Statuetten verwendet. Mit letzteren, meist Götterfiguren, die als aus dem heiligen Nillande kommend in der alten Welt als Amulette hoch- geschätzt waren, wurde in späterer Zeit ein ausgedehnter Handel getrieben.
Die Resultate der chemischen Untersuchungen alter ägyptischer Metallgeräte bestätigen unsere Ausführung. Das älteste Werkzeug, welches analysiert wurde, ist das Bruchstück eines Messers, welches etwa 13 Fuss unter der Statue Ramses III., welche seit dem 14. Jahr- hundert v. Chr. ihre Stelle einnimmt, ausgegraben wurde. Die Analyse von Percy ergab:
97,12
Teile
Kupfer,
2,29
"
Arsen,
0,43
"
Eisen,
0,24
"
Zinn und Spuren von Gold.
Da die geringen Beimengungen fremder Metalle als zufällig an- zusehen sind, so haben wir es mit einem Kupfermesser zu thun. Die Beimengung von Arsenik ist wohl nur zufällig, wenn es auch nicht unmöglich wäre, dass der Zusatz beabsichtigt gewesen wäre, um ein härteres Kupfer zu erzielen.
Die ägyptischen Bronzen, die analysiert worden sind, gehören alle der späteren Zeit bis zur achtzehnten Dynastie hinaufreichend an.
Die meisten der aufgefundenen Bronzefiguren, Vasen u. s. w. stam- men aus der Zeit der Psamnetiche. Doch sind auch ältere Bronzefunde erhalten. Das Berliner Museum besitzt eine Statuette aus Bronze -- leider ist sie nicht näher untersucht --, die der Zeit Ramses II. an- gehört. Das Figürchen ist sehr kunstvoll hohl gegossen1). Ein Meissel aus dem alten Theben bestand aus 94 Teilen Kupfer, 5,9 Teilen Zinn und 0,1 Teilen Eisen. Dieser Meissel, dessen Kopf glatt geschlagen war, während die Schärfe sich unverletzt zeigte, war so weich, dass er sich auf Stein sofort umbog. Die meisten Vasen, Spiegel, Waffen u. s. w. zeigen eine Zusammensetzung von 80 bis 85 Teilen Kupfer und 15 bis 20 Teilen Zinn. Ein Spiegel im Berliner Museum, den Vauquelin untersuchte, ergab 85 Teile Kupfer, 14 Teile Zinn und 1 Teil Eisen.
1) In Paris soll in der Sammlung eines Herrn Posno eine Statuette des Mentu- hotep (XI. Dynastie) sich befinden, ob dieselbe aber aus der Zeit jenes Königs stammt, ist höchst zweifelhaft. Wie auch die beliebte Darstellung des grossen Ramses in Bronze noch kein hinreichender Beweis ist, dass zur Zeit dieses Königs der Bronzeguss in Ägypten bereits bekannt war. Ramses-Statuetten wurden später massenhaft gemacht.
Ägypten.
Statuetten verwendet. Mit letzteren, meist Götterfiguren, die als aus dem heiligen Nillande kommend in der alten Welt als Amulette hoch- geschätzt waren, wurde in späterer Zeit ein ausgedehnter Handel getrieben.
Die Resultate der chemischen Untersuchungen alter ägyptischer Metallgeräte bestätigen unsere Ausführung. Das älteste Werkzeug, welches analysiert wurde, ist das Bruchstück eines Messers, welches etwa 13 Fuſs unter der Statue Ramses III., welche seit dem 14. Jahr- hundert v. Chr. ihre Stelle einnimmt, ausgegraben wurde. Die Analyse von Percy ergab:
97,12
Teile
Kupfer,
2,29
〃
Arsen,
0,43
〃
Eisen,
0,24
〃
Zinn und Spuren von Gold.
Da die geringen Beimengungen fremder Metalle als zufällig an- zusehen sind, so haben wir es mit einem Kupfermesser zu thun. Die Beimengung von Arsenik ist wohl nur zufällig, wenn es auch nicht unmöglich wäre, daſs der Zusatz beabsichtigt gewesen wäre, um ein härteres Kupfer zu erzielen.
Die ägyptischen Bronzen, die analysiert worden sind, gehören alle der späteren Zeit bis zur achtzehnten Dynastie hinaufreichend an.
