Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Dessen Exempel an den Feuwersteinen/ in außgegrabenem Erdreich/ in bewegung deß Meers/ in der wärme der Brunnen vnnd Luffts/ in Vegetation/ Wachsung vnd Leben der Creaturen zu sehen. Das Himmlische Spiritalische Feuwer erquicket vnnd vermehret alles durch seine Wärme / vertreibet die bösen Geister/ wie auch vnser jrrdisches Feuwer durch seine Gleichheit / Bildnuß/ Simulacrum vnd Impression deß obern Himmlischen. Dannenhero die Alten verordenet / daß in allen deß Gottesdiensts Ceremonien/ Gebetten vnd Gesängen/ Liecht vnnd Feuwer gebraucht werde/ Vnd dahero deß Pythagorae Spruch entstanden/ daß man von Gott one Liecht oder Feuwer nicht reden solle. Eben so wunderbarer Kräfften ist auch die Lufft/ als ein Geist/ der alles Lebendige durchdringet/ zusammen verbindet/ beweget vnnd erfüllet. Dannenhero die Cabbalisten vnnd Hebreischen Rabinen den Lufft nicht vnter die Zahl der Elementen eynmischen/ sondern allein einen verknüpffenden vnnd zusammenfügenden Geist der Welt nennen. Es empfänget auch die Lufft/ als welche zum nechsten den Himmlischen Cörpern aller anderer Influentz in sich/ vnnd communiciret dieselbe beydes mit den andern Elementen/ vnd andern vndern Cörpern/ nimmet auch aller/ so wol natürlichen/ als durch Kunst zubereiteter Dingen / Reden vnnd Sprach Eynbildungen an sich/ behelt sie Dessen Exempel an den Feuwersteinen/ in außgegrabenem Erdreich/ in bewegung deß Meers/ in der wärme der Brunnen vnnd Luffts/ in Vegetation/ Wachsung vnd Leben der Creaturen zu sehen. Das Himmlische Spiritalische Feuwer erquicket vnnd vermehret alles durch seine Wärme / vertreibet die bösen Geister/ wie auch vnser jrrdisches Feuwer durch seine Gleichheit / Bildnuß/ Simulacrum vnd Impression deß obern Himmlischen. Dannenhero die Alten verordenet / daß in allen deß Gottesdiensts Ceremonien/ Gebetten vnd Gesängen/ Liecht vnnd Feuwer gebraucht werde/ Vnd dahero deß Pythagorae Spruch entstanden/ daß man von Gott one Liecht oder Feuwer nicht reden solle. Eben so wunderbarer Kräfften ist auch die Lufft/ als ein Geist/ der alles Lebendige durchdringet/ zusammen verbindet/ beweget vnnd erfüllet. Dannenhero die Cabbalisten vnnd Hebreischen Rabinen den Lufft nicht vnter die Zahl der Elementen eynmischen/ sondern allein einen verknüpffenden vnnd zusammenfügenden Geist der Welt nennen. Es empfänget auch die Lufft/ als welche zum nechsten den Himmlischen Cörpern aller anderer Influentz in sich/ vnnd communiciret dieselbe beydes mit den andern Elementen/ vnd andern vndern Cörpern/ nimmet auch aller/ so wol natürlichen/ als durch Kunst zubereiteter Dingen / Reden vnnd Sprach Eynbildungen an sich/ behelt sie <TEI> <text> <front> <div> <p><pb facs="#f0009"/> Dessen Exempel an den Feuwersteinen/ in außgegrabenem Erdreich/ in bewegung deß Meers/ in der wärme der Brunnen vnnd Luffts/ in Vegetation/ Wachsung vnd Leben der Creaturen zu sehen.</p> <p>Das Himmlische Spiritalische Feuwer erquicket vnnd vermehret alles durch seine Wärme / vertreibet die bösen Geister/ wie auch vnser jrrdisches Feuwer durch seine Gleichheit / Bildnuß/ Simulacrum vnd Impression deß obern Himmlischen. Dannenhero die Alten verordenet / daß in allen deß Gottesdiensts Ceremonien/ Gebetten vnd Gesängen/ Liecht vnnd Feuwer gebraucht werde/ Vnd dahero deß Pythagorae Spruch entstanden/ daß man von Gott one Liecht oder Feuwer nicht reden solle.</p> <p>Eben so wunderbarer Kräfften ist auch die Lufft/ als ein Geist/ der alles Lebendige durchdringet/ zusammen verbindet/ beweget vnnd erfüllet. Dannenhero die Cabbalisten vnnd Hebreischen Rabinen den Lufft nicht vnter die Zahl der Elementen eynmischen/ sondern allein einen verknüpffenden vnnd zusammenfügenden Geist der Welt nennen. Es empfänget auch die Lufft/ als welche zum nechsten den Himmlischen Cörpern aller anderer Influentz in sich/ vnnd communiciret dieselbe beydes mit den andern Elementen/ vnd andern vndern Cörpern/ nimmet auch aller/ so wol natürlichen/ als durch Kunst zubereiteter Dingen / Reden vnnd Sprach Eynbildungen an sich/ behelt sie </p> </div> </front> </text> </TEI> [0009]
Dessen Exempel an den Feuwersteinen/ in außgegrabenem Erdreich/ in bewegung deß Meers/ in der wärme der Brunnen vnnd Luffts/ in Vegetation/ Wachsung vnd Leben der Creaturen zu sehen.
Das Himmlische Spiritalische Feuwer erquicket vnnd vermehret alles durch seine Wärme / vertreibet die bösen Geister/ wie auch vnser jrrdisches Feuwer durch seine Gleichheit / Bildnuß/ Simulacrum vnd Impression deß obern Himmlischen. Dannenhero die Alten verordenet / daß in allen deß Gottesdiensts Ceremonien/ Gebetten vnd Gesängen/ Liecht vnnd Feuwer gebraucht werde/ Vnd dahero deß Pythagorae Spruch entstanden/ daß man von Gott one Liecht oder Feuwer nicht reden solle.
Eben so wunderbarer Kräfften ist auch die Lufft/ als ein Geist/ der alles Lebendige durchdringet/ zusammen verbindet/ beweget vnnd erfüllet. Dannenhero die Cabbalisten vnnd Hebreischen Rabinen den Lufft nicht vnter die Zahl der Elementen eynmischen/ sondern allein einen verknüpffenden vnnd zusammenfügenden Geist der Welt nennen. Es empfänget auch die Lufft/ als welche zum nechsten den Himmlischen Cörpern aller anderer Influentz in sich/ vnnd communiciret dieselbe beydes mit den andern Elementen/ vnd andern vndern Cörpern/ nimmet auch aller/ so wol natürlichen/ als durch Kunst zubereiteter Dingen / Reden vnnd Sprach Eynbildungen an sich/ behelt sie
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Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/9>, abgerufen am 22.07.2024. |