Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.an den Wurtzeln deß Parnasst. Dirce/ Aganippe/ Hippocrene/ Brunnen in Boeotia. Deßgleichen die wasser Istmenus/ Asopus/ Cephisus. Callirhoe ein Brunn in Attica. Inachus ein Wasser in Peloponneso/ sc. Diß Land ist durchauß ein fruchtbares Land/ also dz die Türcken durch deren gegende Lieblichkeit gleichsam gezogen vnd geritzet/ allen steiß angewendet/ wie sie deß Landts mächtig werden möchten/ vnd schreibt Aristoteles lib. 3. de animalib. Es gebe in Epiro so grosse Kühe/ daß einer/ der sie melcken will/ ihre Eytter nit erreichen könno/ wann er sitzen wölte. Es schreiben auch die Poeten so vielfaltig von den Thessalischen Tempe/ daß daselbst so ein schöne Lieblichkeit seyn solle/ Lucanus 7. Daher auch Virgilius alle andere lustigt Orte Tempe nennet: Georg. 2. Thracia aber ist nit sonderlich fruchtbar/ ohne wo es an das Meer grentzet. Obs gibts nicht viel/ aber mehren Weinwachß/ es bringen aber die Weinstöck nit gern trauben/ sie seyen denn hinder strauch vnd Hecken gepflantzet/ so ihnen die Kälte auff halten. In Creta der Insul/ wächst der herrliche Wein/ den man Maluasier nennet. Von einem Berg/ so Malua heist/ daran er gepflantzet wirdt. Landschafften vnd Stätte in Romania oder Griechenlandt. DIe Türckische Romaney in Europa begreifft zu Land erst Griechenland in specie also genannt/ darnach Thraciam/ endlich Moesiam/ darinnen ligen die Bulgarey/ Rascia, Bosna, Seruia. Griechenlandt ligt zur rechten nach Mittag/ vnnd erstrecket sich an einen langen strich ins Mittelländische Meer hinein/ vnnd werden diese Landtschafften darinnen begrieffen / Macedonia/ Albania/ Epirus/ Attica vnd Peloponnesus. Macedonia ligt gleich hinder der Bulgarey nach Mittag zur lincken. Albania aber hin ter der Seruia weiter zur rechten / oder vnter Illyrico. Gleich vnter Albania ligt Epirus noua & antiqua am Meer hinein. Attica ligt vnter Macedonia. Da fänget ein Isthmus an/ daran hengt Peloponnesus/ welches jetzt Morea heist. Vnter diesen allen miteinander sind Attica vnnd Peloponnesus die aller herlichste fruchtba resten Länder: zu Attica aber gehören diese Prouintzen/ Machnesia, Thessalia, Boeotia, darinnen Aonia vnnd Phocis, ein Herrschafft zwischen The bis vnnd Athen/ sc. In Peloponneso ligen die Prouintzen Massania, Lacu nia, Achaia, Argos, Arcodia. Auff dem Isthmo oder schmalen Meerarmen ist ein mawr von einem Meer biß an das ander gebawet/ welches sie Hexamilium genennt haben/ vnd Peloponnesus/ ist das Schloß oder die Vestung im gantzen Griechenlandt genennet worden. Die vornembsten Stätte im Landt seynd Thessalonica in Macedonia: Athen in Attica: Corinthus in Pelopon- an den Wurtzeln deß Parnasst. Dirce/ Aganippe/ Hippocrene/ Brunnen in Boeotia. Deßgleichen die wasser Istmenus/ Asopus/ Cephisus. Callirhoe ein Brunn in Attica. Inachus ein Wasser in Peloponneso/ sc. Diß Land ist durchauß ein fruchtbares Land/ also dz die Türcken durch deren gegende Lieblichkeit gleichsam gezogen vnd geritzet/ allen steiß angewendet/ wie sie deß Landts mächtig werden möchten/ vnd schreibt Aristoteles lib. 3. de animalib. Es gebe in Epiro so grosse Kühe/ daß einer/ der sie melcken will/ ihre Eytter nit erreichen könno/ wann er sitzen wölte. Es schreiben auch die Poeten so vielfaltig von den Thessalischen Tempe/ daß daselbst so ein schöne Lieblichkeit seyn solle/ Lucanus 7. Daher auch Virgilius alle andere lustigt Orte Tempe nennet: Georg. 