Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

den nicht sowolkan gethan werden. Eben
dieser Joachim Kühnholtz hat auch zu
Mayntz ein hangendes Flußbett auff dem
Rhein practiciret umb Schiffmühl zu ha-
ben/ und das Wasser zu zwingen/ und sei-
nen Fluß zuverstärcken.

Dieses sind ungefähr die Gattungen
und Unterscheid/ auch Naturen und Eigen-
schafften deß Wassers/ der Wasser-Künste/
Wasser-Leitungen/ Wasser-Hebungen/
und derer darzu erforderten Bewegungen
und Instrumenten/ welcher Application
unmöglich zu beschreiben/ dieweil sie sich
nach Art und Condition deß Orts/ der Zeit
und der Bedürfftigkeit reguliren müssen.
Derentwegen ihre Combinatio dem Judi-
cio
und Verstand eines vorsichtigen Was-
ser-Künstlers heimgestellt bleiben muß. Die-
ses aber was bißhero gemeldet/ sind die
Principia und Fundamenta, welche er vor
allen wissen muß/ deren Application dann
und Praxin wird ihm die Gelegenheit
weiter selbst an die Hand
geben.

ENDE.



den nicht ſowolkan gethan werden. Eben
dieſer Joachim Kuͤhnholtz hat auch zu
Mayntz ein hangendes Flußbett auff dem
Rhein practiciret umb Schiffmuͤhl zu ha-
ben/ und das Waſſer zu zwingen/ und ſei-
nen Fluß zuverſtaͤrcken.

Dieſes ſind ungefaͤhr die Gattungen
und Unterſcheid/ auch Naturen und Eigen-
ſchafftẽ deß Waſſers/ der Waſſer-Kuͤnſte/
Waſſer-Leitungen/ Waſſer-Hebungen/
und derer darzu erforderten Bewegungen
und Inſtrumenten/ welcher Application
unmoͤglich zu beſchreiben/ dieweil ſie ſich
nach Art und Condition deß Orts/ der Zeit
und der Beduͤrfftigkeit reguliren muͤſſen.
Derentwegen ihre Combinatio dem Judi-
cio
und Verſtand eines vorſichtigen Waſ-
ſer-Kuͤnſtlers heimgeſtellt bleibẽ muß. Die-
ſes aber was bißhero gemeldet/ ſind die
Principia und Fundamenta, welche er vor
allen wiſſen muß/ deren Application dann
und Praxin wird ihm die Gelegenheit
weiter ſelbſt an die Hand
geben.

ENDE.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0225" n="205[202]"/>
den nicht &#x017F;owolkan gethan werden. Eben<lb/>
die&#x017F;er Joachim Ku&#x0364;hnholtz hat auch zu<lb/>
Mayntz ein hangendes Flußbett auff dem<lb/>
Rhein practiciret umb Schiffmu&#x0364;hl zu ha-<lb/>
ben/ und das Wa&#x017F;&#x017F;er zu zwingen/ und &#x017F;ei-<lb/>
nen Fluß zuver&#x017F;ta&#x0364;rcken.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;es &#x017F;ind ungefa&#x0364;hr die Gattungen<lb/>
und Unter&#x017F;cheid/ auch Naturen und Eigen-<lb/>
&#x017F;chaffte&#x0303; deß Wa&#x017F;&#x017F;ers/ der Wa&#x017F;&#x017F;er-Ku&#x0364;n&#x017F;te/<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er-Leitungen/ Wa&#x017F;&#x017F;er-Hebungen/<lb/>
und derer darzu erforderten Bewegungen<lb/>
und In&#x017F;trumenten/ welcher Application<lb/>
unmo&#x0364;glich zu be&#x017F;chreiben/ dieweil &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
nach Art und Condition deß Orts/ der Zeit<lb/>
und der Bedu&#x0364;rfftigkeit reguliren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Derentwegen ihre <hi rendition="#aq">Combinatio</hi> dem <hi rendition="#aq">Judi-<lb/>
cio</hi> und Ver&#x017F;tand eines vor&#x017F;ichtigen Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er-Ku&#x0364;n&#x017F;tlers heimge&#x017F;tellt bleibe&#x0303; muß. Die-<lb/>
&#x017F;es aber was bißhero gemeldet/ &#x017F;ind die<lb/><hi rendition="#aq">Principia</hi> und <hi rendition="#aq">Fundamenta,</hi> welche er vor<lb/>
allen wi&#x017F;&#x017F;en muß/ deren <hi rendition="#aq">Application</hi> dann<lb/><hi rendition="#c">und <hi rendition="#aq">Praxin</hi> wird ihm die Gelegenheit<lb/>
weiter &#x017F;elb&#x017F;t an die Hand<lb/>
geben.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[205[202]/0225] den nicht ſowolkan gethan werden. Eben dieſer Joachim Kuͤhnholtz hat auch zu Mayntz ein hangendes Flußbett auff dem Rhein practiciret umb Schiffmuͤhl zu ha- ben/ und das Waſſer zu zwingen/ und ſei- nen Fluß zuverſtaͤrcken. Dieſes ſind ungefaͤhr die Gattungen und Unterſcheid/ auch Naturen und Eigen- ſchafftẽ deß Waſſers/ der Waſſer-Kuͤnſte/ Waſſer-Leitungen/ Waſſer-Hebungen/ und derer darzu erforderten Bewegungen und Inſtrumenten/ welcher Application unmoͤglich zu beſchreiben/ dieweil ſie ſich nach Art und Condition deß Orts/ der Zeit und der Beduͤrfftigkeit reguliren muͤſſen. Derentwegen ihre Combinatio dem Judi- cio und Verſtand eines vorſichtigen Waſ- ſer-Kuͤnſtlers heimgeſtellt bleibẽ muß. Die- ſes aber was bißhero gemeldet/ ſind die Principia und Fundamenta, welche er vor allen wiſſen muß/ deren Application dann und Praxin wird ihm die Gelegenheit weiter ſelbſt an die Hand geben. ENDE.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/225
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 205[202]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/225>, abgerufen am 25.11.2024.