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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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innen für hundert vnd etlich Galleen gemachte Ruder ligen/ So in gethaner Armada gewesen/ an etlichen 8. auch 9. Personen rudern müssen.

In gemeltem Hauß haben die Herren auch ein lange zeit jhren rath gehalten/ dieweil das Palatium von einem Wetterstral angezündet worden.

Es seind der guten Galleen/ darauff nur das Geschütz gehörig/ vnd ins Wasser zu stossen / jetziger zeit vber die 200. auch bey die 250. die tägliches gebessert vnnd zugericht werden.

Also im hinaußgehen werdet jhr sehen drey gewaltige hohe Segelbäum neben einander/ allda man die Mastbäum in die Galleen/ Galleatzen vnd grosse Schiff mit setzt.

In diesem Zeughauß seyn 12. Wachtthürn/ darauff alle Nacht die Schildtwacht gehalten wird/ Alle Stund gehet ein Edelmann/ der von der Herrschafft verordnet wird/ mit 36. wolgerüster Mann in dem Zeughauß herumb/ der mit jnen die schiltewacht/ oder Sentinella besuchen thut.

Das wolermelte Zeughauß/ wie etliche sagen/ in grösse der Statt München geachtet wird.

So ist auch wolberührtes Zeughauß mit Mauren vnd Gebäw verschlossen rund herumm / wie ein Stättlein. In diesem Zeug oder Werckhauß sind 400. Meister vnnd Gesellen/ die ohn vnterlaß grosse Meerschiff beriten vnd machen. Schiff/ so man zu aller Handthierung brauchen mag/ find man da bey 8000.

Hernach folget/ so in der Statt Venedig fürnemblich zu sehen ist.

Gehet von dem Zeughauß hinfür nach dem Wasser/ oder Canal genannt/ da werdet jhr viel gewaltige schöne grosse Kriegschiffe vnd Galleen sehen.

Dabey nicht weit gewaltiges Hauß ist/ darinnen anders nit denn Bischotten gebachen werden für die Galleen/ vnd dergleichen: Es seind in die 50. Ofen darinnen/ vnd lauter Teutsche Becker/ deren zu diesem Ofen gehörig täglich funfftzig. Aber so es nothwendig / etliche Galleen zu zurüsten mit Brot/ müssen jrer 100. seyn.

Weiters ein new Closter/ genant Santo Sepolcro, oder das Heilig Grab in Jerusalem / allda es sich/ wie man sagt/ natürlich dem Jerusalemischen vergleicht.

Weiters kompt jhr zu deß Hertzoges Palatio, da nempt ein Gondellen/ vnd fahret hinüber zu S. Georgen Closter/ deßgleichen wolerbawtes jhr nicht gesehen werdet haben / mit lustigen Creutzgängen vnd Gärten/ die Sommer vnd Winter grün bleiben/ insonderheit fraget nach dem Convent Saal/ Darinnen die Münch essen/ ist ein sehr lustiges Wesen / Das Closter hat eine weite

innen für hundert vnd etlich Galleen gemachte Ruder ligen/ So in gethaner Armada gewesen/ an etlichen 8. auch 9. Personen rudern müssen.

In gemeltem Hauß haben die Herren auch ein lange zeit jhren rath gehalten/ dieweil das Palatium von einem Wetterstral angezündet worden.

Es seind der guten Galleen/ darauff nur das Geschütz gehörig/ vnd ins Wasser zu stossen / jetziger zeit vber die 200. auch bey die 250. die tägliches gebessert vnnd zugericht werden.

Also im hinaußgehen werdet jhr sehen drey gewaltige hohe Segelbäum neben einander/ allda man die Mastbäum in die Galleen/ Galleatzen vnd grosse Schiff mit setzt.

In diesem Zeughauß seyn 12. Wachtthürn/ darauff alle Nacht die Schildtwacht gehalten wird/ Alle Stund gehet ein Edelmann/ der von der Herrschafft verordnet wird/ mit 36. wolgerüster Mann in dem Zeughauß herumb/ der mit jnen die schiltewacht/ oder Sentinella besuchen thut.

Das wolermelte Zeughauß/ wie etliche sagen/ in grösse der Statt München geachtet wird.

So ist auch wolberührtes Zeughauß mit Mauren vnd Gebäw verschlossen rund herum̃ / wie ein Stättlein. In diesem Zeug oder Werckhauß sind 400. Meister vnnd Gesellen/ die ohn vnterlaß grosse Meerschiff beriten vnd machen. Schiff/ so man zu aller Handthierung brauchen mag/ find man da bey 8000.