2. Thracia aber ist nit sonderlich fruchtbar/ ohne wo es an das Meer grentzet. Obs gibts nicht viel/ aber mehren Weinwachß/ es bringen aber die Weinstöck nit gern trauben/ sie seyen denn hinder strauch vnd Hecken gepflantzet/ so ihnen die Kälte auff halten. In Creta der Insul/ wächst der herrliche Wein/ den man Maluasier nennet. Von einem Berg/ so Malua heist/ daran er gepflantzet wirdt. Landschafften vnd Stätte in Romania oder Griechenlandt. DIe Türckische Romaney in Europa begreifft zu Land erst Griechenland in specie also genannt/ darnach Thraciam/ endlich Moesiam/ darinnen ligen die Bulgarey/ Rascia, Bosna, Seruia. Griechenlandt ligt zur rechten nach Mittag/ vnnd erstrecket sich an einen langen strich ins Mittelländische Meer hinein/ vnnd werden diese Landtschafften darinnen begrieffen / Macedonia/ Albania/ Epirus/ Attica vnd Peloponnesus. Macedonia ligt gleich hinder der Bulgarey nach Mittag zur lincken. Albania aber hin ter der Seruia weiter zur rechten / oder vnter Illyrico. Gleich vnter Albania ligt Epirus noua & antiqua am Meer hinein. Attica ligt vnter Macedonia. Da fänget ein Isthmus an/ daran hengt Peloponnesus/ welches jetzt Morea heist. Vnter diesen allen miteinander sind Attica vnnd Peloponnesus die aller herlichste fruchtba resten Länder: zu Attica aber gehören diese Prouintzen/ Machnesia, Thessalia, Boeotia, darinnen Aonia vnnd Phocis, ein Herrschafft zwischen The bis vnnd Athen/ sc. In Peloponneso ligen die Prouintzen Massania, Lacu nia, Achaia, Argos, Arcodia. Auff dem Isthmo oder schmalen Meerarmen ist ein mawr von einem Meer biß an das ander gebawet/ welches sie Hexamilium genennt haben/ vnd Peloponnesus/ ist das Schloß oder die Vestung im gantzen Griechenlandt genennet worden. Die vornembsten Stätte im Landt seynd Thessalonica in Macedonia: Athen in Attica: Corinthus in Pelopon- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0295" n="275"/> an den Wurtzeln deß Parnasst. Dirce/ Aganippe/ Hippocrene/ Brunnen in Boeotia. Deßgleichen die wasser Istmenus/ Asopus/ Cephisus. Callirhoe ein Brunn in Attica. Inachus ein Wasser in Peloponneso/ sc. Diß Land ist durchauß ein fruchtbares Land/ also dz die Türcken durch deren gegende Lieblichkeit gleichsam gezogen vnd geritzet/ allen steiß angewendet/ wie sie deß Landts mächtig werden möchten/ vnd schreibt Aristoteles lib. 3. de animalib. Es gebe in Epiro so grosse Kühe/ daß einer/ der sie melcken will/ ihre Eytter nit erreichen könno/ wann er sitzen wölte. Es schreiben auch die Poeten so vielfaltig von den Thessalischen Tempe/ daß daselbst so ein schöne Lieblichkeit seyn solle/ Lucanus 7. Daher auch Virgilius alle andere lustigt Orte Tempe nennet: Georg. 2. Thracia aber ist nit sonderlich fruchtbar/ ohne wo es an das Meer grentzet. Obs gibts nicht viel/ aber mehren Weinwachß/ es bringen aber die Weinstöck nit gern trauben/ sie seyen denn hinder strauch vnd Hecken gepflantzet/ so ihnen die Kälte auff halten. In Creta der Insul/ wächst der herrliche Wein/ den man Maluasier nennet. Von einem Berg/ so Malua heist/ daran er gepflantzet wirdt.</p> <p>Landschafften vnd Stätte in Romania oder Griechenlandt.</p> <p>DIe Türckische Romaney in Europa begreifft zu Land erst Griechenland in specie also genannt/ darnach Thraciam/ endlich Moesiam/ darinnen ligen die Bulgarey/ Rascia, Bosna, Seruia.