atmen gehemmt ist, sofort ersticke und verlösche. Auf diese Art bleibt all Euer Holz in Kohle verwandelt ohne Asche oder Feuchtig- keit. Auch könnt Ihr, wenn Ihr sie nicht ganz abkühlen lassen, sondern sofort davon haben wollt, davon nehmen, indem Ihr eine Seite der Erde der Decke, die Ihr gemacht habt, abhebt, wenn dies auch wegen der Hitze keine ganz unbeschwerliche Sache ist.
Man macht auch noch Holzkohlen auf eine andere Art, und zwar machen es auf diese Weise meistens die Schmiede, wenn sie Kohlen von Birken oder Kastanien machen; dieselben werden dadurch härter, aber weniger gut. Man macht eine Grube in der Erde, anderthalb Ellen im Durchmesser und ebenso tief. Man füllt sie und häufelt sie auch mit Birkenwurzelstöcken oder gespaltenem Kastanienholz oder anderm Holze, und lässt in der Mitte eine Höhlung vom Gipfel bis zum Boden, um das Feuer darin zu entzünden. Das übrige wird mit
[Abbildung]
Fig. 10.
Farnkraut oder Besen- pfriem bedeckt und darauf mit Erde, wie ich es oben bei der Her- stellung der grossen Meiler beschrieben habe, und ebenso ver- fährt man auch beim Feuergeben und Aus- löschen. Aber weil nur wenig Feuer (d. h. Brennholz) hier eingesetzt wird, so ist es in acht bis zehn Stunden völlig gar. Sie müssen auch von gutem Holze gemacht werden, be- sonders wenn man nicht mit dem Winde starker Blasebälge arbeitet, da sie wegen ihrer Härte nicht so gut brennen, als die in Meiler gemachten. Aber wenn sie in Brand gebracht sind, halten sie gut an. Gute Kohle muss von gutem, trockenem Holze sein, gar und nicht verbrannt, wodurch sie zerfallen und matt werden, während gare Kohle grosse, feste Stücke giebt, die einen Klang geben wie Glas."
Zum Schlusse hebt Biringuccio noch hervor, wie wichtig es ist, dass die Holzkohlen trocken aufbewahrt werden, indem sie, wenn sie feucht werden, unter Funkensprühen knisternd auseinander- fahren.
Die Meiler, die Biringuccio beschreibt, sind die sogenannten "wälschen", welche einen aus Stangen (Quandelstäben) hergestellten Quandelschacht haben, durch welchen der Meiler von der Mitte aus
Holzverkohlung, Steinkohlen und Torf.
atmen gehemmt ist, sofort ersticke und verlösche. Auf diese Art bleibt all Euer Holz in Kohle verwandelt ohne Asche oder Feuchtig- keit. Auch könnt Ihr, wenn Ihr sie nicht ganz abkühlen lassen, sondern sofort davon haben wollt, davon nehmen, indem Ihr eine Seite der Erde der Decke, die Ihr gemacht habt, abhebt, wenn dies auch wegen der Hitze keine ganz unbeschwerliche Sache ist.
Man macht auch noch Holzkohlen auf eine andere Art, und zwar machen es auf diese Weise meistens die Schmiede, wenn sie Kohlen von Birken oder Kastanien machen; dieselben werden dadurch härter, aber weniger gut. Man macht eine Grube in der Erde, anderthalb Ellen im Durchmesser und ebenso tief. Man füllt sie und häufelt sie auch mit Birkenwurzelstöcken oder gespaltenem Kastanienholz oder anderm Holze, und läſst in der Mitte eine Höhlung vom Gipfel bis zum Boden, um das Feuer darin zu entzünden. Das übrige wird mit
[Abbildung]
Fig. 10.
