dair voer doin, dat hey ehn in denn Kloven getheyn
koenne.

Item, off eyn Bancktoeger eynigen gesmeden Drait entfange, dey so
loese wehre und so vyll Myddeldroemme dair uth fellen, dat die Bancktoeger
to dem rechten gewychte nycht kohmen koende, alsdan sall die Mester ver-
plychtet syn, ehm andern gesmeden Drait dair voer to leveren, dairmyt hey
opt gewychte kohmen moege.

Item. Na datum hier undergeschreven 1) sall geyn Reydemester die
syn eygene Füer und smede hefft, van buthen heryn eynigen gesmeden
Drait koipen, oder koipen laten.

Doch wehre eyn arme Schemelman dey geyn eygen Füer noch knechte
hefft, dem sall man soelcks verginnen, doch by also, dat dieselvige Drait so
kleyne gesmedet sy, als man hier smedet. Wehr aber soelck uthwendigh
Draith groever gesmedet den man hier smedet, sall die genne, so den ge-
kofft hefft, van yderm Stücke der Fryheyt 15 pennynge und den Be-
sychtigern oick 15 pennynge gebrocken hebnn. Item, off oick eynich Banck-
toeger einen Oeverpennynk nehme, und toege soelken uthwendigen Drait,
dey nycht in den kloven gesmedet en wehre, sall dergelycken der Fryheyt
van yderm Stücke myt 15 pennyngen und den Besychtigern van den Banck-
toegern mit 15 pennyngen erfallen synn.

Item. Edt soellen oick die twee verordenten van den Kleyntoegern
eynen kloven hebn eyn Yair lanck, und wannehr sey kohmen dair sie
kleynen Drait fynden, die reyde gemaicket is, denselven soellen sey wegen
und kloven, is dan die Drait oprechtich, ist gudt, wan soelcks nycht, soellen
sey to dem gennen sprecken dairby sey soelken Drait fynden, dat hey den
Kleyntoeger die den getogen hefft, dairbykohmen late und segge ehm, die
Klovemester off Besychtigers, habn den Drait van unwehrde gewyst, und

1) Das Datum stehet am Ende nicht, daſs aber diese Ordnung im 15. oder
16. Jahrhundert gemacht worden, zeiget die Mundart.
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[1179/1201] Westfalen im 17. Jahrhundert. gebrocken hebn, und dannoch gelycke woll soelcke Myddeldroemme off anders, dat ungeschickt is, to ghude maicken. Dair op hebn die Banck- toegere oick Hanttastynge gedain, wie von den Smeden obgeschreven steytt. Item. Wan oick eynich Bancktoeger vann synem Mester, off ymandt anders, eyigen gesmededen Drait entfange wairan ehn myſsduechte nycht recht gesmedett wehre, sall hey bey denselvigen Drait allso gesmedet, den twee verordenten der Smede vorbrengen, den to besychtigen; Ist hey dan oprechtigt und in den Kloven gesmedet, ist gudt, so aver nycht, alsdan soellen die gemelten twee verordenten soelcks den Boergermestern andragen, und toe kennen geven, myt begherten, dat die genne, so denselvigen Drait gesmedet hefft, doerch der Fryheyt Knecht gepandt moege werden. Die Broecke sall syn derdehalff schyllinck, halff der Fryheyt und halff den Be- sychtigernn. Dessall dannoch die genne so gepant werdt deme knechte wehr pennynge geven tho pandtgelde. Item. Off oick yemandt ysern dat nycht gudt en wehre, umb des lychtern pennyngswyllen, kopen wolde, und dey Bancktoeger derhalven den Drait van soelkem ysern gesmedet nycht yn den Kloven getheyn koende, sall ebn die Mester ynsunderheit dair to wylligen, und so wyll dair voer doin, dat hey ehn in denn Kloven getheyn koenne. Item, off eyn Bancktoeger eynigen gesmeden Drait entfange, dey so loese wehre und so vyll Myddeldroemme dair uth fellen, dat die Bancktoeger to dem rechten gewychte nycht kohmen koende, alsdan sall die Mester ver- plychtet syn, ehm andern gesmeden Drait dair voer to leveren, dairmyt hey opt gewychte kohmen moege. Item. Na datum hier undergeschreven 1) sall geyn Reydemester die syn eygene Füer und smede hefft, van buthen heryn eynigen gesmeden Drait koipen, oder koipen laten. Doch wehre eyn arme Schemelman dey geyn eygen Füer noch knechte hefft, dem sall man soelcks verginnen, doch by also, dat dieselvige Drait so kleyne gesmedet sy, als man hier smedet. Wehr aber soelck uthwendigh Draith groever gesmedet den man hier smedet, sall die genne, so den ge- kofft hefft, van yderm Stücke der Fryheyt 15 pennynge und den Be- sychtigern oick 15 pennynge gebrocken hebnn. Item, off oick eynich Banck- toeger einen Oeverpennynk nehme, und toege soelken uthwendigen Drait, dey nycht in den kloven gesmedet en wehre, sall dergelycken der Fryheyt van yderm Stücke myt 15 pennyngen und den Besychtigern van den Banck- toegern mit 15 pennyngen erfallen synn. Item. Edt soellen oick die twee verordenten van den Kleyntoegern eynen kloven hebn eyn Yair lanck, und wannehr sey kohmen dair sie kleynen Drait fynden, die reyde gemaicket is, denselven soellen sey wegen und kloven, is dan die Drait oprechtich, ist gudt, wan soelcks nycht, soellen sey to dem gennen sprecken dairby sey soelken Drait fynden, dat hey den Kleyntoeger die den getogen hefft, dairbykohmen late und segge ehm, die Klovemester off Besychtigers, habn den Drait van unwehrde gewyst, und 1) Das Datum stehet am Ende nicht, daſs aber diese Ordnung im 15. oder 16. Jahrhundert gemacht worden, zeiget die Mundart.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1201>, abgerufen am 18.12.2024.