Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.nimmt dem Glaß die Farbe/ das andere gibt und
nimmt dem Glaß die Farbe/ das andere gibt und
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nimmt dem Glaß die Farbe/ das andere gibt
ihm eine/ und iſt wol zu mercken/ daß ob wol
die Zaffra oder Kobold gifftig/ wann es den-
noch ins Glaß geſchmoltzen/ und ſolches zur
Schmalta gerieben/ es nicht mehr gifftig ſey.
Herr Boyle hat zum erſten hier in Engel-
land die Magneſiam gefunden/ welche vor
dieſem pflegte aus Piemont gebracht zu
werden/ und ich kan ſagen/ daß ich der erſte
ſey/ der hier zu Lande die Zaffra gefunden.
Gleich wie nun das Kupffer durch Gallmey
zu Meſſing/ und durch Zinn zu Bronzo gelb
gemacht wird/ alſo wird es durch Arſenic
weiß gemacht/ dannenhers der Name Weiß-
Kupffer kommt/ nehmlich wie insgemein biß
dato bekandt durch Zuſetzung Arſenic oder
Antimonii. Aber Ludovicus de Comitibus
in ſeiner Metallurgia gedencket eines andern
Weges/ dem Kupffer nichts zuzuſetzen/ ſon-
dern ſolchem die Farbe durch ein Solvens zu
extrahiren, daß es weiß bleibe und nimmer-
mehr gruͤn oder roth werde: ich habe mit Sr.
Hoheit Printz Ruprecht diß Experi-
ment gemacht/ und wahr befunden. Gleich
wie man nun das Kupffer gelb und weiß
machen kan/ alſo kann man auch das Zinn
weiſſer und haͤrter machen/ auch daß es klingt
und
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