Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.dann Acqui, oder Aquae, von den warmen Bädern also bemahnet/ zu sampt noch andern drey hundert fünff vnnd sechitzig Stättlein vnnd Schlösser/ vnder welchen Asta/ vnnd Valentz/ vnd Nicaea die vornembsten. Das 41. Capit. Von dem Hertzogthumb Genua. DAs Hertzogthumm Genua/ gleichfals zu Ligurien gehörig/ wirdt in das Occidentisch/ vnd Orientalische abgetheilet/ grentzet heutigs Tags gegen Nidergang mit den Alpen/ gegen Auffgang gegen Hetrurien/ vnnd Toscan/ gegen mittag mit dem Meer/ vnd gegen Mitternacht mit dem Appeninischen Gebirg. Ist ein herrliches fruchtbares Landt/ an Oele Wein/ Getreyd vnd allen Früchten gewaltig reich. Die Hauptstatt deß Landes ist Genua/ bey etlichen auch Janua/ vnd in Italianischer Sprach Genoa genennet/ begreifft in jhrem Vmbkreiß/ fünff/ oder sechs Italianische Meylen/ vnd gegen mittag/ vnd Sudweste einen bequemen Meerhaffen/ so mit aller Notturfft gewaltig verwahret. Der Name dieser Statt wird von Jano der Italianer ersten König her entlehnet/ vnd ist in dem Port diese Schrifft hievon zulesen: Ianvs P. M. Italiae Rex de progenie gig antvm, qvi fvndavit ianvm tempore Abrahae: Das ist/ Janus ein König in Italien/ auß der Risen Geschlecht/ hat diese Statt Ianuam/ zur Zeit deß Patriarchen Abrahams sundiret/ oder gebawet. Die Statt hat Acht vnnd zwantzig vornehmer Geschlechter/ auß welchen der gantze Raht von vier hundert Personen wirdt erwehlet. Sie pflegen auch einen Hertzogen zu wehlen/ welcher dem gemeinen Nutzen vorstehet/ von jhrem Gewaltschreibt Scaliger sehr schön in nachfolgenden verßlein: Mein mächtig vnd sieghaffte händt/ Hab ich gestreckt in Orient / Auch biß zum Endt deß Meers Euxin / Pisaner Schwerdts ich mächtig bin / Gleichfals ein Frauw in gantz Tuscan / Herrscht biß an gantz Franckreich hinan. Die Ligures vnd Alpen all/ Hab ich in meinem Gebieth zumahl. Gantz Africa/ glaub sicherlich/ Für mir erschrickt/ vnnd förchtet sich. Venedig nahm vor mir die Flucht/ Ward doch mit Streit daheim gesucht. Vergeblich hebstu/ o Frantzoß Gegen mir auff dein Schwerdlein bloß. Vergeblich auch du Spanier klein/ Vergeblich du Lombard verein. Denn wenn ich vberwnnden lig / dann Acqui, oder Aquae, von den warmen Bädern also bemahnet/ zu sampt noch andern drey hundert fünff vnnd sechitzig Stättlein vnnd Schlösser/ vnder welchen Asta/ vnnd Valentz/ vnd Nicaea die vornembsten. Das 41. Capit. Von dem Hertzogthumb Genua. DAs Hertzogthum̃ Genua/ gleichfals zu Ligurien gehörig/ wirdt in das Occidentisch/ vnd Orientalische abgetheilet/ grentzet heutigs Tags gegen Nidergang mit den Alpen/ gegen Auffgang gegen Hetrurien/ vnnd Toscan/ gegen mittag mit dem Meer/ vnd gegen Mitternacht mit dem Appeninischen Gebirg. Ist ein herrliches fruchtbares Landt/ an Oele Wein/ Getreyd vnd allen Früchten gewaltig reich. Die Hauptstatt deß Landes ist Genua/ bey etlichen auch Janua/ vnd in Italianischer Sprach Genoa genennet/ begreifft in jhrem Vmbkreiß/ fünff/ oder sechs Italianische Meylen/ vnd gegen mittag/ vnd Sudweste einen bequemen Meerhaffen/ so mit aller Notturfft gewaltig verwahret. Der Name dieser Statt wird von Jano der Italianer ersten König her entlehnet/ vnd ist in dem Port diese Schrifft hievon zulesen: Ianvs P. M. Italiae Rex de progenie gig antvm, qvi fvndavit ianvm tempore Abrahae: Das ist/ Janus ein König in Italien/ auß der Risen Geschlecht/ hat diese Statt Ianuam/ zur Zeit deß Patriarchen Abrahams sundiret/ oder gebawet. Die Statt hat Acht vnnd zwantzig vornehmer Geschlechter/ auß welchen der gantze Raht von vier hundert Personen wirdt erwehlet. Sie pflegen auch einen Hertzogen zu wehlen/ welcher dem gemeinen Nutzen vorstehet/ von jhrem Gewaltschreibt Scaliger sehr schön in nachfolgenden verßlein: Mein mächtig vnd sieghaffte händt/ Hab ich gestreckt in Orient / Auch biß zum Endt deß Meers Euxin / Pisaner Schwerdts ich mächtig bin / Gleichfals ein Frauw in gantz Tuscan / Herrscht biß an gantz Franckreich hinan. Die Ligures vnd Alpen all/ Hab ich in meinem Gebieth zumahl. Gantz Africa/ glaub sicherlich/ Für mir erschrickt/ vnnd förchtet sich. Venedig nahm vor mir die Flucht/ Ward doch mit Streit daheim gesucht. Vergeblich hebstu/ o Frantzoß Gegen mir auff dein Schwerdlein bloß. Vergeblich auch du Spanier klein/ Vergeblich du Lombard verein. Denn wenn ich vberwnnden lig / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0286" n="266"/> dann Acqui, oder Aquae, von den warmen Bädern also bemahnet/ zu sampt noch andern drey hundert fünff vnnd sechitzig Stättlein vnnd Schlösser/ vnder welchen Asta/ vnnd Valentz/ vnd Nicaea die vornembsten.</p> </div> <div> <head>Das 41. Capit.</head> <p>Von dem Hertzogthumb Genua.</p> <p>DAs Hertzogthum̃ Genua/ gleichfals zu Ligurien gehörig/ wirdt in das Occidentisch/ vnd Orientalische abgetheilet/ grentzet heutigs Tags gegen Nidergang mit den Alpen/ gegen Auffgang gegen Hetrurien/ vnnd Toscan/ gegen mittag mit dem Meer/ vnd gegen Mitternacht mit dem Appeninischen Gebirg. Ist ein herrliches fruchtbares Landt/ an Oele Wein/ Getreyd vnd allen Früchten gewaltig reich.</p> <p>Die Hauptstatt deß Landes ist Genua/ bey etlichen auch Janua/ vnd in Italianischer Sprach Genoa genennet/ begreifft in jhrem Vmbkreiß/ fünff/ oder sechs Italianische Meylen/ vnd gegen mittag/ vnd Sudweste einen bequemen Meerhaffen/ so mit aller Notturfft gewaltig verwahret. Der Name dieser Statt wird von Jano der Italianer ersten König her entlehnet/ vnd ist in dem Port diese Schrifft hievon zulesen: Ianvs P. M. Italiae Rex de progenie gig antvm, qvi fvndavit ianvm tempore Abrahae: Das ist/ Janus ein König in Italien/ auß der Risen Geschlecht/ hat diese Statt Ianuam/ zur Zeit deß Patriarchen Abrahams sundiret/ oder gebawet. Die Statt hat Acht vnnd zwantzig vornehmer Geschlechter/ auß welchen der gantze Raht von vier hundert Personen wirdt erwehlet. Sie pflegen auch einen Hertzogen zu wehlen/ welcher dem gemeinen Nutzen vorstehet/ von jhrem Gewaltschreibt Scaliger sehr schön in nachfolgenden verßlein:</p> <p>Mein mächtig vnd sieghaffte händt/ Hab ich gestreckt in Orient /</p> <p>Auch biß zum Endt deß Meers Euxin /</p> <p>Pisaner Schwerdts ich mächtig bin /</p> <p>Gleichfals ein Frauw in gantz Tuscan /</p> <p>Herrscht biß an gantz Franckreich hinan.