Hernach folget/ so in der Statt Venedig fürnemblich zu sehen ist.

Gehet von dem Zeughauß hinfür nach dem Wasser/ oder Canal genannt/ da werdet jhr viel gewaltige schöne grosse Kriegschiffe vnd Galleen sehen.

Dabey nicht weit gewaltiges Hauß ist/ darinnen anders nit denn Bischotten gebachen werden für die Galleen/ vnd dergleichen: Es seind in die 50. Ofen darinnen/ vnd lauter Teutsche Becker/ deren zu diesem Ofen gehörig täglich funfftzig. Aber so es nothwendig / etliche Galleen zu zurüsten mit Brot/ müssen jrer 100. seyn.

Weiters ein new Closter/ genant Santo Sepolcro, oder das Heilig Grab in Jerusalem / allda es sich/ wie man sagt/ natürlich dem Jerusalemischen vergleicht.

Weiters kompt jhr zu deß Hertzoges Palatio, da nempt ein Gondellẽ/ vnd fahret hinüber zu S. Georgen Closter/ deßgleichen wolerbawtes jhr nicht gesehen werdet haben / mit lustigen Creutzgängen vnd Gärten/ die Sommer vnd Winter grün bleiben/ insonderheit fraget nach dem Convent Saal/ Darinnen die Münch essen/ ist ein sehr lustiges Wesen / Das Closter hat eine weite

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[575/0595] innen für hundert vnd etlich Galleen gemachte Ruder ligen/ So in gethaner Armada gewesen/ an etlichen 8. auch 9. Personen rudern müssen. In gemeltem Hauß haben die Herren auch ein lange zeit jhren rath gehalten/ dieweil das Palatium von einem Wetterstral angezündet worden. Es seind der guten Galleen/ darauff nur das Geschütz gehörig/ vnd ins Wasser zu stossen / jetziger zeit vber die 200. auch bey die 250. die tägliches gebessert vnnd zugericht werden. Also im hinaußgehen werdet jhr sehen drey gewaltige hohe Segelbäum neben einander/ allda man die Mastbäum in die Galleen/ Galleatzen vnd grosse Schiff mit setzt. In diesem Zeughauß seyn 12. Wachtthürn/ darauff alle Nacht die Schildtwacht gehalten wird/ Alle Stund gehet ein Edelmann/ der von der Herrschafft verordnet wird/ mit 36. wolgerüster Mann in dem Zeughauß herumb/ der mit jnen die schiltewacht/ oder Sentinella besuchen thut. Das wolermelte Zeughauß/ wie etliche sagen/ in grösse der Statt München geachtet wird. So ist auch wolberührtes Zeughauß mit Mauren vnd Gebäw verschlossen rund herum̃ / wie ein Stättlein. In diesem Zeug oder Werckhauß sind 400. Meister vnnd Gesellen/ die ohn vnterlaß grosse Meerschiff beriten vnd machen. Schiff/ so man zu aller Handthierung brauchen mag/ find man da bey 8000. Hernach folget/ so in der Statt Venedig fürnemblich zu sehen ist. Gehet von dem Zeughauß hinfür nach dem Wasser/ oder Canal genannt/ da werdet jhr viel gewaltige schöne grosse Kriegschiffe vnd Galleen sehen. Dabey nicht weit gewaltiges Hauß ist/ darinnen anders nit denn Bischotten gebachen werden für die Galleen/ vnd dergleichen: Es seind in die 50. Ofen darinnen/ vnd lauter Teutsche Becker/ deren zu diesem Ofen gehörig täglich funfftzig. Aber so es nothwendig / etliche Galleen zu zurüsten mit Brot/ müssen jrer 100. seyn. Weiters ein new Closter/ genant Santo Sepolcro, oder das Heilig Grab in Jerusalem / allda es sich/ wie man sagt/ natürlich dem Jerusalemischen vergleicht. Weiters kompt jhr zu deß Hertzoges Palatio, da nempt ein Gondellẽ/ vnd fahret hinüber zu S. Georgen Closter/ deßgleichen wolerbawtes jhr nicht gesehen werdet haben / mit lustigen Creutzgängen vnd Gärten/ die Sommer vnd Winter grün bleiben/ insonderheit fraget nach dem Convent Saal/ Darinnen die Münch essen/ ist ein sehr lustiges Wesen / Das Closter hat eine weite

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/595>, abgerufen am 22.11.2024.