Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.Feuerwaffen. bei Kanonen mittlerer Grösse. In Fig. 289 u. 290 sind zwei Kanonen(veuglaires) abgebildet, die sich im Artilleriemuseum (des Hafens) von Hal befinden und die von dem Schloss Bouvignes bei Dinant (zerstört 1470?) stammen, deren Büchsen von Eisen gegossen sind. Ebenso wurden bereits im 15. Jahrhundert Feldschlangen (serpen- [Abbildung]
Fig. 290. kleinem Kaliber. Während man seither annahm, dass gusseiserneKanonen nicht vor der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Anwen- dung kamen, liefern die Liller Stadtrechnungen den Beweis, dass die [Abbildung]
Fig. 291. Kunst, Kanonen zu giessen, bis zum Anfange des 15. Jahrhundertshinaufreicht. Im Jahre 1412 bezahlt die Stadt Lille 1) dem Uhrmacher und 1) La Fons Melicocq p. 15 et 16; Henrard, Histoire d'artillerie en Belgique
p. 169, 1412 a Jacques Yolens orlogeur et cannonier, pour 2 petits canons portatis pesant XLIII liv. qu'il venait de fondre, considere qu'il n'en y avait aucun de tel fachon et qu'il sont tout de fier ... IV, lib. XVI s. faibles. Feuerwaffen. bei Kanonen mittlerer Gröſse. In Fig. 289 u. 290 sind zwei Kanonen(veuglaires) abgebildet, die sich im Artilleriemuseum (des Hafens) von Hal befinden und die von dem Schloſs Bouvignes bei Dinant (zerstört 1470?) stammen, deren Büchsen von Eisen gegossen sind. Ebenso wurden bereits im 15. Jahrhundert Feldschlangen (serpen- [Abbildung]
Fig. 290. kleinem Kaliber. Während man seither annahm, daſs guſseiserneKanonen nicht vor der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Anwen- dung kamen, liefern die Liller Stadtrechnungen den Beweis, daſs die [Abbildung]
Fig. 291. Kunst, Kanonen zu gieſsen, bis zum Anfange des 15. Jahrhundertshinaufreicht. Im Jahre 1412 bezahlt die Stadt Lille 1) dem Uhrmacher und 1) La Fons Melicocq p. 15 et 16; Henrard, Histoire d’artillerie en Belgique
p. 169, 1412 à Jacques Yolens orlogeur et cannonier, pour 2 petits canons portatis pesant XLIII liv. qu’il venait de fondre, considéré qu’il n’en y avait aucun de tel fachon et qu’il sont tout de fier … IV, lib. XVI s. faibles. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0934" n="912"/><fw place="top" type="header">Feuerwaffen.</fw><lb/> bei Kanonen mittlerer Gröſse. In Fig. 289 u. 290 sind zwei Kanonen<lb/> (veuglaires) abgebildet, die sich im Artilleriemuseum (des Hafens) von<lb/> Hal befinden und die von dem Schloſs Bouvignes bei Dinant (zerstört<lb/> 1470?) stammen, deren Büchsen von Eisen gegossen sind.</p><lb/> <p>Ebenso wurden bereits im 15. Jahrhundert Feldschlangen (serpen-<lb/> tines ou coulevrines) aus Eisen gegossen, meist waren es Stücke von<lb/><figure><head>Fig. 290.</head></figure><lb/> kleinem Kaliber. Während man seither annahm, daſs guſseiserne<lb/> Kanonen nicht vor der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Anwen-<lb/> dung kamen, liefern die Liller Stadtrechnungen den Beweis, daſs die<lb/><figure><head>Fig. 291.</head></figure><lb/> Kunst, Kanonen zu gieſsen, bis zum Anfange des 15. Jahrhunderts<lb/> hinaufreicht.</p><lb/> <p>Im Jahre 1412 bezahlt die Stadt Lille <note place="foot" n="1)">La Fons Melicocq p. 15 et 16; Henrard, Histoire d’artillerie en Belgique<lb/> p. 169, 1412 à Jacques Yolens orlogeur et cannonier, pour 2 petits canons portatis<lb/> pesant XLIII liv. qu’il venait de <hi rendition="#g">fondre</hi>, considéré qu’il n’en y avait aucun de<lb/> tel fachon et qu’il sont <hi rendition="#g">tout de fier</hi> … IV, lib. XVI s. faibles.</note> dem Uhrmacher und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [912/0934]
Feuerwaffen.
bei Kanonen mittlerer Gröſse. In Fig. 289 u. 290 sind zwei Kanonen
(veuglaires) abgebildet, die sich im Artilleriemuseum (des Hafens) von
Hal befinden und die von dem Schloſs Bouvignes bei Dinant (zerstört
1470?) stammen, deren Büchsen von Eisen gegossen sind.
Ebenso wurden bereits im 15. Jahrhundert Feldschlangen (serpen-
tines ou coulevrines) aus Eisen gegossen, meist waren es Stücke von
[Abbildung Fig. 290.]
kleinem Kaliber. Während man seither annahm, daſs guſseiserne
Kanonen nicht vor der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Anwen-
dung kamen, liefern die Liller Stadtrechnungen den Beweis, daſs die
[Abbildung Fig. 291.]
Kunst, Kanonen zu gieſsen, bis zum Anfange des 15. Jahrhunderts
hinaufreicht.
Im Jahre 1412 bezahlt die Stadt Lille 1) dem Uhrmacher und
1) La Fons Melicocq p. 15 et 16; Henrard, Histoire d’artillerie en Belgique
p. 169, 1412 à Jacques Yolens orlogeur et cannonier, pour 2 petits canons portatis
pesant XLIII liv. qu’il venait de fondre, considéré qu’il n’en y avait aucun de
tel fachon et qu’il sont tout de fier … IV, lib. XVI s. faibles.
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