Unsere Untersuchung führt uns darauf hin, dass wir in Äthiopien den ältesten bekannten Sitz der Eisengewinnung zu suchen hätten. Dies wird bestätigt durch die erhaltenen Abbildungen, welche die Ge- winnung des Eisens bei den Ägyptern darstellen, und aus denen wir er- sehen, dass das dargestellte Verfahren genau übereinstimmt mit der Gewinnungsmethode, wie sie heute noch in den eisenreichen Gegenden des oberen Äthiopiens und von Darfur betrieben wird, wo die Eisen- bereitung seit undenklicher Zeit heimisch zu sein scheint.
[Abbildung]
Fig. 24.
Auf einem Steine, der sich in Florenz befindet, ist in einer Gruppe von Darstellungen das Schmelzen und Schmieden eines Metalles ab- gebildet. Da sich dabei das Symbol @ befindet, so dürfen wir wohl annehmen, dass es Eisen sein soll. In dem einen der Bilder tritt ein jugendlicher Sklave, der durch seinen runden Kopf mit ab-
[Abbildung]
Fig. 25.
stehenden Ohren als Neger charakterisiert ist, einen einfachen Blasebalg, aus dem der Wind durch ein Bambusrohr einer flachen Grube zugeführt wird, in welcher der Schmelzprozess, also in unserm Falle die Reduktion des Eisenerzes vor sich geht. In dem zweiten Bilde (Fig. 25) sieht man,
Beck, Geschichte des Eisens. 7
Ägypten.
Unsere Untersuchung führt uns darauf hin, daſs wir in Äthiopien den ältesten bekannten Sitz der Eisengewinnung zu suchen hätten. Dies wird bestätigt durch die erhaltenen Abbildungen, welche die Ge- winnung des Eisens bei den Ägyptern darstellen, und aus denen wir er- sehen, daſs das dargestellte Verfahren genau übereinstimmt mit der Gewinnungsmethode, wie sie heute noch in den eisenreichen Gegenden des oberen Äthiopiens und von Darfur betrieben wird, wo die Eisen- bereitung seit undenklicher Zeit heimisch zu sein scheint.
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Fig. 24.
Auf einem Steine, der sich in Florenz befindet, ist in einer Gruppe von Darstellungen das Schmelzen und Schmieden eines Metalles ab- gebildet. Da sich dabei das Symbol  befindet, so dürfen wir wohl annehmen, daſs es Eisen sein soll. In dem einen der Bilder tritt ein jugendlicher Sklave, der durch seinen runden Kopf mit ab-
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Fig. 25.
stehenden Ohren als Neger charakterisiert ist, einen einfachen Blasebalg, aus dem der Wind durch ein Bambusrohr einer flachen Grube zugeführt wird, in welcher der Schmelzprozeſs, also in unserm Falle die Reduktion des Eisenerzes vor sich geht. In dem zweiten Bilde (Fig. 25) sieht man,
Beck, Geschichte des Eisens. 7
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Ägypten.
Unsere Untersuchung führt uns darauf hin, daſs wir in Äthiopien
den ältesten bekannten Sitz der Eisengewinnung zu suchen hätten.
Dies wird bestätigt durch die erhaltenen Abbildungen, welche die Ge-
winnung des Eisens bei den Ägyptern darstellen, und aus denen wir er-
sehen, daſs das dargestellte Verfahren genau übereinstimmt mit der
Gewinnungsmethode, wie sie heute noch in den eisenreichen Gegenden
des oberen Äthiopiens und von Darfur betrieben wird, wo die Eisen-
bereitung seit undenklicher Zeit heimisch zu sein scheint.
[Abbildung Fig. 24.]
Auf einem Steine, der sich in Florenz befindet, ist in einer Gruppe
von Darstellungen das Schmelzen und Schmieden eines Metalles ab-
gebildet. Da sich dabei das Symbol  befindet, so dürfen wir wohl
annehmen, daſs es Eisen sein soll. In dem einen der Bilder tritt
ein jugendlicher Sklave, der durch seinen runden Kopf mit ab-
[Abbildung Fig. 25.]
stehenden Ohren als Neger charakterisiert ist, einen einfachen Blasebalg,
aus dem der Wind durch ein Bambusrohr einer flachen Grube zugeführt
wird, in welcher der Schmelzprozeſs, also in unserm Falle die Reduktion
des Eisenerzes vor sich geht. In dem zweiten Bilde (Fig. 25) sieht man,
Beck, Geschichte des Eisens. 7
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/119>, abgerufen am 22.11.2024.
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