Farnkraut oder Besen- pfriem bedeckt und darauf mit Erde, wie ich es oben bei der Her- stellung der groſsen Meiler beschrieben habe, und ebenso ver- fährt man auch beim Feuergeben und Aus- löschen. Aber weil nur wenig Feuer (d. h. Brennholz) hier eingesetzt wird, so ist es in acht bis zehn Stunden völlig gar. Sie müssen auch von gutem Holze gemacht werden, be- sonders wenn man nicht mit dem Winde starker Blasebälge arbeitet, da sie wegen ihrer Härte nicht so gut brennen, als die in Meiler gemachten. Aber wenn sie in Brand gebracht sind, halten sie gut an. Gute Kohle muſs von gutem, trockenem Holze sein, gar und nicht verbrannt, wodurch sie zerfallen und matt werden, während gare Kohle groſse, feste Stücke giebt, die einen Klang geben wie Glas.“
Zum Schlusse hebt Biringuccio noch hervor, wie wichtig es ist, daſs die Holzkohlen trocken aufbewahrt werden, indem sie, wenn sie feucht werden, unter Funkensprühen knisternd auseinander- fahren.
Die Meiler, die Biringuccio beschreibt, sind die sogenannten „wälschen“, welche einen aus Stangen (Quandelstäben) hergestellten Quandelschacht haben, durch welchen der Meiler von der Mitte aus
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Holzverkohlung, Steinkohlen und Torf.
atmen gehemmt ist, sofort ersticke und verlösche. Auf diese Art
bleibt all Euer Holz in Kohle verwandelt ohne Asche oder Feuchtig-
keit. Auch könnt Ihr, wenn Ihr sie nicht ganz abkühlen lassen,
sondern sofort davon haben wollt, davon nehmen, indem Ihr eine
Seite der Erde der Decke, die Ihr gemacht habt, abhebt, wenn
dies auch wegen der Hitze keine ganz unbeschwerliche Sache ist.
Man macht auch noch Holzkohlen auf eine andere Art, und zwar
machen es auf diese Weise meistens die Schmiede, wenn sie Kohlen
von Birken oder Kastanien machen; dieselben werden dadurch härter,
aber weniger gut. Man macht eine Grube in der Erde, anderthalb
Ellen im Durchmesser und ebenso tief. Man füllt sie und häufelt sie
auch mit Birkenwurzelstöcken oder gespaltenem Kastanienholz oder
anderm Holze, und läſst in der Mitte eine Höhlung vom Gipfel bis
zum Boden, um das Feuer darin zu entzünden. Das übrige wird mit
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Farnkraut oder Besen-
pfriem bedeckt und
darauf mit Erde, wie
ich es oben bei der Her-
stellung der groſsen
Meiler beschrieben
habe, und ebenso ver-
fährt man auch beim
Feuergeben und Aus-
löschen. Aber weil
nur wenig Feuer (d. h.
Brennholz) hier eingesetzt wird, so ist es in acht bis zehn Stunden
völlig gar. Sie müssen auch von gutem Holze gemacht werden, be-
sonders wenn man nicht mit dem Winde starker Blasebälge arbeitet,
da sie wegen ihrer Härte nicht so gut brennen, als die in Meiler
gemachten. Aber wenn sie in Brand gebracht sind, halten sie gut
an. Gute Kohle muſs von gutem, trockenem Holze sein, gar und
nicht verbrannt, wodurch sie zerfallen und matt werden, während gare
Kohle groſse, feste Stücke giebt, die einen Klang geben wie Glas.“
Zum Schlusse hebt Biringuccio noch hervor, wie wichtig es
ist, daſs die Holzkohlen trocken aufbewahrt werden, indem sie,
wenn sie feucht werden, unter Funkensprühen knisternd auseinander-
fahren.
Die Meiler, die Biringuccio beschreibt, sind die sogenannten
„wälschen“, welche einen aus Stangen (Quandelstäben) hergestellten
Quandelschacht haben, durch welchen der Meiler von der Mitte aus
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/118>, abgerufen am 23.11.2024.
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