seien und führt nach anderen Quellen an, dass Duverger schon vor 1735 die erste Feilenhaumaschine entworfen habe. Diese Angabe ist insofern ungenau, als Duverger bereits 1699 diese Maschine entwarf und der Akademie präsentierte und als die Beschreibung derselben bereits 1702 im Journal des savants zu finden ist. Allein, wie nun Leonardo da Vincis Manuskripte lehren, so ist Duverger nicht der erste, sondern wir sehen, dass Leonardo eine Feilenhaumaschine entworfen hat, und zwar bereits vor dem Jahre 1505. Die Zeichnung (Fig 314) ist in allen Teilen sorgsam und alle Details sind vorhanden; in den verschiedenen Entwürfen von Hammerköpfen finden wir den grübeln- den Techniker wieder. Leonardo beabsichtigte die Maschine von der Kurbel und Menschenkraft unabhängig zu machen. Es soll ein Ge-
[Abbildung]
Fig. 315.
wicht mittels Taues die Hauptwelle in Bewegung setzen, letzteres so lang, ersteres so hoch herabkommend, als im Verhältnis zu der Länge der zu hauenden Feile nötig.
In der That haben wir bis heute die Feilenhaumaschine noch nicht viel über den in Leonardos Skizze sichtbaren Standpunkt hin- ausgebracht.
Der Federhammer. "Die Zeichnung dieses Instruments" -- schreibt Dr. Grothe -- "würde unserer Zeit Ehre machen. Sie läuft dem Leonardo da Vinci so mit unter bei Gelegenheit der Konstruktion eines Getriebes für einen Fallhammer (Fig. 315). Die Feder scheint hierbei von besonderer Konstruktion. Hierbei wollen wir gleich an- führen, dass Leonardo sich bemühte, die Schmiedehämmer selbstthätig herzurichten."
Einer Maschine zum Ziehen von Metallfedern, die auch auf dem Prinzip der Drahtzüge basiert ist, wollen wir nur Erwähnung thun, wie wir auch die Konstruktion von Hebezeugen, Kranen und Winden,
Leonardo da Vinci.
seien und führt nach anderen Quellen an, daſs Duverger schon vor 1735 die erste Feilenhaumaschine entworfen habe. Diese Angabe ist insofern ungenau, als Duverger bereits 1699 diese Maschine entwarf und der Akademie präsentierte und als die Beschreibung derselben bereits 1702 im Journal des savants zu finden ist. Allein, wie nun Leonardo da Vincis Manuskripte lehren, so ist Duverger nicht der erste, sondern wir sehen, daſs Leonardo eine Feilenhaumaschine entworfen hat, und zwar bereits vor dem Jahre 1505. Die Zeichnung (Fig 314) ist in allen Teilen sorgsam und alle Details sind vorhanden; in den verschiedenen Entwürfen von Hammerköpfen finden wir den grübeln- den Techniker wieder. Leonardo beabsichtigte die Maschine von der Kurbel und Menschenkraft unabhängig zu machen. Es soll ein Ge-
[Abbildung]
Fig. 315.
wicht mittels Taues die Hauptwelle in Bewegung setzen, letzteres so lang, ersteres so hoch herabkommend, als im Verhältnis zu der Länge der zu hauenden Feile nötig.
In der That haben wir bis heute die Feilenhaumaschine noch nicht viel über den in Leonardos Skizze sichtbaren Standpunkt hin- ausgebracht.
