Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].Seelen-Weißheit. "men ist/ der vest und gestrenge Mann Hector"von Trautmansdorff/ unser lieber getreuer "Cammermeister/ und sich beklaget über Sey- "frieden den Fraunberger/ unsern Rath/ wie er "ihm hinterwerts seine Ehre benommen/ und "sich allenthalben berühmet/ besser/ und vom "Adel älters Herkommens seyn/ dann er. Dar- "auff hat Fraunberger unverholt seine Ant- "wort gethan/ er hätte das geredt. Bitte darauff "unser Cammermeister/ daß ein jeden zu wei- "sen beruff/ darauff ein brieffliche Urkund vor "Uns fürzubringen/ das beyde Theil gethan "haben. Zum ersten hat Seyfried der Fraun- "berger sein gut besigelt Brief/ mit Jahr-Zahl/ "zwey hundert und dreyzehen Jahren darnach "Hector von Trautmansdorff/ auch mit seinen "guten besigelten Briefen gewiesen/ vierthalb "hundert Jahr auch zwey Jahr. Nach dieser "Weisung sich diese beyde/ ausserhalb unserer zu "kämpffen (bey ihren grossen Eyden geschwo- "ren) verpflicht haben/ um Fägniß und um ihr "Schild und Helm/ und Kleinod darinn/ und "darauff den andern Sieghafften/ mit Leib und "Wappen heimfallen solle/ das mit hoher Bitt "an uns gethan/ ihnen das zu vergünnen: ha- "ben Wir ihnen beeden/ nach unserm beschlos- "senen Rath/ das zu geben/ und einen Tag an- "gestellt/ ist Seyfried der Fraunberger schwehr- lich N iiij
Seelen-Weißheit. „men iſt/ der veſt und geſtrenge Mann Hector„von Trautmansdorff/ unſer lieber getreuer „Cammermeiſter/ und ſich beklaget uͤber Sey- „frieden den Fraunberger/ unſern Rath/ wie er „ihm hinterwerts ſeine Ehre benommen/ und „ſich allenthalben beruͤhmet/ beſſer/ und vom „Adel aͤlters Herkommens ſeyn/ dann er. Dar- „auff hat Fraunberger unverholt ſeine Ant- „wort gethan/ er haͤtte das geredt. Bitte darauff „unſer Cammermeiſter/ daß ein jeden zu wei- „ſen beruff/ darauff ein brieffliche Urkund vor „Uns fuͤrzubringen/ das beyde Theil gethan „haben. Zum erſten hat Seyfried der Fraun- „berger ſein gut beſigelt Brief/ mit Jahr-Zahl/ „zwey hundert und dreyzehen Jahren darnach „Hector von Trautmansdorff/ auch mit ſeinen „guten beſigelten Briefen gewieſen/ vierthalb „hundert Jahr auch zwey Jahr. Nach dieſer „Weiſung ſich dieſe beyde/ auſſerhalb unſerer zu „kaͤmpffen (bey ihren groſſen Eyden geſchwo- „ren) verpflicht haben/ um Faͤgniß und um ihr „Schild und Helm/ und Kleinod darinn/ und „darauff den andern Sieghafften/ mit Leib und „Wappen heimfallen ſolle/ das mit hoher Bitt „an uns gethan/ ihnen das zu verguͤnnen: ha- „ben Wir ihnen beeden/ nach unſerm beſchloſ- „ſenen Rath/ das zu geben/ und einen Tag an- „geſtellt/ iſt Seyfried der Fraunberger ſchwehr- lich N iiij
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Seelen-Weißheit.
„men iſt/ der veſt und geſtrenge Mann Hector
„von Trautmansdorff/ unſer lieber getreuer
„Cammermeiſter/ und ſich beklaget uͤber Sey-
„frieden den Fraunberger/ unſern Rath/ wie er
„ihm hinterwerts ſeine Ehre benommen/ und
„ſich allenthalben beruͤhmet/ beſſer/ und vom
„Adel aͤlters Herkommens ſeyn/ dann er. Dar-
„auff hat Fraunberger unverholt ſeine Ant-
„wort gethan/ er haͤtte das geredt. Bitte darauff
„unſer Cammermeiſter/ daß ein jeden zu wei-
„ſen beruff/ darauff ein brieffliche Urkund vor
„Uns fuͤrzubringen/ das beyde Theil gethan
„haben. Zum erſten hat Seyfried der Fraun-
„berger ſein gut beſigelt Brief/ mit Jahr-Zahl/
„zwey hundert und dreyzehen Jahren darnach
„Hector von Trautmansdorff/ auch mit ſeinen
„guten beſigelten Briefen gewieſen/ vierthalb
„hundert Jahr auch zwey Jahr. Nach dieſer
„Weiſung ſich dieſe beyde/ auſſerhalb unſerer zu
„kaͤmpffen (bey ihren groſſen Eyden geſchwo-
„ren) verpflicht haben/ um Faͤgniß und um ihr
„Schild und Helm/ und Kleinod darinn/ und
„darauff den andern Sieghafften/ mit Leib und
„Wappen heimfallen ſolle/ das mit hoher Bitt
„an uns gethan/ ihnen das zu verguͤnnen: ha-
„ben Wir ihnen beeden/ nach unſerm beſchloſ-
„ſenen Rath/ das zu geben/ und einen Tag an-
„geſtellt/ iſt Seyfried der Fraunberger ſchwehr-
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