</p> <p>Die Ligures vnd Alpen all/ Hab ich in meinem Gebieth zumahl.</p> <p>Gantz Africa/ glaub sicherlich/ Für mir erschrickt/ vnnd förchtet sich.</p> <p>Venedig nahm vor mir die Flucht/ Ward doch mit Streit daheim gesucht.</p> <p>Vergeblich hebstu/ o Frantzoß Gegen mir auff dein Schwerdlein bloß.</p> <p>Vergeblich auch du Spanier klein/ Vergeblich du Lombard verein.</p> <p>Denn wenn ich vberwnnden lig / </p> </div> </body> </text> </TEI> [266/0286]
dann Acqui, oder Aquae, von den warmen Bädern also bemahnet/ zu sampt noch andern drey hundert fünff vnnd sechitzig Stättlein vnnd Schlösser/ vnder welchen Asta/ vnnd Valentz/ vnd Nicaea die vornembsten.
Das 41. Capit. Von dem Hertzogthumb Genua.
DAs Hertzogthum̃ Genua/ gleichfals zu Ligurien gehörig/ wirdt in das Occidentisch/ vnd Orientalische abgetheilet/ grentzet heutigs Tags gegen Nidergang mit den Alpen/ gegen Auffgang gegen Hetrurien/ vnnd Toscan/ gegen mittag mit dem Meer/ vnd gegen Mitternacht mit dem Appeninischen Gebirg. Ist ein herrliches fruchtbares Landt/ an Oele Wein/ Getreyd vnd allen Früchten gewaltig reich.
Die Hauptstatt deß Landes ist Genua/ bey etlichen auch Janua/ vnd in Italianischer Sprach Genoa genennet/ begreifft in jhrem Vmbkreiß/ fünff/ oder sechs Italianische Meylen/ vnd gegen mittag/ vnd Sudweste einen bequemen Meerhaffen/ so mit aller Notturfft gewaltig verwahret. Der Name dieser Statt wird von Jano der Italianer ersten König her entlehnet/ vnd ist in dem Port diese Schrifft hievon zulesen: Ianvs P. M. Italiae Rex de progenie gig antvm, qvi fvndavit ianvm tempore Abrahae: Das ist/ Janus ein König in Italien/ auß der Risen Geschlecht/ hat diese Statt Ianuam/ zur Zeit deß Patriarchen Abrahams sundiret/ oder gebawet. Die Statt hat Acht vnnd zwantzig vornehmer Geschlechter/ auß welchen der gantze Raht von vier hundert Personen wirdt erwehlet. Sie pflegen auch einen Hertzogen zu wehlen/ welcher dem gemeinen Nutzen vorstehet/ von jhrem Gewaltschreibt Scaliger sehr schön in nachfolgenden verßlein:
Mein mächtig vnd sieghaffte händt/ Hab ich gestreckt in Orient /
Auch biß zum Endt deß Meers Euxin /
Pisaner Schwerdts ich mächtig bin /
Gleichfals ein Frauw in gantz Tuscan /
Herrscht biß an gantz Franckreich hinan.
Die Ligures vnd Alpen all/ Hab ich in meinem Gebieth zumahl.
Gantz Africa/ glaub sicherlich/ Für mir erschrickt/ vnnd förchtet sich.
Venedig nahm vor mir die Flucht/ Ward doch mit Streit daheim gesucht.
Vergeblich hebstu/ o Frantzoß Gegen mir auff dein Schwerdlein bloß.
Vergeblich auch du Spanier klein/ Vergeblich du Lombard verein.
Denn wenn ich vberwnnden lig /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/286 |
Zitationshilfe: | Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/286>, abgerufen am 16.02.2025. |