Die meisten der aufgefundenen Bronzefiguren, Vasen u. s. w. stam- men aus der Zeit der Psamnetiche. Doch sind auch ältere Bronzefunde erhalten. Das Berliner Museum besitzt eine Statuette aus Bronze — leider ist sie nicht näher untersucht —, die der Zeit Ramses II. an- gehört. Das Figürchen ist sehr kunstvoll hohl gegossen1). Ein Meiſsel aus dem alten Theben bestand aus 94 Teilen Kupfer, 5,9 Teilen Zinn und 0,1 Teilen Eisen. Dieser Meiſsel, dessen Kopf glatt geschlagen war, während die Schärfe sich unverletzt zeigte, war so weich, daſs er sich auf Stein sofort umbog. Die meisten Vasen, Spiegel, Waffen u. s. w. zeigen eine Zusammensetzung von 80 bis 85 Teilen Kupfer und 15 bis 20 Teilen Zinn. Ein Spiegel im Berliner Museum, den Vauquelin untersuchte, ergab 85 Teile Kupfer, 14 Teile Zinn und 1 Teil Eisen.
1) In Paris soll in der Sammlung eines Herrn Posno eine Statuette des Mentu- hotep (XI. Dynastie) sich befinden, ob dieselbe aber aus der Zeit jenes Königs stammt, ist höchst zweifelhaft. Wie auch die beliebte Darstellung des groſsen Ramses in Bronze noch kein hinreichender Beweis ist, daſs zur Zeit dieses Königs der Bronzeguſs in Ägypten bereits bekannt war. Ramses-Statuetten wurden später massenhaft gemacht.
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Ägypten.
Statuetten verwendet. Mit letzteren, meist Götterfiguren, die als aus
dem heiligen Nillande kommend in der alten Welt als Amulette hoch-
geschätzt waren, wurde in späterer Zeit ein ausgedehnter Handel
getrieben.
Die Resultate der chemischen Untersuchungen alter ägyptischer
Metallgeräte bestätigen unsere Ausführung. Das älteste Werkzeug,
welches analysiert wurde, ist das Bruchstück eines Messers, welches
etwa 13 Fuſs unter der Statue Ramses III., welche seit dem 14. Jahr-
hundert v. Chr. ihre Stelle einnimmt, ausgegraben wurde. Die Analyse
von Percy ergab:
97,12 Teile Kupfer,
2,29 〃 Arsen,
0,43 〃 Eisen,
0,24 〃 Zinn und Spuren von Gold.
Da die geringen Beimengungen fremder Metalle als zufällig an-
zusehen sind, so haben wir es mit einem Kupfermesser zu thun. Die
Beimengung von Arsenik ist wohl nur zufällig, wenn es auch nicht
unmöglich wäre, daſs der Zusatz beabsichtigt gewesen wäre, um ein
härteres Kupfer zu erzielen.
Die ägyptischen Bronzen, die analysiert worden sind, gehören alle
der späteren Zeit bis zur achtzehnten Dynastie hinaufreichend an.
Die meisten der aufgefundenen Bronzefiguren, Vasen u. s. w. stam-
men aus der Zeit der Psamnetiche. Doch sind auch ältere Bronzefunde
erhalten. Das Berliner Museum besitzt eine Statuette aus Bronze —
leider ist sie nicht näher untersucht —, die der Zeit Ramses II. an-
gehört. Das Figürchen ist sehr kunstvoll hohl gegossen 1). Ein Meiſsel
aus dem alten Theben bestand aus 94 Teilen Kupfer, 5,9 Teilen Zinn
und 0,1 Teilen Eisen. Dieser Meiſsel, dessen Kopf glatt geschlagen
war, während die Schärfe sich unverletzt zeigte, war so weich, daſs er
sich auf Stein sofort umbog. Die meisten Vasen, Spiegel, Waffen u. s. w.
zeigen eine Zusammensetzung von 80 bis 85 Teilen Kupfer und 15 bis
20 Teilen Zinn. Ein Spiegel im Berliner Museum, den Vauquelin
untersuchte, ergab 85 Teile Kupfer, 14 Teile Zinn und 1 Teil Eisen.
1) In Paris soll in der Sammlung eines Herrn Posno eine Statuette des Mentu-
hotep (XI. Dynastie) sich befinden, ob dieselbe aber aus der Zeit jenes Königs
stammt, ist höchst zweifelhaft. Wie auch die beliebte Darstellung des groſsen
Ramses in Bronze noch kein hinreichender Beweis ist, daſs zur Zeit dieses Königs
der Bronzeguſs in Ägypten bereits bekannt war. Ramses-Statuetten wurden
später massenhaft gemacht.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/102>, abgerufen am 22.11.2024.
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