</p> <p>Griechenlandt ligt zur rechten nach Mittag/ vnnd erstrecket sich an einen langen strich ins Mittelländische Meer hinein/ vnnd werden diese Landtschafften darinnen begrieffen / Macedonia/ Albania/ Epirus/ Attica vnd Peloponnesus. Macedonia ligt gleich hinder der Bulgarey nach Mittag zur lincken. Albania aber hin ter der Seruia weiter zur rechten / oder vnter Illyrico. Gleich vnter Albania ligt Epirus noua & antiqua am Meer hinein. Attica ligt vnter Macedonia. Da fänget ein Isthmus an/ daran hengt Peloponnesus/ welches jetzt Morea heist. Vnter diesen allen miteinander sind Attica vnnd Peloponnesus die aller herlichste fruchtba resten Länder: zu Attica aber gehören diese Prouintzen/ Machnesia, Thessalia, Boeotia, darinnen Aonia vnnd Phocis, ein Herrschafft zwischen The bis vnnd Athen/ sc. In Peloponneso ligen die Prouintzen Massania, Lacu nia, Achaia, Argos, Arcodia. Auff dem Isthmo oder schmalen Meerarmen ist ein mawr von einem Meer biß an das ander gebawet/ welches sie Hexamilium genennt haben/ vnd Peloponnesus/ ist das Schloß oder die Vestung im gantzen Griechenlandt genennet worden. Die vornembsten Stätte im Landt seynd Thessalonica in Macedonia: Athen in Attica: Corinthus in Pelopon- </p> </div> </body> </text> </TEI> [275/0295]
an den Wurtzeln deß Parnasst. Dirce/ Aganippe/ Hippocrene/ Brunnen in Boeotia. Deßgleichen die wasser Istmenus/ Asopus/ Cephisus. Callirhoe ein Brunn in Attica. Inachus ein Wasser in Peloponneso/ sc. Diß Land ist durchauß ein fruchtbares Land/ also dz die Türcken durch deren gegende Lieblichkeit gleichsam gezogen vnd geritzet/ allen steiß angewendet/ wie sie deß Landts mächtig werden möchten/ vnd schreibt Aristoteles lib. 3. de animalib. Es gebe in Epiro so grosse Kühe/ daß einer/ der sie melcken will/ ihre Eytter nit erreichen könno/ wann er sitzen wölte. Es schreiben auch die Poeten so vielfaltig von den Thessalischen Tempe/ daß daselbst so ein schöne Lieblichkeit seyn solle/ Lucanus 7. Daher auch Virgilius alle andere lustigt Orte Tempe nennet: Georg. 2. Thracia aber ist nit sonderlich fruchtbar/ ohne wo es an das Meer grentzet. Obs gibts nicht viel/ aber mehren Weinwachß/ es bringen aber die Weinstöck nit gern trauben/ sie seyen denn hinder strauch vnd Hecken gepflantzet/ so ihnen die Kälte auff halten. In Creta der Insul/ wächst der herrliche Wein/ den man Maluasier nennet. Von einem Berg/ so Malua heist/ daran er gepflantzet wirdt.
Landschafften vnd Stätte in Romania oder Griechenlandt.
DIe Türckische Romaney in Europa begreifft zu Land erst Griechenland in specie also genannt/ darnach Thraciam/ endlich Moesiam/ darinnen ligen die Bulgarey/ Rascia, Bosna, Seruia.
Griechenlandt ligt zur rechten nach Mittag/ vnnd erstrecket sich an einen langen strich ins Mittelländische Meer hinein/ vnnd werden diese Landtschafften darinnen begrieffen / Macedonia/ Albania/ Epirus/ Attica vnd Peloponnesus. Macedonia ligt gleich hinder der Bulgarey nach Mittag zur lincken. Albania aber hin ter der Seruia weiter zur rechten / oder vnter Illyrico. Gleich vnter Albania ligt Epirus noua & antiqua am Meer hinein. Attica ligt vnter Macedonia. Da fänget ein Isthmus an/ daran hengt Peloponnesus/ welches jetzt Morea heist. Vnter diesen allen miteinander sind Attica vnnd Peloponnesus die aller herlichste fruchtba resten Länder: zu Attica aber gehören diese Prouintzen/ Machnesia, Thessalia, Boeotia, darinnen Aonia vnnd Phocis, ein Herrschafft zwischen The bis vnnd Athen/ sc. In Peloponneso ligen die Prouintzen Massania, Lacu nia, Achaia, Argos, Arcodia. Auff dem Isthmo oder schmalen Meerarmen ist ein mawr von einem Meer biß an das ander gebawet/ welches sie Hexamilium genennt haben/ vnd Peloponnesus/ ist das Schloß oder die Vestung im gantzen Griechenlandt genennet worden. Die vornembsten Stätte im Landt seynd Thessalonica in Macedonia: Athen in Attica: Corinthus in Pelopon-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |