wenn man nach einem tugendhaften Sohn verlangt, Wasser, wenn man unerschöpf- lichen Reichtum begehrt.
24. Ein erprobtes Mittel, ein Schwert darin zu brühen für den Fall den Gegenstand durch verruchte Mittel zu erlangen sind Milch von einer Stute, Kamel oder Elefanten. Ein Gemisch von Fischgalle, Milch der Hirschkuh, der Stute und der Geis versetzt mit Palmwein macht das Schwert geschickt, eines Elefanten Rumpf zu zerhauen.
25. Ein Schwert, erst eingeölt und dann eingebrüht mit einer Salbe, dar- gestellt aus Milchsaft von Calotropis, von Ziegenhorn, Tinte, Dung von Tauben und Mäusen und darauf gewetzt ist geschickt Steine zu zerhauen.
26. Ein eisernes Instrument, eingebrüht in einer abgestandenen Mischung von Potasche von Plantagen, mit Buttermilch, und gehörig gewetzt wird sich nicht mehr biegen an einem Stein, noch abstumpfen an anderen eisernen Instrumenten.
Wenn das Meiste in diesem merkwürdigen Kapitel des Bhrat San- hita auch Aberglaube und Unsinn ist, so zeigt es uns doch, welchen Wert die Indier auf ihre Schwertklingen legten, und welche feinen Unter- schiede sie bezüglich der Eigenschaften und dem Ansehen des Stahls zu machen wussten.
Unsere historische Betrachtung beschränkte sich seither auf die arische Bevölkerung Indiens. Sobald wir aber aus der ältesten Zeit heraustreten, sobald wir nach den Fabrikationsmethoden fragen, können wir diesen Standpunkt nicht mehr festhalten, denn diese müssen wir hauptsächlich aus den gegenwärtigen Gewinnungsarten rekonstruieren und diese finden wir mehr bei den Ureingeborenen von Bengalen und dem Deckhan, als bei den Stämmen und in den Distrikten, die wir als rein arisch bezeichnen dürfen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass die Kunst der Eisengewinnung auch bei der eingeborenen, dunkelfarbigen Rasse bereits bekannt war, als die Arier erobernd nach Süden vordrangen. Über die Fabrikation des Eisens teilen alte Schriftsteller nur wenig mit. Ktesias bringt die unverständliche Bemerkung, der indische Stahl sei aus einem Eisen gemacht, welches aus der Tiefe eines Brunnens geschöpft wurde, der sich jedes Jahr mit flüssigem Golde füllt. Viel- leicht darf man hier an eine Waschvorrichtung denken und liesse sich vermuten, dass die alten Indier das Eisenerz mit dem Golde aus dem Sande der Flüsse wuschen, wie dies noch gegenwärtig in manchen Gegenden Indiens geschieht.
Aristoteles schildert in ähnlicher Weise die Erzgewinnung der Chalyber bei Beschreibung ihrer Methode "indisches Eisen" zu machen, welche in einzelnen Zügen an die Fabrikation des indischen Wutzstahls erinnert. Im Hinblick auf die tiefe Bildungsstufe der Aborginer einer- seits und ihre Geschicklichkeit in der Eisenbereitung andererseits erscheint es im höchsten Grade wahrscheinlich, dass die Eisenfabrika- tion ein seit Jahrtausenden in gleicher Weise vererbtes Gewerbe und
Die Arier in Asien.
wenn man nach einem tugendhaften Sohn verlangt, Wasser, wenn man unerschöpf- lichen Reichtum begehrt.
24. Ein erprobtes Mittel, ein Schwert darin zu brühen für den Fall den Gegenstand durch verruchte Mittel zu erlangen sind Milch von einer Stute, Kamel oder Elefanten. Ein Gemisch von Fischgalle, Milch der Hirschkuh, der Stute und der Geis versetzt mit Palmwein macht das Schwert geschickt, eines Elefanten Rumpf zu zerhauen.
25. Ein Schwert, erst eingeölt und dann eingebrüht mit einer Salbe, dar- gestellt aus Milchsaft von Calotropis, von Ziegenhorn, Tinte, Dung von Tauben und Mäusen und darauf gewetzt ist geschickt Steine zu zerhauen.
26. Ein eisernes Instrument, eingebrüht in einer abgestandenen Mischung von Potasche von Plantagen, mit Buttermilch, und gehörig gewetzt wird sich nicht mehr biegen an einem Stein, noch abstumpfen an anderen eisernen Instrumenten.
Wenn das Meiste in diesem merkwürdigen Kapitel des Bhrat Sán- hitâ auch Aberglaube und Unsinn ist, so zeigt es uns doch, welchen Wert die Indier auf ihre Schwertklingen legten, und welche feinen Unter- schiede sie bezüglich der Eigenschaften und dem Ansehen des Stahls zu machen wuſsten.
