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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Der Harz im 17. Jahrhundert.

Auf 100 Ctr. Schmiedeeisen wurden verbraucht: 175 Ctr. Massel-
eisen und 101 Fuder Kohlen.

Die vorstehende Tabelle giebt eine Übersicht der Herstellungs-
kosten und des Verkaufs der Frischhütten während der ganzen Periode
von 1613 bis 1625.

Wie bei dem Clusings- und Stahleisen, so erfuhren auch Bleche
und zweigeschmolzen Eisen Ende 1621 und Anfang 1622 ausser-
ordentliche Preissteigerungen. Bis 1620 waren die Verkaufspreise
konstant geblieben, und zwar Blech auf 10 fl. 16 Gr. und zweige-
schmolzen Eisen auf 5 fl. 5 Gr. für den Centner. Blech stieg Ende
1620 auf 13 fl. 10 Gr., im 1. Quartal 1621 auf 16 fl. 4 Gr., im 2. Quartal
auf 18 fl., im 3. Quartal auf 21 fl. 12 Gr. und Anfang 1622 auf 64 fl.
16 Gr
. pro Ctr., um aber schon im zweiten Vierteljahre jählings auf
18 fl. zurückzufallen. Entsprechend stieg zweigeschmolzen Eisen 1620:
auf 5 fl. 14 Gr., 6 fl. 6 Gr., 1621 auf 8 fl., 10 fl., 14 fl., bis Anfang 1622
auf 16 fl. und fiel dann zurück auf 5 fl. 8 Gr. pro Centner.

In den Jahren 1621 bis 1624 herrschte grosse Teuerung im
Harz und 1625 hauste die Pest im Oberharz, besonders in Clausthal.

Das Jahr 1625 bildet einen wichtigen Abschnitt in der Ge-
schichte unserer oberharzer Eisenhütten, indem in diesem Jahre an-
statt der alten Lederbälge auf sämtlichen Frischhütten die um jene
Zeit erfundenen Holzbälge eingeführt wurden
. Die Anlage-
kosten gehen aus den Baurechnungen des Quartals Reminiscere 1625
hervor.

Für die Oberhütte betrugen dieselben für:

Ein Paar hölzerne Bälge für den Blechherd zu machen     63 fl. -- Gr. -- Pf.
Ein Fuder Dielen samt dem Fuhrlohn     10 " 9 " -- "
Schmiedekosten     16 " 10 " 6 "
Leim, Kleister, Ohlig und Vett     3 " 3 " -- "
Summa     93 fl. 2 Gr. 6 Pf.

Dieselben Anschaffungen wurden für die Deich- und die neue
Stahlhütte gemacht.

Der günstige Einfluss auf den Betrieb macht sich schon 1625
geltend. In diesem Jahre wurde noch eine vierte Frischhütte eröffnet,
die "neue Hütte", während die "neue Stahlhütte" von da an nur
noch als "die Stahlhütte" in den Rechnungen erscheint. 1625 be-
tragen die Preise für Blech und Bruste 11 fl. 14 Gr., Flammenblech
12 fl. 12 Gr., zweigeschmolzen Eisen 5 fl. 5 Gr.

Von dem Betriebe der Oberhütte giebt nachstehende Tabelle
über Produktion und Verbrauch in den vier Quartalen des Jahres 1617,
wovon die Rechnungen vollständig erhalten sind, ein richtiges Bild.


Der Harz im 17. Jahrhundert.

Auf 100 Ctr. Schmiedeeisen wurden verbraucht: 175 Ctr. Massel-
eisen und 101 Fuder Kohlen.

Die vorstehende Tabelle giebt eine Übersicht der Herstellungs-
kosten und des Verkaufs der Frischhütten während der ganzen Periode
von 1613 bis 1625.

Wie bei dem Clusings- und Stahleisen, so erfuhren auch Bleche
und zweigeschmolzen Eisen Ende 1621 und Anfang 1622 auſser-
ordentliche Preissteigerungen. Bis 1620 waren die Verkaufspreise
konstant geblieben, und zwar Blech auf 10 fl. 16 Gr. und zweige-
schmolzen Eisen auf 5 fl. 5 Gr. für den Centner. Blech stieg Ende
1620 auf 13 fl. 10 Gr., im 1. Quartal 1621 auf 16 fl. 4 Gr., im 2. Quartal
auf 18 fl., im 3. Quartal auf 21 fl. 12 Gr. und Anfang 1622 auf 64 fl.
16 Gr
. pro Ctr., um aber schon im zweiten Vierteljahre jählings auf
18 fl. zurückzufallen. Entsprechend stieg zweigeschmolzen Eisen 1620:
auf 5 fl. 14 Gr., 6 fl. 6 Gr., 1621 auf 8 fl., 10 fl., 14 fl., bis Anfang 1622
auf 16 fl. und fiel dann zurück auf 5 fl. 8 Gr. pro Centner.

In den Jahren 1621 bis 1624 herrschte groſse Teuerung im
Harz und 1625 hauste die Pest im Oberharz, besonders in Clausthal.