Der Federhammer. „Die Zeichnung dieses Instruments“ — schreibt Dr. Grothe — „würde unserer Zeit Ehre machen. Sie läuft dem Leonardo da Vinci so mit unter bei Gelegenheit der Konstruktion eines Getriebes für einen Fallhammer (Fig. 315). Die Feder scheint hierbei von besonderer Konstruktion. Hierbei wollen wir gleich an- führen, daſs Leonardo sich bemühte, die Schmiedehämmer selbstthätig herzurichten.“
Einer Maschine zum Ziehen von Metallfedern, die auch auf dem Prinzip der Drahtzüge basiert ist, wollen wir nur Erwähnung thun, wie wir auch die Konstruktion von Hebezeugen, Kranen und Winden,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1022"n="1000"/><fwplace="top"type="header">Leonardo da Vinci.</fw><lb/>
seien und führt nach anderen Quellen an, daſs Duverger schon vor<lb/>
1735 die erste Feilenhaumaschine entworfen habe. Diese Angabe ist<lb/>
insofern ungenau, als Duverger bereits 1699 diese Maschine entwarf<lb/>
und der Akademie präsentierte und als die Beschreibung derselben<lb/>
bereits 1702 im Journal des savants zu finden ist. Allein, wie nun<lb/>
Leonardo da Vincis Manuskripte lehren, so ist Duverger nicht der erste,<lb/>
sondern wir sehen, daſs Leonardo eine Feilenhaumaschine entworfen<lb/>
hat, und zwar bereits vor dem Jahre 1505. Die Zeichnung (Fig 314)<lb/>
ist in allen Teilen sorgsam und alle Details sind vorhanden; in den<lb/>
verschiedenen Entwürfen von Hammerköpfen finden wir den grübeln-<lb/>
den Techniker wieder. Leonardo beabsichtigte die Maschine von der<lb/>
Kurbel und Menschenkraft unabhängig zu machen. Es soll ein Ge-<lb/><figure><head>Fig. 315.</head></figure><lb/>
wicht mittels Taues die Hauptwelle in Bewegung setzen, letzteres so<lb/>
lang, ersteres so hoch herabkommend, als im Verhältnis zu der Länge<lb/>
der zu hauenden Feile nötig.</p><lb/><p>In der That haben wir bis heute die Feilenhaumaschine noch<lb/>
nicht viel über den in Leonardos Skizze sichtbaren Standpunkt hin-<lb/>
ausgebracht.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Federhammer</hi>. „Die Zeichnung dieses Instruments“—<lb/>
schreibt Dr. Grothe —„würde unserer Zeit Ehre machen. Sie läuft<lb/>
dem Leonardo da Vinci so mit unter bei Gelegenheit der Konstruktion<lb/>
eines Getriebes für einen Fallhammer (Fig. 315). Die Feder scheint<lb/>
hierbei von besonderer Konstruktion. Hierbei wollen wir gleich an-<lb/>
führen, daſs Leonardo sich bemühte, die Schmiedehämmer selbstthätig<lb/>
herzurichten.“</p><lb/><p>Einer Maschine zum Ziehen von Metallfedern, die auch auf dem<lb/>
Prinzip der Drahtzüge basiert ist, wollen wir nur Erwähnung thun,<lb/>
wie wir auch die Konstruktion von Hebezeugen, Kranen und Winden,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1000/1022]
Leonardo da Vinci.
seien und führt nach anderen Quellen an, daſs Duverger schon vor
1735 die erste Feilenhaumaschine entworfen habe. Diese Angabe ist
insofern ungenau, als Duverger bereits 1699 diese Maschine entwarf
und der Akademie präsentierte und als die Beschreibung derselben
bereits 1702 im Journal des savants zu finden ist. Allein, wie nun
Leonardo da Vincis Manuskripte lehren, so ist Duverger nicht der erste,
sondern wir sehen, daſs Leonardo eine Feilenhaumaschine entworfen
hat, und zwar bereits vor dem Jahre 1505. Die Zeichnung (Fig 314)
ist in allen Teilen sorgsam und alle Details sind vorhanden; in den
verschiedenen Entwürfen von Hammerköpfen finden wir den grübeln-
den Techniker wieder. Leonardo beabsichtigte die Maschine von der
Kurbel und Menschenkraft unabhängig zu machen. Es soll ein Ge-
[Abbildung Fig. 315.]
wicht mittels Taues die Hauptwelle in Bewegung setzen, letzteres so
lang, ersteres so hoch herabkommend, als im Verhältnis zu der Länge
der zu hauenden Feile nötig.
In der That haben wir bis heute die Feilenhaumaschine noch
nicht viel über den in Leonardos Skizze sichtbaren Standpunkt hin-
ausgebracht.
Der Federhammer. „Die Zeichnung dieses Instruments“ —
schreibt Dr. Grothe — „würde unserer Zeit Ehre machen. Sie läuft
dem Leonardo da Vinci so mit unter bei Gelegenheit der Konstruktion
eines Getriebes für einen Fallhammer (Fig. 315). Die Feder scheint
hierbei von besonderer Konstruktion. Hierbei wollen wir gleich an-
führen, daſs Leonardo sich bemühte, die Schmiedehämmer selbstthätig
herzurichten.“
Einer Maschine zum Ziehen von Metallfedern, die auch auf dem
Prinzip der Drahtzüge basiert ist, wollen wir nur Erwähnung thun,
wie wir auch die Konstruktion von Hebezeugen, Kranen und Winden,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 1000. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/1022>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.