Unsere historische Betrachtung beschränkte sich seither auf die arische Bevölkerung Indiens. Sobald wir aber aus der ältesten Zeit heraustreten, sobald wir nach den Fabrikationsmethoden fragen, können wir diesen Standpunkt nicht mehr festhalten, denn diese müssen wir hauptsächlich aus den gegenwärtigen Gewinnungsarten rekonstruieren und diese finden wir mehr bei den Ureingeborenen von Bengalen und dem Deckhan, als bei den Stämmen und in den Distrikten, die wir als rein arisch bezeichnen dürfen. Es ist nicht zu bezweifeln, daſs die Kunst der Eisengewinnung auch bei der eingeborenen, dunkelfarbigen Rasse bereits bekannt war, als die Arier erobernd nach Süden vordrangen. Über die Fabrikation des Eisens teilen alte Schriftsteller nur wenig mit. Ktesias bringt die unverständliche Bemerkung, der indische Stahl sei aus einem Eisen gemacht, welches aus der Tiefe eines Brunnens geschöpft wurde, der sich jedes Jahr mit flüssigem Golde füllt. Viel- leicht darf man hier an eine Waschvorrichtung denken und lieſse sich vermuten, daſs die alten Indier das Eisenerz mit dem Golde aus dem Sande der Flüsse wuschen, wie dies noch gegenwärtig in manchen Gegenden Indiens geschieht.
Aristoteles schildert in ähnlicher Weise die Erzgewinnung der Chalyber bei Beschreibung ihrer Methode „indisches Eisen“ zu machen, welche in einzelnen Zügen an die Fabrikation des indischen Wutzstahls erinnert. Im Hinblick auf die tiefe Bildungsstufe der Aborginer einer- seits und ihre Geschicklichkeit in der Eisenbereitung andererseits erscheint es im höchsten Grade wahrscheinlich, daſs die Eisenfabrika- tion ein seit Jahrtausenden in gleicher Weise vererbtes Gewerbe und
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Die Arier in Asien.
wenn man nach einem tugendhaften Sohn verlangt, Wasser, wenn man unerschöpf-
lichen Reichtum begehrt.
24. Ein erprobtes Mittel, ein Schwert darin zu brühen für den Fall den
Gegenstand durch verruchte Mittel zu erlangen sind Milch von einer Stute,
Kamel oder Elefanten. Ein Gemisch von Fischgalle, Milch der Hirschkuh, der
Stute und der Geis versetzt mit Palmwein macht das Schwert geschickt, eines
Elefanten Rumpf zu zerhauen.
25. Ein Schwert, erst eingeölt und dann eingebrüht mit einer Salbe, dar-
gestellt aus Milchsaft von Calotropis, von Ziegenhorn, Tinte, Dung von Tauben
und Mäusen und darauf gewetzt ist geschickt Steine zu zerhauen.
26. Ein eisernes Instrument, eingebrüht in einer abgestandenen Mischung von
Potasche von Plantagen, mit Buttermilch, und gehörig gewetzt wird sich nicht
mehr biegen an einem Stein, noch abstumpfen an anderen eisernen Instrumenten.
Wenn das Meiste in diesem merkwürdigen Kapitel des Bhrat Sán-
hitâ auch Aberglaube und Unsinn ist, so zeigt es uns doch, welchen
Wert die Indier auf ihre Schwertklingen legten, und welche feinen Unter-
schiede sie bezüglich der Eigenschaften und dem Ansehen des Stahls
zu machen wuſsten.
Unsere historische Betrachtung beschränkte sich seither auf die
arische Bevölkerung Indiens. Sobald wir aber aus der ältesten Zeit
heraustreten, sobald wir nach den Fabrikationsmethoden fragen, können
wir diesen Standpunkt nicht mehr festhalten, denn diese müssen wir
hauptsächlich aus den gegenwärtigen Gewinnungsarten rekonstruieren
und diese finden wir mehr bei den Ureingeborenen von Bengalen und dem
Deckhan, als bei den Stämmen und in den Distrikten, die wir als rein
arisch bezeichnen dürfen. Es ist nicht zu bezweifeln, daſs die Kunst
der Eisengewinnung auch bei der eingeborenen, dunkelfarbigen Rasse
bereits bekannt war, als die Arier erobernd nach Süden vordrangen.
Über die Fabrikation des Eisens teilen alte Schriftsteller nur wenig
mit. Ktesias bringt die unverständliche Bemerkung, der indische Stahl
sei aus einem Eisen gemacht, welches aus der Tiefe eines Brunnens
geschöpft wurde, der sich jedes Jahr mit flüssigem Golde füllt. Viel-
leicht darf man hier an eine Waschvorrichtung denken und lieſse sich
vermuten, daſs die alten Indier das Eisenerz mit dem Golde aus dem
Sande der Flüsse wuschen, wie dies noch gegenwärtig in manchen
Gegenden Indiens geschieht.
Aristoteles schildert in ähnlicher Weise die Erzgewinnung der
Chalyber bei Beschreibung ihrer Methode „indisches Eisen“ zu machen,
welche in einzelnen Zügen an die Fabrikation des indischen Wutzstahls
erinnert. Im Hinblick auf die tiefe Bildungsstufe der Aborginer einer-
seits und ihre Geschicklichkeit in der Eisenbereitung andererseits
erscheint es im höchsten Grade wahrscheinlich, daſs die Eisenfabrika-
tion ein seit Jahrtausenden in gleicher Weise vererbtes Gewerbe und
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/251>, abgerufen am 22.11.2024.
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