Das Jahr 1625 bildet einen wichtigen Abschnitt in der Ge-
schichte unserer oberharzer Eisenhütten, indem in diesem Jahre an-
statt der alten Lederbälge auf sämtlichen Frischhütten die um jene
Zeit erfundenen Holzbälge eingeführt wurden
. Die Anlage-
kosten gehen aus den Baurechnungen des Quartals Reminiscere 1625
hervor.

Für die Oberhütte betrugen dieselben für:

Ein Paar hölzerne Bälge für den Blechherd zu machen     63 fl. — Gr. — Pf.
Ein Fuder Dielen samt dem Fuhrlohn     10 „ 9 „ — „
Schmiedekosten     16 „ 10 „ 6 „
Leim, Kleister, Ohlig und Vett     3 „ 3 „ — „
Summa     93 fl. 2 Gr. 6 Pf.

Dieselben Anschaffungen wurden für die Deich- und die neue
Stahlhütte gemacht.

Der günstige Einfluſs auf den Betrieb macht sich schon 1625
geltend. In diesem Jahre wurde noch eine vierte Frischhütte eröffnet,
die „neue Hütte“, während die „neue Stahlhütte“ von da an nur
noch als „die Stahlhütte“ in den Rechnungen erscheint. 1625 be-
tragen die Preise für Blech und Bruste 11 fl. 14 Gr., Flammenblech
12 fl. 12 Gr., zweigeschmolzen Eisen 5 fl. 5 Gr.

Von dem Betriebe der Oberhütte giebt nachstehende Tabelle
über Produktion und Verbrauch in den vier Quartalen des Jahres 1617,
wovon die Rechnungen vollständig erhalten sind, ein richtiges Bild.


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[1126/1148] Der Harz im 17. Jahrhundert. Auf 100 Ctr. Schmiedeeisen wurden verbraucht: 175 Ctr. Massel- eisen und 101 Fuder Kohlen. Die vorstehende Tabelle giebt eine Übersicht der Herstellungs- kosten und des Verkaufs der Frischhütten während der ganzen Periode von 1613 bis 1625. Wie bei dem Clusings- und Stahleisen, so erfuhren auch Bleche und zweigeschmolzen Eisen Ende 1621 und Anfang 1622 auſser- ordentliche Preissteigerungen. Bis 1620 waren die Verkaufspreise konstant geblieben, und zwar Blech auf 10 fl. 16 Gr. und zweige- schmolzen Eisen auf 5 fl. 5 Gr. für den Centner. Blech stieg Ende 1620 auf 13 fl. 10 Gr., im 1. Quartal 1621 auf 16 fl. 4 Gr., im 2. Quartal auf 18 fl., im 3. Quartal auf 21 fl. 12 Gr. und Anfang 1622 auf 64 fl. 16 Gr. pro Ctr., um aber schon im zweiten Vierteljahre jählings auf 18 fl. zurückzufallen. Entsprechend stieg zweigeschmolzen Eisen 1620: auf 5 fl. 14 Gr., 6 fl. 6 Gr., 1621 auf 8 fl., 10 fl., 14 fl., bis Anfang 1622 auf 16 fl. und fiel dann zurück auf 5 fl. 8 Gr. pro Centner. In den Jahren 1621 bis 1624 herrschte groſse Teuerung im Harz und 1625 hauste die Pest im Oberharz, besonders in Clausthal. Das Jahr 1625 bildet einen wichtigen Abschnitt in der Ge- schichte unserer oberharzer Eisenhütten, indem in diesem Jahre an- statt der alten Lederbälge auf sämtlichen Frischhütten die um jene Zeit erfundenen Holzbälge eingeführt wurden. Die Anlage- kosten gehen aus den Baurechnungen des Quartals Reminiscere 1625 hervor. Für die Oberhütte betrugen dieselben für: Ein Paar hölzerne Bälge für den Blechherd zu machen 63 fl. — Gr. — Pf. Ein Fuder Dielen samt dem Fuhrlohn 10 „ 9 „ — „ Schmiedekosten 16 „ 10 „ 6 „ Leim, Kleister, Ohlig und Vett 3 „ 3 „ — „ Summa 93 fl. 2 Gr. 6 Pf. Dieselben Anschaffungen wurden für die Deich- und die neue Stahlhütte gemacht. Der günstige Einfluſs auf den Betrieb macht sich schon 1625 geltend. In diesem Jahre wurde noch eine vierte Frischhütte eröffnet, die „neue Hütte“, während die „neue Stahlhütte“ von da an nur noch als „die Stahlhütte“ in den Rechnungen erscheint. 1625 be- tragen die Preise für Blech und Bruste 11 fl. 14 Gr., Flammenblech 12 fl. 12 Gr., zweigeschmolzen Eisen 5 fl. 5 Gr. Von dem Betriebe der Oberhütte giebt nachstehende Tabelle über Produktion und Verbrauch in den vier Quartalen des Jahres 1617, wovon die Rechnungen vollständig erhalten sind, ein richtiges Bild.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1148>, abgerufen am 22.11.2024.